Hamburg. Der Überblick: Stiko-Chef kündigt für heute Booster-Empfehlung für Volljährige an. Inzidenz in Hamburg so hoch wie noch nie.

Die vierte Corona-Welle rollt auch über den Norden. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg hat den Höchstwert von Heiligabend vor einem Jahr übertroffen. Um die Kliniken nicht zu überlasten, will der Senat jetzt 2G in einigen Bereichen zur Pflicht machen. Am Dienstagmittag wurden auf einer Landespressekonferenz neue Entscheidungen im weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie verkündet werden. Weitere Infos dazu in unserem Newsblog.

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona News für Hamburg und den Norden.<<

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 16. November:

  • Stiko kündigt Booster-Empfehlung für alle an
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter
  • Schleswig-Holstein: Günther informiert über weitere Corona-Maßnahmen
  • Dehoga zu 2G: Gastronomie verlängerter Arm der Politik
  • Sieben Disziplinarverfahren wegen Corona bei der Polizei im Norden
  • Senat informiert über verschärfte Corona-Maßnahmen
  • Corona Hamburg: Inzidenz so hoch wie noch nie
  • Unbekannte randalieren an Corona-Testzentrum
  • Zahl der Neuaufnahmen von Covid-19-Kranken in Kliniken steigt
  • Corona Hamburg: Regeln werden verschärft – Senat informiert am Mittag
  • Bundesländer fordern Verlängerung der Überbrückungshilfe

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Stiko-Chef bei Lanz: allgemeine Booster-Empfehlung kommt

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Prof. Dr. Thomas Mertens, hat am Abend bei Markus Lanz angekündigt, dass die Stiko schon am Mittwoch eine Booster-Impfung für alle Volljährigen in Deutschland empfehlen werde.

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Prof. Dr. Thomas Mertens (Archivbild).
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Prof. Dr. Thomas Mertens (Archivbild). © imago images/IPON | Unbekannt

Eine gute Nachricht vor allem für alle, die in Hamburg auf eine Auffrischungsimpfung warten: Hier wird streng nach offizieller Empfehlung der Stiko geimpft, das heißt, dass derzeit nur Ältere und mit dem Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson Geimpfte Anrecht auf eine weitere Dosis haben – alle anderen sind von der Einschätzung ihres Hausarztes abhängig.

Der Senat hatte angekündigt, die Auffrischungsimpfungen für alle verfügbar zu machen, sobald eine Empfehlung der Stiko vorliege – nach Mertens' Ankündigung könnten theoretisch dann alle Erwachsenen in Hamburg Termine für eine Auffrischungimpfung bekommen. Unklar ist allerdings noch, ob die Stiko eine Frist von sechs Monaten oder eine kürzere Zeitspanne seit der zweiten Impfung an ihre Empfehlung koppeln wird.

Schleswig-Holstein: Inzidenz steigt weiter

In Schleswig-Holstein ist die Sieben-Tage-Inzidenz in der Corona-Pandemie erneut nach oben gegangen. Am Dienstag betrug die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche 107,1 nach 105,2 am Montag. Vor einer Woche lag dieser Wert noch bei 77,0. Es wurden 662 neue Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert (Montag: 488). Bundesweit rangiert Schleswig-Holstein in der vierten Virus-Welle nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) bei der Sieben-Tage-Inzidenz noch weit unten.

Die Zahl der mit oder an Corona gestorbenen Menschen stieg um 4 auf 1758. Rund 81 400 Menschen sind laut Statistik inzwischen genesen. Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, stieg am Dienstag auf 124 (Montag: 117); 28 von ihnen wurden auf Intensivstationen behandelt, 18 mussten beatmet werden.

Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100 000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken kamen, stieg ebenfalls an und lag am Dienstag bei 2,95 (Montag: 2,78). Vergangenen Dienstag lag dieser Wert bei 2,16.

Am höchsten war die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag in Neumünster mit 187,7 gefolgt vom Herzogtum Lauenburg (151,1) und Lübeck (143,2). Den niedrigsten Wert verzeichnete Plön mit 79,6.

Schleswig-Holstein: Günther informiert über weitere Corona-Maßnahmen

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) informiert über schärfere Corona-Maßnahmen.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) informiert über schärfere Corona-Maßnahmen. © Axel Heimken/dpa | Unbekannt

Auch auf Schleswig-Holstein kommen verschärfte Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus zu. Über die nächsten Schritte will Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Mittwoch in Kiel gemeinsam mit seinen Stellvertretern Monika Heinold (Grüne) und Heiner Garg (FDP) informieren. Schleswig-Holstein hat zwar die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz aller Bundesländer, aber auch hier sind die Infektionszahlen zuletzt deutlich gestiegen. Günther hatte bereits am Donnerstag vergangener Woche neue Entscheidungen in Aussicht gestellt. So könnte ab Monatsende für Veranstaltungen in Innenräumen die sogenannte 2G-Regel eingeführt werden. Das würde bedeuten, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt hätten.

Dehoga zu 2G: Gastronomie verlängerter Arm der Politik

Laut Dehoga wird die Umsetzung von 2G in der Gastronomie relativ einfach funktionieren (Symbolbild).
Laut Dehoga wird die Umsetzung von 2G in der Gastronomie relativ einfach funktionieren (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

„Es ist wieder die Gastronomie, die jetzt noch mehr Aufwand betreiben muss, um als verlängerter Arm der Politik die Gäste zu kontrollieren. Immer wenn der Senat neue Corona-Verordnungen erlässt, bleibt unserer Branche wenig Zeit sich darauf vorzubereiten. Ab Sonnabend gilt 2G für alle Gastrobetriebe, aber es sind noch viele Punkte offen. Wer bezahlt die Tests für die ungeimpften Mitarbeiter? Können diese in den Betrieben getestet werden oder müssen sie in Testzentren gehen?“, sagte Dehoga-Vizepräsident Niklaus Kaiser von Rosenburg dem Abendblatt. In den Hotels gilt für Übernachtungen weiterhin das 3G-Modell. Auch dazu hat Hotelier Kaiser von Rosenburg, der den Baseler Hof an der Esplanade betreibt, Fragen. „Dürfen die nur getesteten Gäste im Hotelrestaurant essen und frühstücken oder dürfen die nur auf dem Zimmer verköstigt werden?“

Sieben Disziplinarverfahren wegen Corona bei der Polizei im Norden

Schleswig-Holsteins Polizei hat gegen sieben Kritiker der Corona-Regeln aus eigenen Reihen Disziplinarverfahren eingeleitet. In einem Fall habe es einen Verweis gegeben, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Dienstag in Kiel. Dabei handele es sich um die einfachste Disziplinarmaßnahme. Sie bleibe für zwei Jahre in der Personalakte. Zuvor hatten das Nachrichtenportal „t-online.de“ über Fälle aus den Bundesländern und die „Kieler Nachrichten“ über die Zahlen aus dem Norden berichtet.

Drei weitere Verfahren seien ohne Disziplinarmaßnahmen gegen die Betroffenen abgeschlossen worden, sagte der Sprecher. In allen Fällen seien Dienstvergehen festgestellt worden. Drei weitere liefen noch. Die Polizei in Schleswig-Holstein hat 9000 Mitarbeiter.

Stormarn benennt drei Standorte für seine neuen Impfzentren

Nach der Forderung des schleswig-holsteinischen Gesundheitsministeriums zeitnah wieder stationäre Impfstellen einzurichten, arbeitet die Kreisverwaltung Stormarn mit Hochdruck an der Umsetzung. Hier erfahren Sie mehr über die Standorte. In Norderstedt wird ebenfalls ein Impfzentrum geplant – allerdings nicht am bereits bekannten Ort: Warum die Tribühne nicht wieder Impfzentrum wird.

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Hafen Hamburg erholt sich mühsam vom Corona-Tief

Hamburgs Hafen arbeitet sich weiter nur mühsam aus dem Corona-Tal. Zwar blieb der größte deutsche Seehafen auch im Sommer auf Wachstumskurs, konnte allerdings den pandemiebedingten Rückgang des vorigen Jahres immer noch nicht vollständig aufholen, wie die Marketingorganisation des Hafens am Dienstag berichtete. Dementsprechend bleibt es für das Gesamtjahr 2021 bei der Prognose von einem Umschlagergebnis von rund 130 Millionen Tonnen und 8,7 Millionen Standardcontainern (TEU). Im Pandemiejahr 2020 waren es 8,5 Millionen TEU, deutlich weniger als 2019 mit damals noch 9,3 Millionen TEU.

