Hamburg. Die Zeugin im Prozess gegen ein mutmaßliches Mitglied der Terrororganisation IS schilderte am Mittwoch ihr Martyrium.
Im Prozess gegen eine mutmaßliche IS-Rückkehrerin aus Bremen hat eine gefangen gehaltene Jesidin von ihrem Martyrium berichtet. „Sie haben mich geschlagen und immer wieder vergewaltigt“, sagte die heute 31-Jährige am Mittwoch vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg.
Insgesamt sei sie im Zeitraum von August 2014 bis Dezember 2017 von 15 IS-Kämpfern verkauft und von 14 von ihnen vergewaltigt worden, sagte die Frau. Auch die Angeklagte, die mit einem der IS-Kämpfer verheiratet war, habe sie mehrfach geschlagen und wie eine Sklavin behandelt.
IS-Prozess: Angeklagte soll Jesidin wie eine Sklavin ausgebeutet haben
Die Bundesanwaltschaft wirft der Angeklagten Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland, Beihilfe zum Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Die Mutter zweier Kinder soll Mitglied in der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) gewesen und nacheinander mit drei IS-Kämpfern verheiratet gewesen sein.
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Gemeinsam mit ihrem letzten Mann soll die aus Afghanistan stammende Deutsche die Jesidin wie eine Sklavin ausgebeutet und misshandelt haben. Die Jesidin befindet sich im Zeugenschutzprogramm und tritt in dem Prozess als Nebenklägerin auf. Erst im Juni war eine 38-Jährige in Hamburg wegen der Mitgliedschaft im sogenannten "Islamischen Staat" zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden.