Hamburg. Cornelia Poletto, Christian Rach und Boris Entrup – Hamburger Promis haben trotz Corona große Pläne und Hoffnungen für das neue Jahr.
Mit viel Elan ist Beautyexperte Boris Entrup ins neue Jahr gestartet. „Ich habe mir mehr denn je vorgenommen, dem Augenblick mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Ich lasse mich von Krisenstimmung nicht treiben, sondern bleibe bei mir und schaue, was ich tun kann, damit wir alle zusammen über diese Zeit kommen. Ich verstehe es als Chance, wirklich etwas zu verändern, alte Muster abzulegen und aus mir heraus zu wachsen, neue Wege zu gehen und meine Stärken voll zu leben.“ Sein Ziel: „Kreativität, Freude und Qualitytime bekommen mehr Raum.“
Fernsehkoch Christian Rach hat einen ganz simplen Wunsch, wie er sagt: „Irgendwann in diesem Jahr möchte ich endlich wieder meine Lieben in die Arme nehmen dürfen. Einfach die Arme ausstrecken und fest drücken. Das wünsche ich mir wirklich sehr. Dinge wie Reisen finde ich da nebensächlich. Einfach nur den Menschen, die man liebt, wieder nahekommen dürfen. Das wünsche ich mir für mich und uns alle.“ Natürlich denkt der ehemalige Sternekoch aber auch immer an seine Branche. „Ich habe große Angst um die Gastronomie, aber genauso um die Veranstaltungsbranche oder die Künstler“, sagt Rach.
„Ich hoffe wirklich sehr, dass viele die Chance haben, diese Krise zu überleben.“ Und dass die Hilfen endlich auch bei den Betroffenen ankommen. „Denn das passiert im Moment noch viel zu schleppend.“ Er selbst konzentriere sich gerade mit großer Begeisterung auf seinen neuen Podcast „Rach und Bosbach – Die Wochentester.“ „Dieses Format bringt unglaublichen Spaß“, sagt der Hamburger, der gemeinsam mit dem CDU-Politiker gerade mit dem European Newspaper Award für den Podcast ausgezeichnet wurde. „Den Menschen Zeit zu geben, sie in Ruhe ausreden zu lassen und ihnen zuzuhören, das ist wirklich schön an dem Format.“
Körperliche Fitness als Vorsatz für 2021
„Ich habe wegen der Corona-Pandemie mehr Zeit, weil aktuell unser Barkassengeschäft brach liegt. Deshalb habe ich mich mehr um meine körperliche Fitness gekümmert. Und das möchte ich 2021 weiter beibehalten, auch wenn das Geschäft hoffentlich bald wieder anläuft“, sagt Hubert Neubacher, Geschäftsführer und Inhaber vom Traditionsunternehmen Barkassen-Meyer. Neubacher berichtet: „Ich habe mein Auto abgegeben, bin nur noch mit dem Fahrrad unterwegs und marschiere mehrmals in der Woche um die Alster. Auch meinen Personaltrainer werde ich mir weiterhin zweimal pro Woche gönnen.“ Außerdem hat sich Neubacher vorgenommen, wenn touristische Reisen wieder möglich sind, in seine Heimat Österreich zu reisen.
Astrid Nissen-Schmidt, Vize-Präses der Handelskammer, hofft auf eine baldige Verbesserung der Corona-Lage. „Einer meiner Vorsätze für 2021 ist, wieder mehr Menschen persönlich zu treffen, sobald es die Infektionslage zulässt. Das gilt sowohl beruflich wie auch privat“, sagt die Hamburger Unternehmensberaterin. Zudem will sie es in diesem Jahr häufiger schaffen, ein gutes Buch zu lesen. „Das ist trotz Homeoffice 2020 irgendwie zu kurz gekommen.“ Schließlich hat Astrid Nissen-Schmidt den Vorsatz, „dass wir mit den Reformen in der Handelskammer in dem Tempo voranschreiten wie bisher“.
Hoffnung auf Geburtstagsfeiern
Hamburgs ehemalige Sterneköchin Cornelia Poletto sagt: „Ich glaube, wir werden 2021 noch eine Weile mit Covid zu tun haben. Bis so eine Pandemie eingedämmt und das normale Leben wieder sorgenfrei möglich ist, brauchen wir sicher noch Geduld. Aber ich habe Hoffnung und auch jede Menge Pläne für 2021, zu denen Lockdowns und Co. ganz und gar nicht passen – mein Restaurant wird zehn Jahre alt, ich selber 50, und dann bekommt die Poletto-Familie ja auch noch Zuwachs von einem neuen Laden. Das will und darf hoffentlich 2021 gefeiert werden.“
Für Bernd Aufderheide, Chef der Hamburg Messe und Congress GmbH, steht fest. „Ich habe mir vorgenommen, einfach das zu tun, wozu ich gerade Lust habe und nicht Dinge auf die lange Bank zu schieben. Natürlich wünsche ich mir, dass wir in absehbarer Zeit wieder mit dem Messegeschäft starten können. Im September ist die Photopia Hamburg, ein Event für Fotografie und Videografie, bei uns auf dem Gelände geplant. Ich hoffe sehr, dass diese Messe stattfinden wird.“ Und für den Sommer plant der Frankreich-Fan eine Reise in die Normandie.
