Hamburg. Der Tag im Überblick: Inzidenz in Hamburg sinkt. Schulen bleiben nach Ferien geöffnet. Schleswig-Holstein lockert weiter.

Angesichts der weiter niedrigen Infektionszahlen mit dem Coronavirus in Hamburg sind am heutigen Freitag weitere Lockerungen in Kraft getreten. Unter anderem dürfen sich im Freien wieder bis zu zehn Personen aus beliebig vielen Haushalten treffen. In Innenräumen bleibt es hingegen zunächst bei der Kontaktbeschränkung auf maximal fünf Personen.

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Nicht mitgezählt werden Kinder bis 14 Jahre, vollständig Geimpfte, Genesene und Menschen mit einem aktuellen negativen Corona-Test. Der Nachweis dafür soll von kommender Woche an auch über die Corona-Warn-App oder die neue CovPass-App als digitalem Impfpass möglich sein. Alle Infos in unserem Newsblog.

Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 11. Juni:

  • OP-Stau: UKE sucht dringend Blutspender
  • Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt unter zehn
  • 35 Infektionen mit der Delta-Variante in Niedersachsen
  • Schleswig-Holstein erlaubt Veranstaltungen mit 1000 Teilnehmern
  • Altonas Wildpark Klövensteen öffnet testweise
  • Schleswig-Holstein: Registrierung in Impfzentren ab Montag
  • Nur noch 33 Neuinfektionen in Hamburg - Inzidenz sinkt weiter
  • Enkeltrick-Betrüger versuchen es mit Corona
  • Quarantäne für 36 Arbeiter in Geesthacht
  • Hamburger verdienen prächtig mit Pippi Langstrumpf & Co.
  • Corona-Lage in Niedersachsen entspannt sich weiter
  • Hamburger Schulen sollen nach den Ferien offen bleiben
  • Diese Lockerungen gelten in Hamburg seit Freitag
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt einstellig
  • Ausstellung in der Herbertstraße beendet Corona-Zwangspause

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

OP-Stau wegen Corona: UKE sucht dringend Blutspender

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sucht zur Bewältigung der durch die Pandemie angestauten Operationen dringend nach Blutspendern. Zwar habe es im Coronajahr 2020, anders als in anderen Kliniken, 13 Prozent mehr Bluttransfusionen als im Vorjahr gegeben, teilte das UKE am Freitag mit. „Doch mit dem Aufblühen des öffentlichen Lebens in den vergangenen Wochen zeichnen sich jetzt wieder sinkende Zahlen ab“, sagte der Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin, Sven Peine.

Ohne Blutkonserven könne das Universitätsklinikum bis zu 50 Prozent der geplanten Eingriffe, die sich durch die Corona-Pandemie angestaut hätten, nicht übernehmen. Deshalb sei es äußerst wichtig, die Menschen zum Spenden zu animieren, erklärte das UKE vor dem Weltblutspendetag am Montag

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt unter zehn

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen bleibt in Schleswig-Holstein weiter unter einem Wert von zehn. Sie liegt nun bei 9,5, wie aus Daten der Landesmeldestelle in Kiel vom Freitag hervorgeht. Am Vortag hatte der Wert bei 9,4 neuen Fällen pro 100 000 Einwohner in einer Woche gelegen, am Freitag vergangener Woche bei 13,6. Bundesweit lag der Wert am Freitag laut Robert Koch-Institut bei 18,6.

In Schleswig-Holstein kamen innerhalb eines Tages 53 neu gemeldete Infektionen hinzu, eine Woche zuvor waren es 41 gewesen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion beträgt nun 1613. Das ist ein Todesfall mehr als am Donnerstag.

Die Zahl der Menschen, die sich mit Covid-19 im Krankenhaus befinden, lag den Angaben zufolge weiterhin bei 46. 20 Corona-Patienten wurden auf Intensivstationen behandelt, 18 von ihnen beatmet.

Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land sind die Kreise Stormarn (20,1) und Pinneberg (19,6). Am niedrigsten sind die Zahlen in Neumünster und Plön, die beide jeweils keine Neuinfektionen meldeten. In Steinburg und Dithmarschen lag die Inzidenz bei jeweils 1,5.

