Hamburg. Zwei junge Männer gerieten zweimal aneinander. Einer zog schließlich ein Messer. Die Polizei rettete dem Opfer wohl das Leben.
Wegen potenziell tödlicher Messerstiche vor einem Bordell hat das Landgericht einen 21-Jährigen zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Es sei zu berücksichtigen, dass es vor der Tat eine erhebliche Provokation durch das spätere Opfer gegeben habe, sagte die Vorsitzende Richterin Birgit Woitas am Freitag zur Begründung. Ein 25 Jahre alter Mann hatte am 30. September vergangenen Jahres die sexuellen Dienstleistungen der Freundin des Angeklagten in Anspruch genommen. Anschließend hatte er eine „Rückzahlung“ von 50 Euro gefordert, wie die Richterin sagte. Daraufhin sei es am Eingang des Bordells zu einer Schlägerei gekommen.
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Der Angeklagte stach seinem Opfer in den Rücken
Knapp eine Woche später seien sie sich erneut in der Nähe des Bordells begegnet, berichtete Woitas. Wieder habe es eine Schlägerei gegeben. Der Angeklagte habe Hilfe aus dem Haus gerufen, woraufhin der 25-Jährige sich zurückzog. Wie Aufnahmen einer Überwachungskamera belegten, sei der Angeklagte aber hinter dem 25-Jährigen hergerannt und habe ihm einen wuchtigen Messerstich in den Rücken versetzt. Nach weiterer Verfolgung habe er erneut zugestochen.
Polizisten fanden den Verletzten wenig später, was ihm womöglich das Leben gerettet habe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Das Gericht hob den Haftbefehl auf, obwohl der Rumäne keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat. Nach acht Monaten U-Haft muss er noch eine Ersatzfreiheitsstrafe wegen einer anderen Tat absitzen.