Hamburg. Der Überblick: 40 Prozent weniger Impfstoff? Ärzteverband kritisiert Bundesregierung. Sieben-Tage-Wert auch in Hamburg gesunken.
Die Inzidenz in Hamburg sinkt kontinuierlich: Am Pfingstmontag wurden in der Hansestadt lediglich 68 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, am Dienstag sogar nur 39, der Sieben-Tage-Wert fiel auf 37,3. Am Freitag will der Senat daher die nächsten Öffnungsschritte besprechen.
Auch in Niedersachsen entspannt sich die Lage, daher soll die Testpflicht für Kunden im Einzelhandel gelockert werden. Alle weiteren Beschränkungen bleiben zumindest noch für eine Woche bestehen – die Infos in unserem Newsblog.
Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 25. Mai:
- Hamburgs Freibäder öffnen wieder
- Meck-Pomm fährt Kultur ab 1. Juni wieder hoch
- Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 24,2
- Flensburg hebt Maskenpflicht in der Innenstadt auf
- Auch Bremen bereitet Impfung von Jugendlichen vor
- 40 Prozent weniger Impfstoff: Ärzte attackieren Bundesregierung
- Hamburg: Neues Corona-Testzentrum eröffnet in der Speicherstadt
- Senat über aktuelle Corona-Lage in Hamburg
- Corona in Hamburg: So wenige Neuinfektionen wie lange nicht
- Pfingstwochenende auf Sylt – keine größeren Regelverstöße
- Niedersachsen lockert Corona-Testpflicht für den Handel
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Hamburgs Freibäder öffnen am Sonnabend
Es ist endlich wieder soweit: Nach reichlich Schmuddelwetter und corona-bedingten Schließungen startet am Sonnabend endlich auch in Hamburg wieder die Freibadsaison. Wie ein Bäderland-Sprecher dem Radiosender 90,3 sagte, werden auf einen Schlag gleich neun Bäder an den Start gehen.
Dazu zählen unter anderem Finkenwerder, Bondenwald, das Kaifu, das neue Bad in Rahlstedt, aber auch Osdorfer Born und der Stadtparksee.
Wasserrattern müssen einen negativen Corona-Test oder eine Impfbescheinigung vorlegen.
Meck-Pomm fährt Kultur ab 1. Juni wieder hoch
Viele noch geschlossene Kultureinrichtungen Mecklenburg-Vorpommerns können vom 1. Juni an schrittweise wieder Gäste empfangen. So können dann etwa wieder Museen öffnen, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstagabend in Schwerin sagte. Am 21. Juni sollen demnach etwa Kinos folgen. Für beides ist ein negativer Corona-Test notwendig.
Die Zahl der zugelassenen Zuschauerinnen und Zuschauer soll laut Kulturministerin Bettina Martin (SPD) schrittweise hochgefahren werden. Zunächst seien maximal 250 Menschen im Außen- und 100 im Innenbereich erlaubt. Auch hier wird jeweils ein negativer Corona-Test verlangt, der maximal 24 Stunden alt sein darf. Wer bereits zweimal geimpft ist, ist davon ausgenommen.
Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 24,2
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Dienstag auf 24,2 gesunken. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervor. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro
100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 29,9 gelegen, am Dienstag vergangener Woche bei 32,4.
Innerhalb eines Tages kamen nur 34 neu gemeldete Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein hinzu, eine Woche zuvor waren es 201. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Virus liegt den Angaben des Ministeriums zufolge bei 1582 – das sind drei mehr als am Montag.
124 Menschen liegen den Angaben zufolge mit Corona im Krankenhaus – das sind vier weniger als am Vortag. 35 Corona-Patienten wurden noch auf Intensivstationen behandelt, 4 weniger als am Montag; 38 Patienten wurden beatmet. Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz sind der Kreis Pinneberg (35,4) und Lübeck (34,6). Am niedrigsten sind die Werte in Flensburg (6,7) und im Kreis Dithmarschen (7,5).
