Hamburg. Der Schwerkriminelle (52) wurde in einer Handwerkerpension in Barsbüttel gefasst. Auf der Polizeiwache wurde ihm plötzlich schlecht.

Ein 52 Jahre alter Sicherungsverwahrter, der von einem Ausgang in die Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel – auch "Santa Fu" genannt – nicht zurückgekehrt war, ist gefasst worden. Er sei am Mittwochabend in Barsbüttel bei Hamburg (Kreis Stormarn) verhaftet worden, sagte ein Polizeisprecher. Ermittler hatten dem Flüchtigen vor einer Pension aufgelauert und ihn bei der Rückkehr verhaftet.

Um 19.05 Uhr am Mittwoch schnappte die Falle zu. Die Zivilfahnder hatten vor dem Haus, in dem Zimmer vorwiegend an Handwerker und Monteure vermietet werden, auf die Rückkehr des gesuchten Karl L. gewartet. Er ließ sich laut Polizei dann widerstandslos festnehmen. Am späten Abend auf der Wache gab es erneut eine Wendung in dem Fall.

Der 52-Jährige klagte auf der Wache über Unwohlsein

Der 52-Jährige klagte über Unwohlsein. Ein Rettungswagen wurde laut Polizei alarmiert, der Festgenommene anschließend unter Bewachung ins Krankenhaus gebracht. Ob er dort noch ist oder ob der Geflohene mittlerweile in die JVA zurückgebracht wurde? Dazu konnte sich die Pressesprecherin der Hamburger Justizbehörde vorerst nicht äußern.

Dem Mann war für vergangenen Sonnabend der mehrstündige und unbegleitete Ausgang genehmigt worden, um einen Familienangehörigen zu besuchen. Als er nicht zur vereinbarten Zeit zurück war, kontaktierte die Anstalt einen Angehörigen. Dieser gab an, der 52-Jährige sei wegen eines medizinischen Notfalls in ein Krankenhaus gebracht worden. Da sich dies jedoch nicht bestätigen ließ, wurde eine umgehende Fahndung nach dem Mann eingeleitet.

Karl L. war bereits 2017 aus "Santa Fu" entkommen

Der vorbestrafte 52-Jährige war 2008 unter anderem wegen Raubes und räuberischer Erpressung in mehreren Fällen zu einer fünfeinhalbjährigen Haftstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt worden.

In den vergangenen Monaten war er auf eine mögliche Entlassung vorbereitet worden und hatte mehr als 40 unbegleitete Ausgänge wahrgenommen. Bereits 2017 war er von einem Ausgang zu einem Therapeuten nicht zurückgekehrt und drei Tage später festgenommen worden.