Hamburg. Im Überblick: Inzidenz in Hamburg erneut deutlich gesunken. Kreis Pinneberg hat die niedrigsten Infektionszahlen im Norden.

In Hamburg sinken die Corona-Zahlen deutlich, die Inzidenz beträgt aktuell 833,3. Obwohl auch in Schleswig-Holstein die Lage noch stabil ist, steigen dort die Werte seit einigen Tagen wieder etwas an. Dennoch hat das nördlichste Bundesland mit 849,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern den niedrigsten Sieben-Tage-Wert in Deutschland.

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona-News für Hamburg und Norddeutschland.<<

Am 20. März läuft das Infektionsschutzgesetz des Bundes aus. Bis dahin sind in mehreren Stufen Lockerungen geplant. Für viele Menschen in Niedersachsen ist schon jetzt im privaten Bereich wieder mehr möglich: Hintergrund sind bereits seit Donnerstag gelockerte Corona-Maßnahmen. Weitere Lockerungen sollen in wenigen Tagen folgen. Alles Infos in unserem Corona-Blog.

Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 24. Februar 2022:

  • Kreis Pinneberg hat niedrigste Corona-Inzidenz des Nordens
  • Mobile Impfteams in Hamburg vor dem Aus: 400 Mitarbeiter betroffen
  • Beschäftigte öffentlicher Unternehmen bekommen kaum Corona-Prämie
  • Strafbefehl nach Impfpass-Skandal: Anfang muss 36.000 Euro zahlen
  • Hamburg holt bei Booster-Quote endlich auf
  • Datenpanne: CovPass-App zeigt plötzlich vierte Impfung an
  • Hamburgs Kultursenator Brosda an Corona erkrankt
  • Inzidenz, Impfungen, Patienten: Gute Nachrichten für Hamburg
  • Leicht abflauende Corona-Infektionslage in Niedersachsen
  • Bremens Bürgermeister mahnt trotz Corona-Lockerungen zur Vorsicht
  • Diakonie Hamburg will Stromzuschlag für einkommensschwache Haushalte
  • Gelockerte Kontaktbeschränkungen in Kraft getreten
  • Lüneburger Dialoge wollen aggressive Corona-Stimmung befrieden
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Kreis Pinneberg hat niedrigste Corona-Inzidenz des Nordens

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist erneut gestiegen. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle je 100.000 Einwohner in sieben Tagen lag am Donnerstag bei 877,3, wie aus den Daten der Landesmeldestelle Kiel hervorgeht (Datenstand: 18.41 Uhr). Am Vortag hatte der Wert 849,2 betragen, am Donnerstag vergangener Woche 754,1.

Es wurden 4770 Corona-Neuinfektionen registriert (Vortag: 5425). Eine Woche zuvor waren es 4105. Nach den Daten des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagmorgen ist die Sieben-Tage-Inzidenz von den Bundesländern nur in Bremen und Hamburg niedriger als in Schleswig-Holstein. Bundesweit lag die Inzidenz am Donnerstag bei 1265,0.

In nun fünf Städten und Kreisen lag die Sieben-Tage-Inzidenz über der Schwelle von 1000: in Flensburg (1725,7), Schleswig-Flensburg (1235,6), Nordfriesland (1178,0), Dithmarschen (1073,2) und Neumünster (1008,7). Am niedrigsten war der Wert weiter im Kreis Pinneberg (572,1).

Mobile Impfteams in Hamburg vor dem Aus: 400 Mitarbeiter betroffen

Hamburg ändert erneut seine Corona-Impfstrategie. Die mobilen Impfteams in städtischer Verantwortung werden nach Abendblatt-Informationen zum 30. April aufgelöst. Die Verträge von rund 400 Mitarbeitern laufen aus. Gleichzeitig sollen Anfang Mai zwei neue Impfzentren in Betrieb gehen: eines am Flughafen im sogenannten Terminal Tango, einer alten Abflughalle, das zweite in den Harburg Arcaden. Hierfür sowie für die Impfstoff-Logistik und die Möglichkeit, aus den Impfzentren auch neue mobile Teams loszuschicken, wird ein Betreiber gesucht.

Hamburg ändert einmal mehr seine Impfstrategie (Symbolbild).
Hamburg ändert einmal mehr seine Impfstrategie (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Eine Sprecherin der Sozialbehörde bestätigte das im Kern, wollte die geplanten Orte für die beiden neuen Einrichtungen aber noch nicht preisgeben. Das ursprünglich in den Messehallen eingerichtete zentrale Impfzentrum war Ende August 2021 geschlossen worden. Es wurde im Auftrag des Senates von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Zusammenarbeit mit den Online Marketing Rockstars von Philipp Westermeyer (Ramp 106) und der Alanta Health Group betrieben. Die KV wird sich nach Abendblatt-Informationen nicht um den Betrieb der neuen Impfzentren bewerben.

Die Ausschreibungen der Finanzbehörde dafür laufen. Der Betrieb soll am 2. Mai losgehen, die Verträge werden zunächst bis zum 31. Dezember 2022 befristet. In den Unterlagen ist von „besonderer Dringlichkeit“ die Rede. 12.500 Impfungen pro Woche sollen in jedem Impfzentrum möglich sein. Beide Einrichtungen sollen die Arztpraxen, die Betriebsärzte und die bestehenden Krankenhaus-Angebote ergänzen.

Beschäftigte öffentlicher Unternehmen bekommen kaum Corona-Prämie

Während Beschäftigte im öffentlichen Dienst und Beamte sich über eine Corona-Prämie in Höhe von 1300 Euro freuen dürfen, gehen Mitarbeiter öffentlicher Unternehmen derzeit meist leer aus. So zahlten von 59 öffentlichen Unternehmen nur 15 in diesem oder vergangenen Jahr einen Corona-Bonus an ihre Beschäftigten, wie aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der Links-Fraktion hervorgeht.

33 Unternehmen, darunter die Hochbahn mit mehr als 6300 Beschäftigten oder die Stadtreinigung mit mehr als 3400 Mitarbeitern, zahlten 2021 und 2022 nichts. Die Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft (HHLA) beantwortete die Frage nicht. Etliche Unternehmen hatten den Angaben zufolge jedoch schon 2020 einen Zuschlag gezahlt.

Die höchsten Einzelzahlungen mit knapp 1380 Euro leistete den Angaben zufolge im vergangenen Jahr das Thalia Theater – allerdings nur für 29 der 230 Beschäftigten. Danach folgte die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB) mit jeweils 1300 Euro für 255 der 262 Beschäftigten sowie die Hamburg Port Authority (HPA) und die Filmförderung Hamburg/Schleswig-Holstein. Sie zahlten jeweils gut 1200 Euro, wobei die Filmförderung alle 24 Beschäftigten bedachte, die HPA aber nur 153 Beamte von knapp 1840 Beschäftigten.

Das Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg (Archivbild).
Das Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg (Archivbild). © imago/Hanno Bode | Unbekannt

Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) erhielten den Angaben zufolge im vergangenen Jahr rund 3500 der gut 10.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Corona-Prämie von knapp 800 Euro. Das Geld ging vor allem an das besonders betroffene Pflegepersonal. Ärzte erhielten nichts. Für dieses Jahr liefen jedoch noch Verhandlungen, ob auch Mediziner einen Corona-Bonus erhalten sollen, hieß es in der Senatsantwort.

Der gewerkschaftspolitische Sprecher der Links-Fraktion, David Stoop, nannte es am Donnerstag ungerecht und unangemessen, dass vielen Beschäftigten städtischer Unternehmen die Sonderzahlung vorenthalten werde. „Die Beschäftigten haben in der Krise einen ganz wesentlichen Beitrag dazu beigetragen, die öffentliche Infrastruktur in Gang zu halten.“ Und das müsse auch finanziell honoriert werden. „Ansonsten bleibt das Geklatsche in der Bürgerschaft eine hohle Geste – das ist dann eher Hohn als Anerkennung.“

Strafbefehl nach Impfpass-Skandal: Anfang muss 36.000 Euro zahlen

Der frühere Werder-Trainer Markus Anfang muss wegen der Nutzung eines gefälschten Impfausweises eine Geldstrafe von insgesamt 36.000 Euro zahlen. Das Amtsgericht Bremen erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl über 90 Tagessätze zu je 400 Euro gegen den gebürtigen Kölner und Ex-Trainer 1. FC Köln. Das teilte die Behörde am Donnerstagnachmittag mit. Auch gegen Anfangs Co-Trainer Florian Junge wurde ein Strafbefehl erlassen. Details dazu nannte die Staatsanwaltschaft jedoch nicht.

