Hamburg. Mitfavorit Andreas Raelert aus Rostock gibt 17 Kilometer vor dem Ziel auf – und muss ins Krankenhaus.
Einen Kilometer vor dem Ziel traf Kristian Høgenhaug am Gänsemarkt erste Vorbereitungen für den Zieleinlauf am Rathausmarkt, wo 3000 jubelnde Zuschauer auf der Tribüne auf ihn warteten. Er zog den Reißverschluss seines durchgeschwitzten Trikots vom Brustnabel hoch bis an die Halskrause, richtete seine Startnummer und fing an zu lächeln. Der 28 Jahre alte Däne aus Aarhus, erst seit zwei Jahren Profi, war nach 8:11:26 Stunden der strahlende Sieger des 3. Hamburger Ironman – und um 15.000 Euro reicher. Doch der äußere Schein trog. „Ich fühle mich richtig scheiße“, gestand er – verständlich nach 3,8 Kilometern Schwimmen bei 24,1 Grad Celsius in der Alster (52:03 Minuten), 183 Kilometer Radfahren (4:17:29 Stunden) und dem abschließenden Marathon (42,195 Kilometer/2:54:03) bei 32 Grad Celsius. Høgenhaug siegte vor dem Schweizer Ruedi Wild (8:16:34 Stunden) und dem neuen deutschen Meister Paul Schuster (8:24:25) aus Griesheim.
Der Rostocker Andreas Raelert (42), einer der Mitfavoriten, beendete das Rennen im Krankenhaus. 17 Kilometer vor dem Ziel, beim Marathon nur noch gut eine Minute hinter Høgenhaug, fing der dreimalige Vizeweltmeister plötzlich an zu gehen, taumelte und kollabierte dann. Ein Arzt war sofort zur Stelle. Raelert gehe es den Umständen entsprechend gut, hieß es am Abend. Allerdings würden ihm noch ein paar Minuten Erinnerung fehlen, deren Ursachen im Hospital abgeklärt werden müssten.
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Susie Cheetham kam nach 8:58:02 Stunden ins Ziel
Bei den Frauen siegte die Britin Susie Cheetham (33) in 8:58:02 Stunden vor der US-Amerikanerin Sarah Piampiano (39/9:00:42 Stunden). Die promovierte Apothekerin Julia Gajer (36/Hannover) wurde bei ihrem ersten Start auf der Ironmanstrecke nach der Geburt ihrer Tochter im September in 9:09:39 Stunden Dritte, deutsche Meisterin und qualifizierte sich für die WM am 12. Oktober auf Hawaii. „Danke an die Hamburger, sie haben mich fantastisch gepusht. Es war großartig“, sagte Gajer.
Høgenhaug war zu diesem Zeitpunkt wieder bei Kräften. Nie und nimmer hätte er mit dem Sieg „bei solch einem bedeutenden Rennen wie in Hamburg gerechnet“, erzählte er. Erst zwei Kilometer vor dem Ziel habe er an seinen Erfolg geglaubt. Noch vor drei Wochen hatte er in Klagenfurt einen Ironman zwölf Kilometer vor Schluss aufgegeben, diesmal „hatte ich aber sehr gute Beine“. Beim Radfahren war er der Schnellste.