35 Infektionen mit der Delta-Variante in Niedersachsen

Die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante Delta ist auch in Niedersachsen mehrmals nachgewiesen worden. Bislang seien 35 Infektionen mit der Delta-Variante bekannt, teilte das Landesgesundheitsamt (NLGA) am Freitag auf dpa-Anfrage mit. Bereits Anfang Mai habe es vereinzelte Fälle gegeben, sagte ein Behördensprecher. Etwas häufiger tauche die Variante seit Ende Mai auf.

Die Stadt Braunschweig meldete am Freitag, dass die Delta-Variante dort nachgewiesen worden sei. „Bei drei Erkrankten wurde durch Laboruntersuchung diese Mutation des Covid-19-Erregers identifiziert“, hieß es. Die Erkrankungen würden aktuell mild verlaufen.

Nach Angaben der Braunschweiger Verwaltung gelten bei einer Infektion mit der Delta-Variante schärfere Regeln für Personen, die Kontakt mit den Infizierten hatten. So müssten auch Genesene oder Geimpfte in eine zweiwöchige Quarantäne.

Schleswig-Holstein setzt Lockerungskurs fort

Die Landesregierung hat vor dem Hintergrund niedriger Corona-Zahlen weitere Lockerungen des Corona-Regelwerks beschlossen. „Der Weg zur Normalität geht in Schleswig-Holstein immer weiter“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Freitag. Das Land habe mit einer Inzidenz von unter 10 weiter einen deutlichen Vorsprung vor anderen Regionen.

Am Freitag beschloss das Kabinett die vom 14. bis 27. Juni geltende neue Corona-Landesverordnung. Ab Montag sind wieder größere Veranstaltungen und Versammlungen möglich. Außerdem können Schwimm-, Spaß- und Freibäder mit Hygienekonzepten öffnen. Bislang war nur Bahnenschwimmen und Schwimmausbildung in Schwimmbädern erlaubt.

Fans beim Wernerrennen in Schleswig-Holstein 2019. Im Land sind künftig wieder Veranstaltungen im Freien mit bis zu 1000 Teilonehmern erlaubt (Symbolfoto).
Fans beim Wernerrennen in Schleswig-Holstein 2019. Im Land sind künftig wieder Veranstaltungen im Freien mit bis zu 1000 Teilonehmern erlaubt (Symbolfoto). © picture alliance/Dirk Jacobs/EIBNER-Pressefoto | Unbekannt

Richtschnur für viele Veranstaltungen ist: Drinnen sind bis zu 500 Teilnehmer möglich, draußen bis zu 1000. Das gilt für Sportveranstaltungen und Wettbewerbe, den Besuch von Konzerten, dem Theater oder Kino sowie Versammlungen und Gottesdiensten. Gleiches gilt für Flohmärkte und Messen.

Bei Festen ohne feste Sitzplätze sind drinnen unter Auflagen wieder bis zu 125 Personen erlaubt, draußen 250. Treiben innen mehr als zehn Erwachsene oder mehr als 25 Kinder gleichzeitig Sport, brauchen sie weiter einen aktuellen Test. Das gilt aber nicht, wenn mehr als 80 Quadratmeter pro Person zur Verfügung stehen.

Vor Einzelhandelsgeschäften und auf Parkplätzen entfällt ab Montag die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. In den Schulen bleibe sie aus Gründen der Vorsicht bestehen, sagte Günther. In den Betriebskantinen, die keine auswärtigen Gäste haben, entfällt die Testpflicht.

Nach den Profis dürfen nun auch Laienchöre wieder drinnen vor Publikum singen, wenn alle Musizierenden getestet sind. Der Besuch von Saunen, Dampfbädern und Whirlpools ist künftig unter Einhaltung der Kontaktregeln erlaubt. Bislang war er auf die Mitglieder eines gemeinsamen Haushalts begrenzt. Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) sagte: „Wir machen, was möglich ist, und sind dabei so vorsichtig wie nötig.“

Altonas Wildpark Klövensteen öffnet testweise

Das Bezirksamt Altona hat entschieden, dass das Wildgehege Klövensteen am Wochenende erstmals seit Monaten wieder Besucher empfangen kann. Dies ist allerdings zunächst nur im Rahmen eines Testlaufs am Sonnabend, den 12. Juni sowie am Sonntag, den 13. Juni möglich. Geplant sind Besuchszeiten von 10 bis 18 Uhr. Letzter Einlass ist um 17.30 Uhr.

Das Wildgehege Klövensteen ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Das Wildgehege Klövensteen ist ein beliebtes Ausflugsziel. © imago/Jonas Walzberg | imago stock

Damit im Wildgehege die notwendigen Abstände eingehalten werden können, wird die Anzahl der Besucher, die sich zeitgleich auf dem Gelände aufhalten dürfen, auf maximal 500 Personen begrenzt. Außerdem wird es im Sinne der Kontaktvermeidung eine Einbahnstraßenregelung geben.

Darüber hinaus müssen sich alle Besucher mit Hilfe der „Luca“-App registrieren Auf dem gesamten Areal gilt eine Maskenpflicht. Über weitere Öffnungszeiten wird das Bezirksamt Altona in den kommenden Tagen entscheiden.

Schleswig-Holstein: Registrierung in Impfzentren ab Montag

Ab Montag (13.00 Uhr) können sich alle Schleswig-Holsteiner für Termine in Impfzentren registrieren. Die erste Registrierungsphase laufe bis Donnerstag (13.00 Uhr), sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Freitag in Kiel. Es sei mit großem Andrang zu rechnen. Der Zeitpunkt der Anmeldung spiele bei der Vergabe der Impftermine keine Rolle. „Jeder hat die gleiche Chance.“

Am Wochenende können sich aber nur Menschen der ersten drei Prioritätsgruppen für eine Covid-19-Schutzimpfung registrieren. Das taten bislang rund 100 000 Personen, wie Garg sagte. „Davon haben 70 000 bereits einen Termin in der laufenden oder in der kommenden Woche zugewiesen bekommen.“

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Bis Freitag hatten laut Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums im Norden 1,453 Millionen Menschen mindesten eine Impfung erhalten. Das entsprach exakt der Hälfte aller Schleswig-Holsteiner. Knapp 758 000 haben bereits die Zweitimpfung erhalten. „Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 26,1 Prozent“, sagte Garg. Damit liege das Land weiter in der Spitzengruppe der Bundesländer.

Am Freitag starteten offene Impfangebote mit Astrazeneca in Neumünster und Husum. In Neumünster nutzten das Angebot bis 10.30 Uhr 180 Menschen. Ab Samstag ist dies auch in Lübeck möglich. Ab dann können sich in drei Städten täglich von 9.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 18.00 Uhr alle ab 18 Jahren ohne Anmeldung impfen lassen. Nötig sind nur ein Ausweis und - wenn möglich - ein Impfausweis sowie ausgefüllte Dokumente für die Impfung mit einem Vektor-Impfstoff.

Nur 33 Neuinfektionen in Hamburg – Inzidenz sinkt weiter

Am Freitag hat die Sozialbehörde 33 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 25 Fälle weniger als am Donnerstag (58 neue Fälle) und sechs Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche. Damit sinkt der Inzidenzwert auf nun 17,1 (Vortag: 17,4) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Vor einer Woche hatte er noch 21,3 betragen. Am Dienstag war die Inzidenz erstmals seit Mitte September unter die 20er-Marke gefallen.

Derzeit bewegt sich das Infektionsgeschehen in Hamburg stabil auf einem niedrigen Niveau (Symbolbild).
Derzeit bewegt sich das Infektionsgeschehen in Hamburg stabil auf einem niedrigen Niveau (Symbolbild). © picture alliance | Unbekannt

 Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 76.829 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 74.000 als genesen. In Hamburg haben bislang 825.353 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 437.952 Personen sind vollständig geimpft (Stand 10.6.).

Die Zahl der mindestens einmal gegen das Coronavirus Geimpften bezifferte die Sozialbehörde mit Stand Donnerstag auf 825 353. Das seien 8959 mehr als am Vortag. Als vollständig geimpft gelten inzwischen 437 952 Hamburgerinnen und Hamburger - 17 014 mehr als am Mittwoch.

Im Bundesvergleich liegt Hamburg bei den Impfquoten allerdings weit hinten. Bei den mindesten einmal Geimpften belegt die Hansestadt laut RKI Stand Donnerstag mit 44,7 Prozent vor Sachsen den vorletzten Platz, bei den vollständig Geimpften mit 23,7 Prozent vor Berlin und Hessen den drittletzten Platz. Der Bundesdurchschnitt liege bei 47,5 beziehungsweise 24,8 Prozent.

In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 58 Corona-Patienten behandelt. 30 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen, 20 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete zudem einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1579 Menschen gestorben.

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Enkeltrick-Betrüger versuchen es mit Corona

Beim altbekannten Enkeltrick verlegen sich manche Betrüger nach Angaben der Polizei Stade auf eine Corona-Masche. In Anrufen bei älteren Bürgern behaupteten die Betrüger, dass sie für die Krankenhäuser in Stade oder Buxtehude sprechen. Ein Kind oder Enkel sei schwer an Corona erkrankt und brauche ein teures Medikament. Dafür müssten 20.000 oder 30.000 Euro bar bezahlt werden.

Wie die Polizei am Freitag mitteilte, bekamen tags zuvor mindestens zehn ältere Menschen im Landkreis Stade derartige Anrufe. Die meisten beendeten das Gespräch sofort. Bei einer 87-jährigen Frau aus Stade verhinderte eine aufmerksame Bankmitarbeiterin das Geldabheben.

Quarantäne für 36 Arbeiter in Geesthacht

Nach zwei positiven Corona-Tests in einer Unterkunft für Arbeiter in Geesthacht sind 36 Bewohner unter Quarantäne gestellt worden. Zu Übergabe der Anordnung am Freitag seien auch Polizisten und Dolmetscher anwesend gewesen, sagte ein Sprecher des Kreises Herzogtum Lauenburg. Die Bewohner könnten überwiegend kein deutsch sprechen. Im Laufe des Tages sollten alle Kontaktpersonen getestet werden. Zuerst hatten die „Lübecker Nachrichten“ berichtet.

Hamburger verdienen prächtig mit Pippi Langstrumpf & Co.

Der Verlag von Pippi Langstrumpf, Katniss Everdeen, dem Sams und den Olchis ist mit einem deutlichen Umsatzplus durch das Corona-Jahr gekommen. Die Hamburger Oetinger-Verlagsgruppe hat 2020 rund elf Prozent mehr Umsatz erwirtschaftet, wie Verlegerin Julia Bielenberg sagte. Insgesamt nahm die Oetinger-Gruppe 36 Millionen Euro ein. „Wir sind gerade in einer richtigen Blütezeit.“

Inger Nilsson begeisterte Millionen Fernsehzuschauer in der Rolle der Pippi Langstrumpf. Die Bücher von Astrid Lindgren bescheren dem Oetinger Verlag hohe Einnahmen.
Inger Nilsson begeisterte Millionen Fernsehzuschauer in der Rolle der Pippi Langstrumpf. Die Bücher von Astrid Lindgren bescheren dem Oetinger Verlag hohe Einnahmen. © picture alliance | Unbekannt

Als Gründe dafür nennt Bielenberg auch, dass viele Leser in der Zeit von coronabedingt geschlossenen Buchhandlungen auf bewährte Literatur zurückgegriffen haben. „Die Leser haben sich - weil Empfehlungen aus der Buchhandlung fehlten - auf die Klassiker konzentriert. Und die haben wir. Nicht nur mit Pippi Langstrumpf“, so Bielenberg. 2020 sei zudem von den Inhalten her „ein verdammt starkes Jahr“ gewesen. Auch Neues wie die neue Animox-Reihe, Alea Aquarius oder die Kinderbuchbestseller von Peter Wohlleben seien gut angekommen. „Ohne Corona wäre das Jahr wohl noch besser gelaufen.“

Corona-Lage in Niedersachsen entspannt sich weiter

In der Corona-Pandemie sinkt die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen immer weiter. Der Wert gab am Freitag erneut nach - auf 11,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Am Donnerstag hatte der landesweite Inzidenzwert bei 12,0 gelegen. 155 neue Infektionen wurden in Niedersachsen registriert, die Zahl der Todesfälle stieg um zwei auf 5694.