Flensburg hebt Maskenpflicht in der Innenstadt auf
Angesichts sinkender Infektionszahlen gilt in der Flensburger Innenstadt ab Mittwoch keine Maskenpflicht mehr. „Nachdem wir seit heute im Bereich des Hafens das Alkoholverbot abgeschafft haben, können wir jetzt auch die Maskenpflicht für die Flensburger Innenstadt aufheben“, sagte Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) am Dienstag. Die Maskenpflicht entfällt nur im öffentlichen Raum. Die Zutritts-Regelungen für Geschäftsräume bleiben bestehen.
„Ich hoffe sehr, dass sich die Zahlen auf diesem niedrigen Niveau halten, so dass bald noch mehr möglich sein wird“, sagte Lange. Das Robert Koch-Institut gab die Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner für Flensburg am Dienstag mit 6,7 an.
Wie Hamburg: Bremen bereitet Impfung von Jugendlichen vor
Ebenso wie Hamburg bereitetet sich auch Bremen schon vor einer Zulassung von Impfstoffen für Heranwachsende auf die Impfung von Jugendlichen gegen das Coronavirus vor. Die Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren sollten vor allem in den Impfzentren geimpft werden, teilte der Senat am Dienstag mit. Kinder- und Jugendärzte sowie mobile Teams in Schulen und Freizeiteinrichtungen sollten die Impfkampagne ergänzen.
In der Stadtgemeinde Bremen lebten in dieser Altersgruppe etwa 30.000 Personen, in Bremerhaven seien es 6600 Personen. Mit einer Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Heranwachsende wird für Anfang Juni gerechnet. „Auch wenn es in dem gesamten Prozess noch einige ungeklärte Fragen gibt, wollen wir gut vorbereitet sein“, sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). Sie forderte vom Bundesgesundheitsministerium, dem kleinsten Bundesland ausreichend zusätzlichen Impfstoff für die Jugendlichen zur Verfügung zu stellen.
Verluste der Stadt durch Corona geringer als befürchtet
Die Corona-Krise wird die Stadt Hamburg Milliarden kosten – so viel ist klar. Nach aktuellen Zahlen könnte die Rechnung aber etwas glimpflicher ausfallen als zuletzt befürchtet. Das erklärte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung der Mai-Steuerschätzung.
40 Prozent weniger Impfstoff: Ärzte attackieren Bundesregierung
Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KV) warnt die Ärzte, dass es in der kommenden Woche 40 Prozent weniger Impfstoff geben werde. „Den Praxen wird es damit nicht möglich sein, die Impfkampagne spürbar zu unterstützen“, heißt es in einem aktuellen Rundschreiben an die Niedergelassenen.
Bis zum Dienstag der Vorwoche müssen die Ärzte ihre Bestellungen jeweils bei den Apotheken einreichen. Das betrifft vorrangig den Impfstoff von Biontech, aber auch bei Astrazeneca gibt es offenbar Lieferprobleme. Wie es in dem Schreiben heißt, wolle der Bund offenbar Impfstoff „ansparen“, um eine geplante Impfung von Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren durchzuführen.
Für diese Altersgruppe ist allerdings noch kein Impfstoff zugelassen. Dennoch gibt es bereits Pläne, Schüler in den Sommerferien zu impfen. Der Impfstoff dafür wird nach KV-Angaben bei den Praxisärzten eingespart. In dem Schreiben heißt es weiter: „Die Politik öffnet immer neue Impfwege, ohne dass ausreichender Impfstoff zur Verfügung steht. Damit sorgt sie dafür, dass an keiner Stelle in Ruhe geimpft werden kann. Dieses Vorgehen ist kurzsichtig und kontraproduktiv.“
Hamburg: Neues Corona-Testzentrum eröffnet in der Speicherstadt
Um die Infektionszahlen in Hamburg weiter niedrig zu halten und zu verhindern, dass sich das Coronavirus weiter ausbreitet, eröffnet in der Speicherstadt ein neues Testzentrum. Ab Mittwoch, 26. Mai, können Einwohner und Besucher von 8 Uhr morgens bis 18 Uhr abends am Kehrwieder 2 kostenlose Covid-19-Schnelltests durchführen lassen – in unmittelbarer Nähe zum Miniatur Wunderland.
