Hamburg. Der 24-Jährige wohnte noch bei seinen Eltern – soll aber parallel Drogen im Wert von mehr als einer Million Euro verdealt haben.
Quasi aus seinem Kinderzimmer heraus haben Drogenfahnder der Polizei Hamburg an der Scheplerstraße einen 24 Jahre alten Mann verhaftet. Er war von der Soko „HHammer“ durch geknackte Chatverläufe als mutmaßlicher Rauschgiftdealer enttarnt worden.
Die von Behörden in Frankreich entschlüsselte Chatplattform Encrochat ergab den dringenden Verdacht, dass der Mann im Frühjahr 2020 innerhalb weniger Wochen Drogen im Wert von mehr als einer Million Euro verkauft haben soll. Es geht um 1,1 Kilo Kokain und 125 Kilo Marihuana – deswegen wurden Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnung der Eltern in Altona und eine weitere Wohnung an der Osterstraße erwirkt.
Drogenkriminalität: Hamburger Ermittlern gelingen spekatuläre Verhaftungen
Offenbar war der 24-Jährige weiterhin im Drogengeschäft. In einem von ihm genutzten Fahrzeug entdeckten Polizisten weiteres Verpackungsmaterial für Marihuana. Der junge Mann wurde dem Untersuchungsgefängnis zugeführt.
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Die Soko „HHammer“ hat mittlerweile etwa 300 Verfahren wegen Drogenhandels auf Basis der Encrochat-Datensätze eingeleitet. Seitdem kommt es immer wieder zu teil spektakulären Verhaftungen: Unter anderem fassten die Ermittler einen Hamburger, der mehr als eine Tonne Kokain nach Europa geschmuggelt haben soll – und der versuchte, sich dem Zugriff unter anderem durch Schönheits-Operationen zu entziehen, um nicht mehr erkannt werden zu können.