Kulturdurstiges Publikum erhofft
Henning Vöpel, Direktor HWWI: „Mein Vorsatz und Motto für 2021 lautet „Aufbruch“. „Ich glaube, dass wir mit den Erfahrungen des letzten Jahres vieles besser machen, ihnen eine neue Qualität geben können. Das möchte ich im neuen Jahr umsetzen. Persönlich freue ich mich darauf, dass mit dem Impfen die Welt hoffentlich wieder größer, der Radius und die Horizonte weiter und das Leben wieder bunter wird: mehr Sport machen zu können, Freunde zu treffen, mit der Familie zu reisen.“
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Der Chefdirigent der Symphoniker Hamburg, Sylvain Cambreling, denkt bei seinen Zukunftsvisionen an sein Publikum: „Ich habe den großen Wunsch, dass nach diesem furchtbaren Jahr das Publikum noch mehr Hunger und Durst als bisher nach Kultur verspüren wird.“ Cambreling ist nicht nur leidenschaftlicher und ausgezeichneter Künstler, sondern auch Gastgeber. Gern verbringt er Abende in Gesellschaft: „Und ich freue mich unglaublich auf den Moment, an dem ich endlich meine Freunde zu einem genussvollen und langen Abend einladen darf.“
Wunsch nach Gesundheit und Optimismus
Für Franco Esposito, geschäftsführender Direktor vom Grandhotel Atlantic, steht fest: „Ich habe mir vorgenommen, gesund zu bleiben und weiterhin umsichtig für mich und meine Mitmenschen zu sorgen. Im Frühsommer möchte ich durch Norddeutschland reisen, um die Küste und das Meer neu und weiter zu entdecken.“ Und für den Hotelchef Esposito hat sich noch etwas verändert. Das Hotel Atlantic trägt nicht mehr den Namen Kempinski. Die Kooperation mit der Hotelkette wurde nach mehr als 60 Jahren beendet. Jetzt hat sich das Fünf-Sterne-Superior-Hotel an der Alster, das dem Klinikunternehmer Bernard große Broermann gehört, der Autograph Collection der amerikanischen Hotelkette Marriott angeschlossen.
Regisseurin Hermine Huntgeburth fasst sich bei ihren Wünschen für 2021 recht kurz: „1.Besonnenheit. 2. Mit Kraft nach vorne schauen, ohne den Respekt vor Covid zu verlieren“, schreibt sie.
Achtsamkeit, Planungssicherheit, Erholung
Kai Hollmann, Hanseat mit einem Riecher für innovative Hotelkonzepte, Chef des The George Hotel und Begründer der 25hours-Häuser, ist durchweg Gastgeber und Geschäftsmann. Deshalb zielt sein erster Wunsch auch auf das derzeit brachliegende Hotelwesen: „Mega freuen werde ich mich auf den Moment, wenn wir endlich eine Planungssicherheit gefunden haben, wann und wie es mit der Hotellerie und der Gastronomie endlich weitergehen kann“, sagt Kai Hollmann. Wenn die Läden wieder laufen, will er aber weg, ein bisschen jedenfalls: „Schon für das vergangene Jahr hatte ich den guten Vorsatz, für einen ganzen Monat mal ‚auszusteigen‘ – mein Wunsch ist also, aber erst wenn alle Hotels wieder geöffnet sind, diesen Plan nachzuholen und vier Wochen auszuspannen.“
Einen guten Jahrgang? Oder was sonst wünscht sich Deutschlands bekanntester Sommelier? „Gesundheit!“, sagt Hendrik Thoma. Sein Vorsatz für 2021 sei, „achtsam zu sein und den vermeintlich kleinen Dingen des Alltags noch mehr Bedeutung zu schenken“. Auch wenn die Digitalisierung voranschreite, mache doch das Zwischenmenschliche den Wert einer Beziehung aus, sagt der Master Sommelier aus Eppendorf, dem auch der Naturschutz sehr am Herzen liegt. Mit seiner Partnerin, Weinexpertin Bianca Maria Ganson, hat er gerade in den Boberger Dünen einen Scheck über 20.000 Euro an die Loki-Schmidt-Stiftung überreicht.
„Wir hatten uns fest vorgenommen, den Betrag, der durch die Mehrwertsteuersenkung hängen bleibt, einem guten Zweck zuzuführen. Und was ist wertvoller, als Kindern die Natur nahezubringen“, sagt der Erfolgsunternehmer („Wein am Limit“). Als Online-Weinhändler sehe er, dass gerade auch die Hamburger in den Lockdown-Wochen hochwertigen Genuss für zu Hause schätzen. „Aber ich glaube, wir stehen dennoch alle in den Startlöchern, um endlich wieder ins Restaurant zu gehen.“
Michael Lehmann, Produktionschef bei Studio Hamburg: „Alle kleinen ‚Dreckecken‘ weg arbeiten und dann noch besser gelaunt durchs Leben gehen. Außerdem ist es gerade in dieser schwierigen Zeit wichtig, der Jugend eine Chance zu geben und mit ihnen neue Projekte zu realisieren.“