„Seit Beginn der Pandemie unterstützen wir als Deutsches Rotes Kreuz die Hamburger Behörden aktiv dabei, das Virus zu bekämpfen. Dazu gehören auch Testzentren in verschiedenen Hamburger Stadtteilen", erklärt Fabian Gnas, Projektleiter Corona-Task Force beim DRK-Ambulanzdienst Hamburg. "Wenn nach einer Viertelstunde ein negatives Ergebnis vorliegt, erhalten die Getesteten eine Bestätigung in Papierform oder per Mail auf ihr Handy.“
Eine Anmeldung ist erforderlich und unter www.wir-testen-hamburg.de möglich.
Corona: Diese Testverfahren gibt es
- PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
- PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
- Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
- Antigen-Selbsttest: Die einfachste Test-Variante zum Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus. Wird nicht von geschultem Personal, sondern vom Getesteten selbst angewandt. Gilt als vergleichsweise ungenau.
- Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
- Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft
Tourismus-Start in Mecklenburg-Vorpommern schon ab 28. Mai
Nach monatelangen Zwangsschließungen sollen Hotels und Pensionen in Mecklenburg-Vorpommern nun doch schon zum kommenden Wochenende wieder öffnen dürfen. „Gesundheits- und Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) und ich schlagen gemeinsam vor, dass wir den ersten Schritt, also die Beherbergung von Gästen aus MV, bereits zum 28. Mai umsetzen“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) der „Ostsee-Zeitung“ (Dienstag).
Wie im Vorjahr sollen dann eine Woche später auch Gäste aus anderen Bundesländern wieder Urlaub im Nordosten machen dürfen. Eine Belegungsquote sei hingegen nicht geplant. Ursprünglich sollte der Neustart im Tourismus erst Mitte Juni erfolgen. Der rasche Rückgang der Corona-Infektionen ermögliche aber, Öffnungsschritte vorzuziehen.
Niedersachsen legt Konzept zum Impfen von Schülern vor
Niedersachsen hat ein Konzept zum flächendeckenden Impfen aller Schüler ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus vorgelegt. Mit Aktionen in den Schulen und in den Impfzentren sollen alle rund 450.000 Schüler ein Angebot zur Immunisierung erhalten, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) am Dienstag in Hannover. Niedersachsen habe als erstes Bundesland dem Bundesgesundheitsministerium ein solches Konzept vorgelegt. Die Impfaktion soll noch vor den Sommerferien im Juli beginnen und die Zweitimpfung dann gegen Ende der Ferien Ende August bis Anfang September erfolgen.
Voraussetzung für die Impfkampagne für Schülerinnen und Schüler ist, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer bis dahin für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen ist. Es liege nun am Bund, die erforderlichen eine Million Impfdosen für Niedersachsen bereitzustellen, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Er warb bei Eltern und Schülern darum, das Impfangebot zu nutzen, um wieder einen sicheren Betrieb der Schulen zu ermöglichen.
Senat über aktuelle Corona-Lage in Hamburg
Am Dienstagmittag informierte der Hamburger Senat auf einer Landespressekonferenz über die aktuelle Corona-Situation in der Stadt. "Der R-Wert ist wieder leicht gestiegen", sagte Marcel Schweitzer, Pressesprecher des Senats. "In der vergangenen Woche lag er bei 0,7, heute beträgt der R-Wert 0,88."
Da die Inzidenz jedoch weiter sinkt, will der Senat am Freitag die nächsten Öffnungsschritte besprechen und die Ergebnisse bekanntgeben: "Wir bleiben aber bei dem Kurs, dass es um schrittweise Öffnungen geht", so der Senatssprecher. Der nächste Öffnungsschritt könne laut Schweitzer frühestens am 2. Juni in Kraft treten.
Laut Senatsplan sieht der dritte Öffnungsschritt weitere Lockerungen beispielsweise in den Bereichen Sport, Kultur, Schule und Hochschule vor. Der Senat werde nach den Beratungen am Freitag detailliert über den nächsten Schritt informieren, sagte Schweitzer. Weitere Öffnungen seien zum nächsten Wochenende aber noch nicht zu erwarten. Laut Plan sollen 10 bis 14 Tage zwischen den einzelnen Schritten liegen.
In die Entscheidungen mit einbezogen werde jedoch nicht nur die Inzidenz, sondern auch der R-Wert sowie die Lage in den Krankenhäusern. Wichtig sei zudem auch die Entwicklung der Impfquote. Doch: "Der Impfstoff ist so knapp, wie der Bund ihn bestellt hat", erläuterte Schweitzer. Insofern sei es schwierig vorherzusagen, wann allen interessierten Hamburgern ein Impfangebot gemacht werden könne. "Da brauchen wir alle noch ein bisschen Geduld. (...) Wir geben dann Termine frei, wenn Impfstoff da ist, der auch verimpft werden kann." Zur Freigabe des Corona-Impfstoffs für Jugendliche wollte er sich nicht konkret äußern: "Wir warten erst einmal ab, was die EU sagt."
Und auch bei jedem Lockerungsschritt sei Disziplin gefragt. Es käme "nicht nur auf die Polizei, nicht nur auf den Senat" an, sondern auf jeden einzelnen, damit die neuen Öffnungen nicht zu wieder erhöhten Infektionszahlen führten, so der Senatssprecher.
Corona in Hamburg: So wenige Neuinfektionen wie lange nicht
Am Dienstag hat die Sozialbehörde 39 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 29 Fälle weniger als am Montag (68 neue Fälle). Vor einer Woche waren es am Dienstag mit 58 zwar auch schon sehr wenige, aber dennoch etwas mehr Infektionen als heute. Somit verändert sich der Inzidenzwert wieder und sinkt weiter auf nun 37,3 (Vortag: 38,3) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 75.859 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 70.800 als genesen.
Dem Institut zufolge haben 38,4 Prozent oder gut 709.000 Hamburger mindestens eine erste Impfdosis erhalten; 14,2 Prozent oder mehr als 262.000 gelten demnach inzwischen als vollständig geimpft.
In den Hamburger Krankenhäusern wurden am Dienstagvormittag laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 64 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Davon mussten 49 invasiv beatmet werden. Die Gesundheitsbehörde hatte die Gesamtzahl der Covid-19-Patienten zuletzt mit Stand Freitag mit 126 angegeben, davon 60 auf Intensivstationen. Die Behörde meldete zudem erneut keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1545 Menschen gestorben.
GdP fordert mehr Corona-Kontrollen und Kontrolleure in den Bezirken
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat die mangelnde personelle Ausstattung der Hamburger Bezirksämter bei den Kontrollen zur Einhaltung der der Corona-Maßnahmen kritisiert. „Der eklatante Personalmangel in den Kontrolleinheiten der Bezirksämter verhindert die konsequente Kontrolle der Corona-Vorschriften“, teilte Hamburgs GdP-Chef Horst Niens am Dienstag mit. „Was die wenigen Kontrolleure leisten können, ist leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Gerade jetzt, wo wieder deutlich geöffnet wird, dürfen wir das Erreichte nicht durch ein drohendes Vollzugsdefizit verspielen“, warnte er.