Die höchste Inzidenz in Niedersachsen gab es mit 37,4 in der Stadt Delmenhorst. Alle anderen Kreise und kreisfreien Städte lagen unter der Schwelle von 35. Die niedrigste Inzidenz hatte der Landkreis Wesermarsch mit 1,1 gefolgt vom Landkreis Goslar (1,5) und dem Landkreis Friesland (2,0).

Im kleinsten Bundesland Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 17,9. Dort wurden am Freitag 21 Neuinfektionen, aber keine weiteren Todesfälle registriert.

Hamburger Schulen bleiben nach den Ferien offen

Monatelange Schulschließungen wie in diesem Jahr soll es im nächsten Schuljahr nicht mehr geben. Die Kultusminister der Länder vereinbarten am Donnerstag bei einer Videoschalte, dass alle Schulen nach den Sommerferien "dauerhaft im Regelbetrieb (...) mit allen Schulfächern und Unterrichtsstunden" besucht werden sollen.

Schüler einer 13.Klasse der Oberstufe der Stadtteilschule Niendorf sitzen mit Masken (Mund-Nasen-Bedeckungen) im Deutsch-Unterricht vor einem geöffneten Fenster. Alle Hamburger Schulen sollen auch nach den Ferien offen bleiben.
Schüler einer 13.Klasse der Oberstufe der Stadtteilschule Niendorf sitzen mit Masken (Mund-Nasen-Bedeckungen) im Deutsch-Unterricht vor einem geöffneten Fenster. Alle Hamburger Schulen sollen auch nach den Ferien offen bleiben. © picture alliance | Unbekannt

Auch Klassenfahrten soll es wieder geben

Die Hamburger Schulbehörde bestätigte, dass auch in Hamburg die Schulen nach den Sommerferien offen bleiben sollen. Sogar Klassenfahrten soll es wieder geben. Und zwar unabhängig davon, ob Schülerinnen und Schüler geimpft sind. Und möglichst unabhängig davon, ob die Corona-Zahlen im Herbst wieder steigen. Denn noch fallen auch die Schulen unter die Regeln der sogenannten Bundes-Notbremse. Was aber erst einmal bleibt, sind die Maskenpflicht, die Testpflicht und die Hygiene-Regeln an den Schulen.

Ties Rabe (SPD), Senator für Schule und Berufsbildung in Hamburg.
Ties Rabe (SPD), Senator für Schule und Berufsbildung in Hamburg. © dpa | Christian Charisius/dpa/Archivbild

„Ich freue mich über das klare Signal der Kultusministerkonferenz. Kein Digital- oder Distanzunterricht kann den Präsenzunterricht ersetzen", erklärte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD). "Zugleich bietet der Präsenzunterricht jetzt die große Chance gezielt Lernrückstände von Kindern und Jugendlichen zu überwinden. Darüber hinaus sind wir der festen gemeinsamen Überzeugung, dass Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen auch bei den kommenden Abschlussprüfungen keine Nachteile entstehen sollen.“

Diese Lockerungen gelten in Hamburg ab Freitag

Hamburg macht sich weiter locker. Der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher hat auf einer Landespressekonferenz im Rathaus die nächsten Öffnungsschritte verkündet.

Der vierte Öffnungsschritt ab 11. Juni:

  • Kontaktbeschränkungen werden auf zehn Personen unabhängig von der Zahl der beteiligten Haushalte im Außenbereich erweitert. Bei der Zehn-Personen-Regelung zählen vollständig Geimpfte und Genesene sowie Kinder unter 14 Jahre nicht dazu. Sie können zu zehn weiteren Personen dazu kommen
  • Bei Kulturveranstaltungen darf wieder mehr Publikum dabei sein – und im Schachbrettmuster Platz nehmen
  • Auch Chorproben im Freien sind möglich
  • Volksfeste wie zum Beispiel der Hamburger Dom können wieder veranstaltet werden – unter Auflagen
  • Sport ist mit bis zu 30 Erwachsenen unter freiem Himmel und kontaktfrei mit bis zu 10 Erwachsenen im Innenbereich unter den bekannten Auflagen möglich.
  • Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Campingplätze oder vergleichbare Beherbergungseinrichtungen dürfen unter den bestehenden Auflagen bis zu 100 Prozent ihrer zulässigen Kapazität öffnen
  • Sportveranstaltungen mit bis zu 650 Personen nach gesonderter Genehmigung und strengen Regeln sind erlaubt
  • Sonstige Veranstaltungen mit 500 Personen unter freiem Himmel oder 100 Personen in Innenräumen sind unter vorgegebenen Regeln erlaubt
  • Touristische Gästeführungen mit 20 Personen außen oder 10 Personen innen sind möglich
  • Auch Prostitutionsangebote sind wieder erlaubt
  • Saunen, Dampfbäder und Wellnessangebote dürfen unter den bekannten Auflagen geöffnet werden.
  • Wer körpernahe Dienstleistungen in Anspruch nimmt, darf statt einer FFP2-Maske nun auch eine medizinische Maske tragen