Hamburg steht im Containerumschlag unter wachsendem Wettbewerbsdruck der großen Nordsee-Konkurrenten Rotterdam und Antwerpen, die im bisherigen Jahresverlauf stärker zulegen konnten als die europäische Nummer drei an der Elbe. Vor diesem Hintergrund wird seit vielen Monaten über die Zusammenlegung des Containerumschlags in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven verhandelt. Dahinter steht die Hoffnung, dass die deutschen Häfen gegen die Konkurrenz mit gebündelten Kräften besser bestehen können.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres erreichte Hamburgs Hafen mit 95,8 Millionen Tonnen beim Seegüterumschlag ein Plus von 2,9 Prozent, wobei der Massengutumschlag mit einem Plus von 6,1 Prozent auf 29,7 Millionen Tonnen besonders stark zulegte. An den vier Hamburger Containerterminals wurden insgesamt 6,5 Millionen Transportboxen über die Kaikanten gehievt, 2,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Senat informiert über verschärfte Corona-Maßnahmen

Der Senat stellte am Dienstag seine Beschlüsse zur Eindämmung der Corona-Pandemie vor. "Wir können mit der Inzidenz nicht so umgehen wie vor einem Jahr, da wir jetzt Impfungen haben", sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Dennoch habe die Inzidenz Auswirkungen. Viele Infizierte seien Personen, die sich noch nicht gegen das Coronavirus haben immunisieren lassen. Er verwies darauf, dass es generell noch zu viele Ungeimpfte gebe.

Schon im Sommer habe Tschentscher darauf hingewiesen, dass es auf 2G-Regelungen hinauslaufen werde. Über 2000 Einrichtungen in Hamburg nutzten bereits das 2G-Modell. "Wir sind überzeugt von dem Modell", so Tschentscher. Größere Ausbrüche habe es dort nicht gegeben.

Beim Impfen habe es Hamburg bundesweit durch die dezentralen Impfteams gut nach vorne geschafft. Etwa 73 Prozent der Menschen in Hamburg sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft, etwa 75 Prozent haben bereits die Erstimpfung erhalten. Damit liegt Hamburg nach Bremen und dem Saarland bundesweit auf Platz drei, was die Impfquote betrifft. Probleme hätten laut Tschentscher vor allem die Bundesländer, die eine niedrige Impfquote haben. "Die vielen Impfungen in Hamburg schützen uns jetzt vor der vierten Welle", so der Bürgermeister. 76 Prozent der Personen auf den Intensivstationen im Oktober waren jedoch nicht geimpft. Tschentscher erneuerte daher seinen Appell, sich impfen zu lassen: Es sei eine dringende Bitte des Senats.

Corona: 2G-Regel in Hamburg wird ausgeweitet

"Die Inzidenz, die wir haben, ist hoch", bestätigte er. "Aber es ist eine vergleichsweise gute Situation." Hamburg habe mit 1,94 die niedrigste Hospitalisierungsrate im Bundesvergleich. Darauf komme es an." Dennoch: "Für die kommenden Wochen muss Hamburg sich sicher aufstellen."

Eine Bar im Hamburger Schanzenviertel verfährt nach dem 2G-Modell.
Eine Bar im Hamburger Schanzenviertel verfährt nach dem 2G-Modell. Ab Sonnabend gelten in der Hansestadt schärfere Corona-Regeln. © imago/Hanno Bode | Unbekannt

Die bisherigen Schutzkonzepte bleiben erhalten, so Tschentscher. Dazu gehört auch die Maskenpflicht in Schulen. "Zusätzlich wird die 2G-Regelung ausgeweitet – das betrifft die Gastronomie, körpernahe Dienstleistungen, Clubs, Bars, Sport in geschlossenen Räumen, Schwimmbäder, Freizeitchöre- und -orchester." Ungeimpftes Personal muss sich dort täglich testen lassen. Ausgenommen sind vorerst Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die Einrichtungen müssten die Regelung streng kontrollieren – direkt beim Einlass. Auf Weihnachtsmärkten gilt an den Glühwein- und Verpflegungsständen dasselbe wie für die Gastronomie: 2G.

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"Ich bin sicher, dass wir mit diesem Vorgehen eine stabile Situation schaffen", erklärte Tschentscher die Verschärfung der Regeln. "Das ist der Schritt, der jetzt erforderlich ist." Sollte festgestellt werden, dass die Zahl der stationären Patientenzahl sich so wie im Süden oder Osten entwickele, werde die 2G-Regelung nochmals verschärft. Die Regelung soll am Sonnabend in Kraft treten.

Die betroffenen Bereiche im Überblick:

  • Körpernahe Dienstleistungen (außer: Friseure, Fußpflege, medizinische Behandlungen)
  • Gastronomie (auch Gastro-Bereiche in Einrichtungen und auf Weihnachtsmärkten)
  • Clubs, Bars, Diskos, Tanzveranstaltungen
  • Sport in geschlossenen Räumen, Schwimmbäder, Fitnessstudios
  • Freizeitchöre und -orchester.

 "Jeder Piks hilft, die Krise schneller zu beenden"

"Wir sind alle nicht begeistert, erneut über Einschränkungen zu sprechen", sagte Hamburgs Zweite Bürgermeistern Katharina Fegebank (Grüne). "Wir haben in Deutschland wieder eine sehr ernste Lage." Trotz der relativ hohen Impfquote reiche es nicht aus, um die Pandemie zu beenden. Fegebank verwies auf die Kinder unter zwölf Jahren, die sich nicht impfen lassen können und appellierte an die Solidarität derer, die sich impfen lassen dürfen, es aber nicht machen. "Jeder Piks hilft, diese Krise schneller zu beenden."

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Archivbild).
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Archivbild). © imago/Chris Emil Janßen | Unbekannt

Es gebe absurdeste Vorbehalte, so Fegebank, beispielsweise dass die Impfung unfruchtbar oder blind mache.

Auch Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) betonte erneut die vielen Möglichkeiten, sich in Hamburg impfen zu lassen. Die Impfbereitschaft jetzt im Herbst nehme zu. "Was uns jetzt im Herbst helfen wird, ist neben 2G eine gute Quote der Erst- und Zweitimpfungen", verdeutlichte Leonhard. "Jede Entscheidung zu einer Impfung ist eine gute."

Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) appelliert an alle Ungeimpften, sich gegen das Coronavirus immunisieren zu lassen (Archivbild).
Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) appelliert an alle Ungeimpften, sich gegen das Coronavirus immunisieren zu lassen (Archivbild). © imago/Chris Emil Janßen | Unbekannt

Hamburg erwarte demnächst eine Zulassung und Empfehlung für die Impfung von Kindern. Je mehr Erwachsene im Umfeld von Kindern geimpft seien, um so weniger Kinder infizieren sich.

Grote: 2G-Kontrollen werden intensiviert

"Damit die 2G-Regelung funktioniert, müssen diese kontrolliert werden", sagte Innensenator Andy Grote (SPD). Seit August habe es rund 2000 Kontrollen gegeben. "Mit der Ausweitung der 2G-Regelung intensivieren wir diese Kontrollen." Vergangene Woche gab es 600 Kontrollen. Auch Bordelle fallen nun unter die körpernahen Dienstleistungen, bei denen nun die 2G-Regelung gilt. Bei Verstößen seien neben Schließungen von Läden auch Geldstrafen bis zu 25.000 Euro (bei wiederholtem Verstoß) möglich, so Grote.

Ändern werde sich laut Tschentscher am meisten etwas für die Ungeimpften, aber auch für die Geimpften. Dabei verwies er auf die Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag, bei der auch eine 3G-Regelung am Arbeitsplatz beschlossen werden soll. Er gehe davon aus, dass bei der 3G-Pflicht am Arbeitsplatz nur Tests unter Aufsicht gelten. Dazu bleibe abzuwarten, was der Bund entscheidet, sagte auch Leonhard. Vorstellbar sei, dass der Arbeitnehmer für die Kosten der Tests aufkommen muss.

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In Hamburg dürfen sich wieder alle Bürger einmal in der Woche kostenlos testen lassen. Es gibt rund 100 Teststellen. Eine Karte mit einer Übersicht über die Schnelltestzentren in Hamburg finden Sie hier. Tschentscher dankte zudem allen Prominenten, die sich für das Impfen einsetzen, sowie allen privaten Initiativen, die etwa in Kiez-Lokalen Impfaktionen angeboten haben.

Corona-Impfung von Kindern: Nur Zulassung reicht nicht

Gleichzeitig verteidigte er die Ärzte, die sich bezüglich der Booster-Impfungen an die Stiko-Empfehlung halten. "Die Ärzte brauchen diese Empfehlung." Leonhard ergänzte: "Für alle, für die es eine Empfehlung gibt, gibt es eine Impfung. Alle anderen benötigen eine Einzelfallberatung." Und: Jede Booster-Impfung helfe zwar im Einzelfall, um die Pandemie jedoch in den Griff zu bekommen, seien neue Erst- und Zweitimpfungen notwendig.

Zum Thema Impfungen von Kindern sagte Tschentscher: Nur eine Zulassung reiche nicht, wichtig sei, dass es auch eine Empfehlung gebe. Bei dieser Altersgruppe werde es voraussichtlich Impfungen bei den niedergelassenen Kinderärzten geben, führte Leonhard weiter aus, da Kinder Spritzen im gewohnten Umfeld bevorzugten.

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (Archivbild).
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (Archivbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Das Augenmerk liege nun auf den Ungeimpften, weil diese besonders gefährdet seien – und andere gefährden. "Es gibt nicht zwei Welten von Geimpften und Ungeimpften. Wir sitzen in dieser Pandemie alle in einem Boot", sagte Tschentscher.

Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen? Das sagt Tschentscher

Eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen war ebenfalls Thema der heutigen Senatssitzung. "Es verdichten sich die Argumente für solch eine Impfpflicht", sagte Tschentscher. Aber das müsse bundesweit beschlossen werden.

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Gleiches gilt für eine 3G-Regelung im ÖPNV. Der Senat habe darüber gesprochen, aber nichts beschlossen, so Tschentscher. Auch da orientiere man sich daran, was auf Bundesebene beschlossen werde.

Corona Hamburg: Inzidenz so hoch wie noch nie

Am Dienstag meldete die Hamburger Sozialbehörde 349 Corona-Neuinfektionen. Das sind neun Fälle weniger als am Vortag (358), aber 57 mehr als am Dienstag vor einer Woche (292). Damit steigt die Inzidenz leicht und liegt nun bei 180,9 (Vortag 177,9). Es ist der höchste Sieben-Tage-Wert in Hamburg seit Beginn der Pandemie. Am 24. Dezember hatte der bisherige Höchstwert 179,6 betragen. Bundesweit gab das Robert Koch-Institut (RKI) die Inzidenz am Dienstag mit 312,4 an.

Die Inzidenz unter den vollständig Geimpften liegt in der 45. Kalenderwoche bei 22,0. Anders sieht es bei den Ungeimpften und nicht vollständig Geimpften aus: Dort beträgt der Sieben-Tage-Wert inzwischen 605,2.

Auch am Dienstag wurden in Hamburg wieder Hunderte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild).
Auch am Dienstag wurden in Hamburg wieder Hunderte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild). © imago/YAY Images | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 105.632 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 95.100 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.390.820  Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.354.118  Personen sind vollständig geimpft. 12,7 Prozent der Menschen über 60 Jahre haben inzwischen eine Booster-Impfung erhalten. Unter den 1.330.470 vollständig Geimpften (Stand bis zum 1. November) gab es in Hamburg 3368 Impfdurchbrüche. Das entspricht einem Anteil von 0,29 Prozent.

In Hamburger Krankenhäusern werden 176 Corona-Patienten behandelt. 47 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1849 Menschen gestorben.

Hannover testet Infektionsschutzampeln in Grundschulen

Knapp 120 Infektionsschutzampeln werden seit Anfang November in der Landeshauptstadt Hannover im Rahmen eines Modellversuchs getestet. Die Geräte zur genauen Auswertung der Raumluft wurden in Grundschulen und in Einrichtungen des Fachbereichs Jugend und Familie installiert, wie eine Stadtsprecherin am Dienstag mitteilte. Demnach sollen sie helfen, die Lüftungsintervalle passgenauer zu steuern. Die Ampeln erfassen Daten zur Raumgröße, Anzahl der Menschen, Art der Gruppe, Temperatur, Fensteranzahl, Luftfeuchtigkeit und Lautstärke. Sie liefern demnach eine Bewertung der Lüftbarkeit und des Lüftungsverhaltens, Informationen zum Infektionsrisiko im Raum und Angaben zur maximalen Personenzahl pro Raum aus Sicht des Infektionsschutzes.

„Infektionsschutzampeln können Einrichtungen beim passgenauen Lüften unterstützen, welches nach wie vor ein zentraler Baustein der Infektionsprävention ist“, sagte die Bildungsdezernentin Rita Maria Rzyski laut Mitteilung. „Gern nehmen wir daher an dem Modellversuch der Firma Fabmaker und der Technischen Universität Braunschweig teil.“

Meinhard Schilling von der TU Braunschweig sagte, flächendeckende Schulschließungen seien in diesem Winter nur mit vorbeugendem Infektionsschutz zu vermeiden. „Dazu tragen wir mit der Infektionsschutzampel bei und versuchen in unserer Studie gemeinsam mit den Epidemiologen die wirksamsten Maßnahmen für sichere Schulen in der Pandemie zu identifizieren.“ Nach Angaben der Stadt kosten die 119 Geräte knapp 50.000 Euro.

Unbekannte randalieren an Corona-Testzentrum

In Braunschweig ist ein Corona-Testzentrum Zielscheibe von unbekannten Angreifern geworden. Nach Polizeiangaben wüteten die Täter in der Nacht zu Montag an dem Drive-In-Schnelltestzentrum nahe des Fußballstadions an der Hamburger Straße. Sie rissen Hinweistafeln ab und beschädigten die Rollläden der Test-Container. Die Hintergründe der Tat sind unklar. Die Polizei ermittelt und bittet um Zeugenhinweise unter Telefon 0531/ 476-3315.

Hamburger Gewerkschaft der Polizei fordert rechtssichere Corona-Regeln

Die Hamburger Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat von der Politik mit Blick auf die bevorstehende Ministerpräsidentenkonferenz rechtssichere Corona-Regeln gefordert. „Wir haben in der Pandemie Regelungen erlebt, bei denen es sich teilweise um massive Einschränkungen der Grundrechte handelte. Das Übermaßverbot muss durch die Politik hier unbedingt beachtet werden“, sagte GdP-Chef Horst Niens am Dienstag laut Mitteilung.

Die Gewerkschaft erwarte zudem, dass sich die Länderchefs auf einheitliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie einigen. „Gerade in Hamburg ist dies aufgrund der unmittelbaren Nähe zu anderen Bundesländern wichtig. Am notwendigsten ist aber eine saubere juristische Arbeit der Gesetzgeber.“

Zwar dränge die Zeit, aber Sorgfalt in der Anwendung des Rechts müsse sein. „Alles andere verspielt das Vertrauen der Bevölkerung und macht die tägliche Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen immer schwerer“, so der Landesvorsitzende weiter. Am Donnerstag berät die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie.

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Zahl der Neuaufnahmen von Covid-19-Kranken in Kliniken steigt

Die Corona-Lage in Niedersachsen bleibt angespannt. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz stieg am Dienstag auf 4,7, wie das Land im Internet veröffentlichte. Der Wert gibt die Neuaufnahmen von Covid-19-Kranken in Kliniken pro 100.000 Einwohner während der vergangenen sieben Tage an. Am Vortag hatte der Wert bei 4,5 gelegen. Für Gesundheitsbehörden und Kommunen in Niedersachsen ist die Hospitalisierungsinzidenz der wichtigste Indikator zur Bewertung der Pandemie-Situation.

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen einer Woche je 100 000 Einwohner veränderte sich gegenüber dem Vortag nicht und lag weiter auf dem Höchstwert von 132,8. Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser waren am Dienstag 6,1 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten belegt – auch dieser Wert veränderte sich im Vortagesvergleich nicht.

Corona Hamburg: Regeln werden verschärft – Senat informiert am Mittag

Die Menschen in Hamburg müssen sich angesichts rasant steigender Infektionszahlen auf eine Verschärfung der Corona-Regeln einstellen. Der rot-grüne Senat will am Dienstag das bislang freiwillige 2G-Optionsmodell, das nur Geimpften und Genesenen Zutritt zu Einrichtungen erlaubt, teilweise zur Pflicht machen. Betroffen seien vor allem jene Bereiche, in denen viele Menschen in Innenräumen zusammenkommen, hieß es. Dazu zählten etwa Restaurants, Clubs, Bars, aber auch der Indoor-Freizeitsport. Keine Verschärfungen werden vorerst im Einzelhandel oder öffentlichen Nahverkehr erwartet.

