Altona. Lehrkräfte der Volkshochschule protestieren gegen unzureichende Bezahlung. Rund 50 Dozentinnen und Dozenten bei der Demo.

„Treffen sich ein Handwerker und eine Kursleiterin“, stand auf einem der Plakate, das die Demonstranten am Mittwochnachmittag vor der Hamburger Volkshochschule (VHS) in die Höhe hielten. Die Pointe darunter: „Der Handwerker kann sich den Urlaub leisten.“ Eine Aussage, die nicht etwa den Ruf des Handwerkers schmälern, sondern vielmehr auf die „unzureichende“ Bezahlung der VHS-Beschäftigten aufmerksam machen soll.

Rund 50 Dozentinnen und Dozenten nahmen an der Kundgebung an der Schanzenstraße teil. Sie fordern eine nachhaltige und faire Bezahlung. Konkret bedeutet das für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) eine Anhebung des Honorarsatzes von aktuell gut 30 Euro auf 41 Euro pro Unterrichts­einheit. „Das ist so viel, wie VHS-Dozierende bundesweit für die sogenannten Integrationskurse erhalten“, erklärte GEW-Sprecher Detlef Zunker.

Demonstration für mehr Lohn: Auch soziale Sicherheit gefordert

Die Demonstranten forderten darüber hinaus mehr soziale Sicherheit. „Ich bin abhängig von meinen Kursen. Als während der Pandemie ein Großteil der Kurse wegfiel, musste ich Hartz IV beantragen“, erzählt Andreas Klotz, der seit 2009 an der Volkshochschule unterrichtet.

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Etwa 1650 Kursleiterinnen und Kursleiter beschäftigt die Hamburger VHS zurzeit. Viele davon würden mindestens die Hälfte ihres Einkommens aus der VHS-Tätigkeit bestreiten. Als sogenannte arbeitnehmerähnliche Mitarbeiter müssten sie alleine für ihre Sozialversicherungsbeiträge aufkommen. In Städten wie Bremen und Berlin sei eine direkte Beteiligung der VHS bereits umgesetzt worden.

Verbesserte Konditionen, um mehr Nachwuchs anzulocken

„Bei einem Bruttolohn von 23 Euro pro Unterrichtsstunde im Jahr 2018 blieb von dem Honorar netto nur 6,23 Euro übrig. Die Bremer Politiker konnten das gar nicht glauben“, sagte Hajo Kuckero, Sprecher des Kursleiterrats der Bremer VHS.

Verbesserte Konditionen würden auch dazu beitragen, mehr Nachwuchs zu finden, wie Dirk Mescher, Geschäftsführer GEW Hamburg, erläuterte: „Zurzeit gibt es einen großen Bedarf an Sprach- und Integrationskursen. Hierzu die passenden Lehrenden zu finden geht nur bei konkurrenzfähigen Arbeitsbedingungen.“