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Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt einstellig

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen bleibt in Schleswig-Holstein weiter unter einem Wert von zehn. Sie liegt nun bei 9,4, wie aus Daten der Landesmeldestelle in Kiel vom Donnerstag hervorgeht. Am Vortag hatte der Wert bei 9,9 neuen Fällen pro 100 000 Einwohner in einer Woche gelegen, am Donnerstag vergangener Woche bei 15,8. Bundesweit lag der Wert am Donnerstag laut Robert Koch-Institut bei 19,3.

In Schleswig-Holstein kamen innerhalb eines Tages 32 neu gemeldete Infektionen hinzu, eine Woche zuvor waren es 29 gewesen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion beträgt nun 1612. Das sind zwei Todesfälle mehr als am Mittwoch.

Die Zahl der Menschen, die sich mit Covid-19 im Krankenhaus befinden, lag den Angaben zufolge bei 46, am Tag zuvor waren es 42. 19 Corona-Patienten wurden auf Intensivstationen behandelt, 15 von ihnen beatmet.

Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land sind die Kreise Stormarn (19,7) und Pinneberg (19). Am niedrigsten sind die Zahlen in Plön (0,8), Ostholstein und Schleswig-Flensburg (jeweils 1,5).

Ausstellung in der Herbertstraße beendet die Corona-Pause

Einen Tag, bevor Prostitution unter strengen Auflagen in Hamburg wieder erlaubt ist, haben die Sexarbeiterinnen der berühmten Herbertstraße auf der Reeperbahn mit einer Kunstaktion auf sich aufmerksam gemacht. Die sonst für Frauen geschlossene, etwa 100 lange Meter Rotlichtstraße war für die Ausstellung mit mehreren Gemälden und Fotografien von Maike Dirks, Alesh One und Christian Heidemann für alle geöffnet. Interessierte durften auch einen Blick in die Häuser werfen.

Auf den Bildern der Künstler sind die Frauen der Straße in ihren Fenstern, die Prostituierten beim Demonstrieren und die 16 Häuser der Herbertstraße zu sehen. Historische Hintergründe und Details zu den Häusern und zur berühmten Rotlichtmeile können über einen QR-Code abgerufen werden.

Die Künsterlin Maaike Dirkx mit einem ihrer Bilder und ihrem Galeristen Stepahn Krüll in der Herbertstraße.
Die Künsterlin Maaike Dirkx mit einem ihrer Bilder und ihrem Galeristen Stepahn Krüll in der Herbertstraße. © HA | Thorsten Ahlf

Mit der Aktion will die Gruppierung Sexy Aufstand Reeperbahn künstlerisch auf die Situation der Frauen hinweisen, sagte Veranstalter und Gastronom Andy am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Zudem sei die Ausstellung auch für den Stadtteil entstanden. „Wir schenken dem Stadtteil und dem Bezirk unsere Geschichten. Auch als Dank, weil das Bezirksamt Mitte uns sehr unterstützt hat.“

Kurz vor Mitternacht sollte die Ausstellung wieder abgebaut werden. Einige der Prostituierten wollten um Mitternacht ihre Arbeit aufnehmen, wie der Veranstalter weiter sagte. In der Hamburger Herbertstraße arbeiten normalerweise etwa 50 bis 100 Prostituierte. Hamburgweit sind es der Gruppierung Sexy Aufstand Reeperbahn zufolge rund 2000 Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag