Hamburg. Das Netz wird nach den Überschwemmungen in NRW und Rheinland Pfalz modernisiert. Was der Hamburger Senat jetzt plant.
Vor dem Hintergrund der Überschwemmungen in Nordrhein Westfalen und Rheinland Pfalz, die viele Menschenleben kosteten und gewaltige Sachschäden verursachten hat der Bürgerschaftsabgeordnete Dennis Gladiator (CDU) die Maßnahmen zum Katastrophenschutz in Hamburg hinterfragt. Er plädiert für einen Mix aus analoger und digitaler Technik, um im Katastrophenfall die Hamburger zu warnen.
In Hamburg, so der Senat, sind 124 Sirenen installiert, die im Ernstfall mit verschiedenen Heultönen waren. Aktuell wird das Sirenennetz modernisiert. Zum Beginn der Sturmflutsaison soll es fertig sein. Gleichzeitig werde mit den Bezirken abgestimmt, ob es weitere sinnvolle und geeignete Standorte außerhalb der sturmflutgefährdeten Bereiche für Sirenen gibt, um über diese Technik auch bei anderen Gefahren zu warnen. Insgesamt, so der Senat, setze man in Hamburg auf einen Mix von Warnmöglichkeiten, um die Bevölkerung flächendeckend informieren zu können.
Auch Böllerschüsse für Hamburg geplant
„Neben dem Einsatz von Sirenen können hierfür Durchsagen in Rundfunk- und Fernsehanstalten, Böllerschüsse in Hafennähe, Lautsprecherdurchsagen mittels Fahrzeugen in den Wohngebieten, Ansteuerung der digitalen Werbetafeln im Stadtgebiet und an Bahnhöfen sowie die Nutzung von Warn-Apps eingesetzt werden. Zudem werden Warnungen nach Möglichkeit auch mit zeitlichem Vorlauf in sozialen Medien und auf hamburg.de veröffentlicht“, heißt es in der Senatsantwort.
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Wenig verbreitet ist, auch das ergab sich aus der Antwort des Senates, die Warn-App NINA. Stand Anfang des Jahres gab es lediglich 150.977 Nutzer in der Region Hamburg. Ob nach der Hochwasserkatastrophe die Zahl der Nutzer gestiegen ist, ist noch nicht ausgewertet.
Hamburger müssen lernen, was Warntöne bedeuten
Gladiator geht davon aus, dass viele Hamburger die verschiedenen Warntöne der Sirenen nicht zu deuten wissen. So bedeutet ein drei Minuten langer, gleichbleibender Dauerton, dass Gefahr droht. In dem Fall sollte man sich über Radio, Fernsehen oder Internet eingehender informieren. Ein einminütiger an- und abschwellender Heulton bedeutet „Entwarnung“.
„Hier“, so Gladiator, „sollte man nach Möglichkeiten suchen, die Hamburger flächendeckend mit den Sirenensignalen vertraut zu machen.“