Bereits am Wochenende hatte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) getwittert, dass die Lage in den Kliniken der Hansestadt anders als im Süden der Republik noch stabil sei. Aber „damit es so bleibt, entscheidet der Senat am Dienstag über eine Ausweitung von 2G“. In den Hamburger Kliniken wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde mit Stand Freitag 178 Covid-19-Patienten behandelt. Laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) betrug die Zahl der Covid-Intensivpatienten am Montag (Stand: 11.15 Uhr) 49; von ihnen mussten 28 invasiv beatmet werden. Die Covid-19-Patienten belegten damit 9,7 Prozent aller Hamburger Intensivbetten.

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Bundesländer fordern Verlängerung der Überbrückungshilfe

Angesichts der steigenden Inzidenzzahlen in Deutschland fordern die Bundesländer mit großer Mehrheit eine Verlängerung der Corona-Überbrückungshilfe III Plus über das Jahresende hinaus. Das ist das Ergebnis einer Abfrage unter den Landeswirtschaftministerien und Senatsverwaltungen, die der Vorsitzende der Wirtschaftsministerkonferenz, Andreas Pinkwart (FDP), durchführte.

Die Überbrückungshilfe III Plus, das zentrale Kriseninstrument der Bundesregierung, ist bislang bis Ende 2021 befristet. Die Überbrückungshilfe bekommen Unternehmen mit einem Corona-bedingten Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent. Erstattet werden fixe Betriebskosten.

„Außer Brandenburg und Schleswig Holstein haben sich alle anderen Länder für eine Verlängerung ausgesprochen“, fasste der NRW-Wirtschaftsminister das Ergebnis in einem Brief an den geschäftsführenden Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zusammen. Pinkwart sprach sich für eine Verlängerung der Hilfen bis zum März 2022 aus. Gleichzeitig äußerten die Länder die „dringliche Bitte“, die Frist für die Schlussabrechnung der Corona-Hilfen „angemessen zu verlängern“, um die Bewilligungsstellen zu entlasten.

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Wegen Lieferproblemen: Handel rät zu frühzeitigem Geschenkekauf

Wegen weltweiter Lieferschwierigkeiten sollten die Menschen im Norden nach Einschätzung des Einzelhandels nicht allzu lange mit dem Kauf von Weihnachtsgeschenken warten. Das sagte Mark Alexander Krack, Geschäftsführer des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen (HNB), der Deutschen Presse-Agentur. Es werde zwar keine komplett leeren Regale geben, aber bestimmte Produkte seien nur begrenzt verfügbar.

Knapp sind dem Verbandschef zufolge vor allem Technikprodukte, Sportartikel oder auch Sneaker. „Das sind alles Produkte, die vom stockenden Containerverkehr an den asiatischen Häfen betroffen sind“, sagte er. Die Nachfrage nach diesen Produkten sei bereits groß. Deshalb sollte man sich frühzeitig über Verfügbarkeiten informieren oder sie schon jetzt kaufen.

Das Adventsgeschäft macht für viele Einzelhändler einen großen Teil ihres jährlichen Umsatzes aus. Krack ist deshalb gegen eine 2G-Regelung im Handel, nach der nur noch Geimpfte und Genesene in die Läden dürften. „Da stellt sich auch die Frage, wie und wer das kontrollieren soll“, sagte der Vertreter der Interessen der Branche. Eine Entscheidung über eine mögliche Ausweitung von 2G-Regeln könnte am Donnerstag (18. November) bei der Ministerpräsidentenkonferenz getroffen werden.

Nachfrage nach Corona-Selbsttests steigt

Mit den hohen Corona-Zahlen in Niedersachsen wächst auch die Nachfrage nach Selbsttests. Nach einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ) vom Dienstag waren Corona-Tests jüngst in etlichen Supermärkten und Drogerien ausverkauft. Ein Sprecher der Handelskette Rewe sagte der Zeitung, es gebe punktuell eine besonders hohe Nachfrage.

In der Rossmann-Zentrale in Burgwedel hieß es nach Angaben des Blattes, dass die Nachfrage nach Corona-Selbsttests seit September kontinuierlich gestiegen sei. Die befragten Handelsketten gehen dem Bericht zufolge davon aus, dass bald wieder genug Corona-Tests in den Regalen liegen. Grundsätzliche Versorgungs- und Lieferengpässe gibt es demnach nicht.

Ärztekammer-Präsidentin besorgt über Weihnachtsmärkte

Die Ärztekammer Niedersachsen hält ein Verbot von Weihnachtsmärkten für unausweichlich, falls sich die Corona-Lage in den nächsten Tagen und Wochen weiter zuspitzen sollte. „Je nach regionaler Inzidenzlage sollten im Extremfall auch Schließungen nicht ausgeschlossen werden“, sagte Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag): „Wir können doch nicht zusehen und feiern, während nebenan in den Krankenhäusern geplante Eingriffe wieder und wieder verschoben werden müssen, Corona-Patienten sterben und das Personal in Praxis und Klinik am Limit ist.“

Auch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) machte die Öffnung von Weihnachtsmärkten von einer moderaten Infektionslage abhängig. „Gelangen aber auch wir in höhere Eskalationsstufen, müssen wir überlegen, ob Weihnachtsmärkte dann noch vertretbar sind“, sagte er der Zeitung.

Zwölfjähriger stirbt nach Corona-Impfung: Obduktionsergebnis liegt vor

Die Corona-Impfung ist nach dem abschließenden Obduktionsbericht nicht die alleinige Ursache für den Tod eines zwölfjährigen Jungen im Kreis Cuxhaven. Laut einer Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI) habe bei dem Kind "eine besonders schwere, impfunabhängige Vorerkrankung des Herzens" vorgelegen, teilte der Landkreis Cuxhaven am Montag mit. "Unter Berücksichtigung der umfangreichen medizinischen Befunde ist die Impfung nicht als alleiniger Auslöser des tödlichen Ausgangs zu sehen", hieß es in der Mitteilung.

Ein Zwölfjähriger verstarb kurz nach der Corona-Impfung. Nun liegt das Obduktionsergebnis vor (Symbolbild).
Ein Zwölfjähriger verstarb kurz nach der Corona-Impfung. Nun liegt das Obduktionsergebnis vor (Symbolbild). © picture alliance / Inderlied/Kirchner-Media | Unbekannt

Das Kind war zwei Tage nach der Zweitimpfung gestorben. "Auch wenn die endgültige Bewertung des Obduktionsergebnis des Kindes nun vorliegt, bleibt für die Familie und Angehörigen der tragische Verlust Ihres Kindes, der unendlich schmerzhaft ist und uns alle tief berührt. Ihnen gehört unser vollstes Mitgefühl", betonte Landrat Kai-Uwe Bielefeld (parteilos).

Gemeldete Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen sind extrem selten. Das PEI führt bis 30. September fünf solcher Verdachtsfälle bei Menschen zwischen 12 und 17 Jahren auf, die sich auf eine Impfung mit dem Biontech-Mittel beziehen. Bei mindestens drei der Jugendlichen bestanden laut PEI schwere Vorerkrankungen. Bislang sind laut Robert Koch-Institut zwei Millionen Menschen zwischen 12 und 17 Jahren in Deutschland vollständig geimpft, das entspricht 43,9 Prozent.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Schleswig-Holstein: Neuer Höchststand bei Inzidenz

Schleswig-Holstein vermeldet einen neuen Höchststand bei der Corona-Inzidenz: Am Montag (Stand 18.56 Uhr) betrug die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche 105,2 nach 98,4 am Sonntag. Damit überschreite das Land zwischen den Meeren den bisherigen Spitzenwert vom 24. Dezember vergangenen Jahres (103,7). Vor einer Woche lag dieser Wert noch bei 79,5. Es wurden 488 neue Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert (Sonntag: 142). Bundesweit rangiert Schleswig-Holstein in der vierten Virus-Welle nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) bei der Inzidenz noch besonders weit unten.

In Hamburg wurden am Sonnabend 666 neue Corona-Fälle gemeldet (Symbolbild).
Auch Schleswig-Holstein vermeldet mehr Neuinfektionen mit dem Coronavirus (Symbolbild). © picture alliance / ROBIN UTRECHT | Unbekannt

Die Zahl der mit oder an Corona gestorbenen Menschen stieg um 3 auf 1754. Rund 81.100 Menschen sind laut Statistik inzwischen genesen. Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, stieg am Montag deutlich an und lag bei 117 (Sonntag: 104); 29 von ihnen wurden auf Intensivstationen behandelt, 20 mussten beatmet werden. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken kamen, stieg leicht an und lag am Montag bei 2,78 (Sonntag: 2,58). Vergangenen Montag lag dieser Wert bei 2,03.

Am höchsten war die Inzidenz am Montag in Neumünster mit 176,5 gefolgt vom Herzogtum Lauenburg (132,1) und Stormarn (131,8). Den niedrigsten Wert verzeichnete Plön mit 71,9.

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