Ebenso wichtig wie die vom Senat in den Eindämmungsverordnungen festgelegten Corona-Maßnahmen sei es zur Verhinderung einer erneuten Ausbreitung der Pandemie, Sicherheitsvorkehrungen im Gewerbe regelmäßig zu überprüfen und weiterzuentwickeln. „Es darf nicht sein, dass diejenigen, die viel in Hygienekonzepte investieren, unter der Nachlässigkeit unzuverlässiger und windiger Geschäftsleute leiden“, betonte Niens. „Vorsätzliche Ignoranz der Regeln muss spürbare Konsequenzen nach sich ziehen.“
Effektive Kontrollen seien in Hamburg im Rahmen sogenannter Verbundeinsätze möglich. Wertvolles Fachwissen werde dadurch gebündelt, dass an einem Einsatzort Vertreter verschiedener Behörden und des zuständigen Bezirksamts beteiligt seien und die Kontrollkräfte zeitnah und kompetent eingreifen könnten.
Pfingstwochenende auf Sylt – keine größeren Regelverstöße
Das Pfingstwochenende auf Sylt ist in einem „erwartbaren Rahmen“ verlaufen. Das teilte die zuständige Polizeidirektion Flensburg am Dienstag mit. Zwar habe es einige Verstöße gegeben und auch mehrere Anzeigen seien geschrieben worden, im Großen und Ganzen aber sei es zu keinen größeren Zwischenfällen gekommen.
Bei den Verstößen habe es sich meist um Ansammlungen außerhalb der geltenden Regeln gehandelt. Allerdings seien auch etliche Falschmeldungen eingegangen. Oftmals sei die Polizei alarmiert worden, konnte vor Ort aber nichts feststellen. Grundsätzlich hätten die gemeinsam mit dem Kreis Nordfriesland und dem Gesundheitsamt durchgeführten Kontrollen gut geklappt. Dass es keine größeren Vorkommnisse gegeben habe, sei aber womöglich auch dem Wetter geschuldet gewesen. „Bei Sommerwetter hätten wir vielleicht eine andere Situation gehabt“, so eine Polizeisprecherin.
Niedersachsen lockert Corona-Testpflicht für den Handel
Nach einer Lockerung der Corona-Beschränkungen entfällt in Niedersachsen von diesem Dienstag an die Testpflicht für den Einzelhandel in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50. Dies sieht eine Anpassung der Landes-Corona-Verordnung vor, die von Dienstag an greift. Voraussetzung ist, dass der Wert an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unterschritten wird.
Bestehen bleibt allerdings die Testpflicht für den Besuch der Außengastronomie, Lockerungsrufen der Branche für Regionen mit einer Inzidenz unter 50 folgte die Landesregierung nicht.
Außerdem nach vielfältiger Kritik nicht umgesetzt wurde die Idee eine Aufhebung der Maskenpflicht im Handel in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35. Der Lockerungsschritt war zwar bereits in einem vor zwei Wochen vorgelegten Stufenplan enthalten, hatte aber zu dem Zeitpunkt für keinerlei Diskussion gesorgt, weil eine Inzidenz von 35 da noch fern schien. Als die Landesregierung die Lockerung nun vor Pfingsten umsetzen wollte, regte sich Kritik unter anderem von Einzelhandelsbeschäftigten und der Bundesregierung.
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Wie junge Flüchtlinge in Hamburg die Corona-Pandemie erleben
Lernlücken, mangelnde Deutschkenntnisse und wenig echte Begegnungen: Für viele geflüchtete Kinder und Jugendliche waren die vergangenen Monate der Corona-Pandemie sehr herausfordernd. Wie haben Kinder und Jugendliche diese Zeit erlebt? Wurden und werden sie ausreichend gefördert? Und wie hat sich die Umstellung auf die digitale Bildung auf die Integration ausgewirkt?
Diesen Fragen widmet sich die digitale Diskussionsrunde „Chancen im Exil: Wie beeinflusst digitale Bildung Integration?“, die am Mittwochabend von der Körber-Stiftung, dem Hamburger Abendblatt und der Nachrichtenredaktion „Amal, Hamburg“ veranstaltet und via Livestream übertragen wird. Die Podiumsdiskussion ist Teil der Veranstaltungsreihe „Chancen im Exil“, die beleuchtet, wie die Integration von Geflüchteten in Hamburg funktioniert. Eng verbunden ist sie mit dem Nachrichtenangebot „Amal, Hamburg“, das auf Persisch und Arabisch über alle wichtigen Themen in der Stadt berichtet.
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Weitere Entspannung bei Corona-Zahlen in Niedersachsen
Das Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen schwächt sich weiter ab. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist am Dienstag erneut leicht zurückgegangen und liegt nun bei 42,8, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Am Pfingstmontag waren für ganz Niedersachsen noch 45,4 Infektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen registriert worden. Nach Feiertagen sind die Zahlen allerdings nur bedingt aussagekräftig, da unter anderem weniger getestet wird.
Alle Kreise und kreisfreien Städte lagen unter der kritischen Marke von 100 - mit Ausnahme der kreisfreien Stadt Emden. Dort betrug die Inzidenz 164,3. Den niedrigsten Wert verzeichnete der Landkreis Cuxhaven mit 10,6.
Seit Pfingstmontag wurden nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) 71 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Zugleich wurden in Niedersachsen 2 weitere Todesfälle gemeldet, die Gesamtzahl im Land stieg auf 5561 Tote.
Dressel legt Hamburger Mai-Steuerschätzung vor
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) wird am Dienstag (12.30 Uhr) die Hamburger Mai-Steuerschätzung vorlegen. Experten gehen davon aus, dass die Einnahmen coronabedingt weiter rückläufig sind, aber nicht so stark wie noch im November vorhergesagt. Damals waren für die Hansestadt bis 2024 Mindereinnahmen in Höhe von insgesamt 4,5 Milliarden Euro errechnet worden.
Laut den von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) vor zwei Wochen vorgelegten Zahlen müssen Bund, Länder und Kommunen in diesem Jahr mit rund 2,7 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen auskommen als im November erwartet. Auch fürs kommende Jahr wurde die Vorhersage nach unten korrigiert. Für die Jahre bis 2025 sind die Experten aber positiver gestimmt.
Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko
- Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
- Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
- Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden
Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt unter 30
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Pfingstmontag auf 29,9 gesunken. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums vom Pfingstmontag in Kiel hervor (Stand 18.46 Uhr). Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 30,3 gelegen, am Montag vergangener Woche bei 33,3.
Die Zahl der in den Kliniken liegenden Covid-Kranken wurde weiterhin mit 128 angegeben - das ist keine Veränderung seit Freitag. 39 Corona-Patienten wurden noch auf Intensivstationen behandelt - auch diese Zahl ist so hoch wie am Freitag und Samstag. Weiterhin wurden 30 Patienten beatmet.
Innerhalb eines Tages kamen 80 neu gemeldete Corona-Infektionen hinzu. An Sonntagen und Montagen liegen die gemeldeten Neuinfektionszahlen in der Regel niedriger. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Virus liegt den Angaben des Ministeriums zufolge bei 1579 - das ist einer mehr als am Sonntag.
Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz sind die Städte Kiel (44,6) und Lübeck (43,0). Am niedrigsten sind die Werte immer noch in Flensburg (6,7) und im Kreis Schleswig-Flensburg (7,5).
Schmidt-Chanasit kritisiert Modellrechnungen zu Corona
Der renommierte Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut hat die Aussagekraft der Prognosemodelle in der Corona-Politik scharf kritisiert. So hatten Vorhersagen von einer vierstelligen Inzidenz in Deutschland und einer Überlastung der Intensivstationen einen scharfen Lockdown befördert.
„Alle Modellrechnungen ... hatten viel zu wenig belastbare Daten, um verlässliche langfristige Verläufe vorhersagen zu können“, sagte Schmidt-Chanasit dem Abendblatt. Sie hätten rückwirkend betrachtet oft ziemlich daneben gelegen. Die Modellierer könnten aber nur das auswerten, was ihnen an Daten zur Verfügung steht. Warum der Virologe die Datenbasis immer noch für zu gering hält und weswegen Corona im schlimmsten Fall "nur der Vorgeschmack auf das, was uns erwarten könnte" ist, lesen Sie im großen Interview mit Jonas Schmidt-Chanasit.
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