Neuwerk/Hamburg. Linke macht sich Sorgen um die Erreichbarkeit der Insel vor Cuxhaven, die zu Hamburg gehört. Ursache ist ein tiefer Priel im Watt.
Angesichts eines immer tiefer werdenden Priels im Wattenmeer macht sich die Linksfraktion Sorgen um die Erreichbarkeit der Insel Neuwerk mit Pferdekutschen. „Ohne Tourismus hat die Insel keine Zukunftsperspektive“, erklärte der bezirkspolitische Sprecher der Fraktion, Stephan Jersch.
Die Insel vor Cuxhaven ist mit ihren rund 30 Bewohnern der kleinste Stadtteil Hamburgs und gehört zum Bezirk Mitte. Auch die geplante behutsame Entwicklung des Eilands sei nicht vorangekommen – ebenso wenig wie eine Einbeziehung in die Hamburgische Tourismuswerbung, bemängelte Jersch und resümierte: „Alles in allem scheint der Senat Neuwerk im Stich zu lassen.“
Hamburg und Niedersachsen suchen eine Lösung
Auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten erklärte der Senat, dass die Passage mit Pferdewattwagen bei mittleren Tidewasserständen sichergestellt sei. Derzeit versuche Hamburg gemeinsam mit Niedersachsen, eine Lösung für das Duhner Loch zu finden.
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Nach Angaben der niedersächsischen Landesregierung hat sich das Duhner Loch zwischen 2010 und 2012 mit dem Sahlenburger Loch zu einer Rinne verbunden, die sich immer weiter vertieft. Es bestehe die Gefahr, dass Wattwagen den Priel nicht mehr passieren könnten, hieß es in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion.
Gutachten empfiehlt, Wattweg zu verlegen
Ein Gutachten im Auftrag der Hamburger Umweltbehörde empfiehlt, den Wattweg nach Südwesten zu verlegen. Die Strecke nach Cuxhaven-Sahlenburg würde sich dadurch um 450 Meter verlängern, die nach Cuxhaven-Duhnen um 700 Meter, hieß es.
Erst Mitte Mai hatten rund 60 Bewohner der Insel und Cuxhavener Wattwagenfahrer mit einer Demonstration im Watt auf ihre Lage aufmerksam gemacht.