Markus Anfang, früherer Trainer von Werder Bremen.
Markus Anfang, früherer Trainer von Werder Bremen. © imago/Eibner | Unbekannt

Das Bremer Gesundheitsamt hatte am 20. November Ermittlungen gegen Anfang und Junge wegen der Nutzung gefälschter Impfpässe eingeleitet. Zwei Tage später traten beide beim Zweitligisten Werder Bremen von ihren Posten zurück. Bereits im Januar wurde Anfang vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes rückwirkend ab dem 20. November für ein Jahr gesperrt und zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt. Diese Sperre wird ab dem 10. Juni bis Mitte 2023 zur Bewährung ausgesetzt.

Hamburg holt bei Booster-Quote endlich auf

Zum ersten Mal seit Beginn der Auffrischungsimpfungen hat das „überkorrekte“ Bundesland Hamburg den Bundesdurchschnitt bei dieser Impfquote erreicht. Am Donnerstag meldete das Robert-Koch-Institut für Hamburg eine Booster-Quote von 56,9 Prozent. Im bundesweiten Mittel waren es 56,6 Prozent.

Wochenlang hatte Hamburg beim Boostern hinterhergehinkt, weil der Senat erst die offizielle Empfehlung der Ständigen Impfkommission für das schon in Aussicht gestellte Auffrischen abgewartet hatte. Andere Bundesländer hatten den Stiko-Rat nicht abgewartet.

Erst das Boostern einer vollständigen Impfung (dritte Spritze) schützt nach Ärzte-Meinung relativ sicher vor einem schwerwiegenden Verlauf einer Covid-19-Erkrankung. Bei den doppelt Geimpften liegt Hamburg mit einer Quote von 81,7 Prozent auf Platz zwei aller Bundesländer hinter Bremen (88,3). Die tatsächliche Quote kann aufgrund von bislang versäumten Meldungen noch höher sein.

Datenpanne: CovPass-App zeigt plötzlich vierte Impfung an

Zu einer verwirrenden Anzeige bei der CovPass-App für Handys und Smartphones ist es bei Impfkandidaten gekommen, die anfänglich mit dem Einmal-Vakzin von Johnson & Johnson versorgt wurden. Hier steht nach den jetzt als „Booster“ offiziell eingetragenen Drittimpfungen normalerweise 3/3 Impfungen, aber in Einzelfällen auch 4/4 – obwohl keine vierte Impfung stattgefunden hat. Das Bundesgesundheitsministerium sah sich bislang außerstande, diesen Fehler und mögliche Konsequenzen aufzuklären.

Bei einigen Nutzern der CovPass-App wurde eine vierte Impfung angezeigt, obwohl gar keine vierte stattgefunden hatte.
Bei einigen Nutzern der CovPass-App wurde eine vierte Impfung angezeigt, obwohl gar keine vierte stattgefunden hatte. © HA | Unbekannt

Die zunächst mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson Geimpften waren ohnehin großer Verwirrung ausgesetzt. Anfänglich hieß es, die Einmalspritze sei eine Grundimmunisierung, die zweite Dosis mit einem mRNA-Wirkstoff von Biontech oder Moderna der „Booster“. Dann korrigierte auch Hamburg seine Regeln von 2G und 2Gplus und verlangte quasi über Nacht von diesen Impflingen eine dritte Impfung. Andernfalls müssten auch sie bei 2Gplus aktuelle Tests vorlegen.

Hamburgs Kultursenator Brosda an Corona erkrankt

Carsten Brosda, Hamburgs Kultursenator, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das gab der 47-Jährige über Twitter bekannt. Nach eigenen Aussagen gehe es ihm "ganz okay". Der Senator zeigt trotz der Erkrankung Humor: Er sei schon immer für antizyklisches Handeln gewesen, daher habe er sich das Virus erst jetzt, wo die endlich Inzidenzen fallen, eingefangen.

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Am Ende des Tweets verwies er darauf, dass er sich nun bei den Ärzten Hilfe holen werde – um dann auf ein Youtube-Video der Ärzte zu verweisen, in dem sie „Ein Lied für Jetzt“ spielen.

Genesungswünsche kamen unter anderem von Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne). „Oh Mensch, alles Gute, lieber Carsten! Einen echt milden Verlauf und schnelle Genesung wünsche ich Dir. Get well soon!“, twitterte Fegebank, die bereits selbst eine Corona-Infektion durchgestanden hat.

Inzidenz, Impfungen, Patienten: Gute Nachrichten für Hamburg

Am Donnerstag meldete die Hamburger Sozialbehörde 2566 Corona-Neuinfektionen. Das ein Fall weiniger las am Vortag (2567), aber 956 Fälle weniger als am Donnerstag vor einer Woche (3522). Damit sinkt die Inzidenz erneut deutlich und liegt nun bei 833,3 (Vortag 883,5). Die Behörde weist jedoch weiterhin darauf hin, dass sich Meldungen aufgrund der hohen Fallzahlen verzögern könnten. Deshalb liege die tatsächliche Sieben-Tage-Inzidenz wohl höher.

Auf anderer Berechnungsgrundlage gab das Robert Koch-Institut (RKI) für Hamburg eine Sieben-Tage-Inzidenz von 670,3 an. Das ist der niedrigste Wert in ganz Deutschland. Bundesweit lag der Wert laut RKI bei 1265,0.

Die Corona-Lage in Hamburg entspannt sich weiter (Symbolbildbild).
Die Corona-Lage in Hamburg entspannt sich weiter (Symbolbildbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 343.824 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 247.200 Infizierte als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.524.196 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten (Stand: 23.02.), 1.513.119 Personen sind vollständig geimpft (Stand 23.02.).

Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 361 Corona-Patienten behandelt, und damit 38 weniger als noch am Tag zuvor. 47 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen (Vortag: 51). Die Behörde meldete zudem vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2280 Menschen gestorben.

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Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche - stieg laut RKI von 2,38 am Mittwoch auf 3,02. Bundesweit lag sie demnach bei 6,27.

Leicht abflauende Corona-Infektionslage in Niedersachsen

Die Dynamik der Neuansteckungen mit dem Coronavirus hat sich in Niedersachsen bis zum Donnerstag weiter etwas abgeschwächt. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) sank die Sieben-Tage-Inzidenz leicht von 1090,6 am Vortag auf zuletzt 1073,5. Angesichts des nach wie vor hohen Niveaus ist das aber nur ein geringer Rückgang. Der allgemeine Inzidenzwert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner sich binnen einer Woche zusätzlich mit dem Covid-19-Erreger infiziert haben. Bei der Summe der bestätigten Fälle seit dem Beginn der Pandemie ist das Land jetzt nur noch knapp unter der Schwelle von einer Million (989.022).

Die niedersächsische Hospitalisierungsinzidenz verharrte bei 10,1. Sie drückt die Zahl der Neuaufnahmen von Patientinnen und Patienten in Kliniken auf 100.000 Personen gerechnet innerhalb von einer Woche aus. Es können auch Menschen mit positivem Corona-Test darunter sein, die andere Erkrankungen haben. Die Auslastung der Intensivstationen mit Covid-19-Patienten nahm von 5,5 auf 5,2 Prozent ab.

In Niedersachsen kamen absolut betrachtet 17 904 Covid-19-Fälle hinzu, weitere 24 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Die höchste Inzidenz hatte die Stadt Wolfsburg mit 1845,9, gefolgt von den Landkreisen Northeim (1767,4) und Gifhorn (1511,6). Den niedrigsten Wert hatte weiter der Landkreis Wittmund mit 432,2.

In Bremen stieg die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI bis zum Donnerstagmorgen wieder geringfügig auf 765,6. Am Tag zuvor war sie auf 750,3 zurückgegangen. Es wurden 1154 Neuinfektionen registriert.

Bremens Bürgermeister mahnt trotz Corona-Lockerungen zur Vorsicht

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hat die anstehende Lockerung der Corona-Maßnahmen verteidigt. Die Inzidenzahlen seien deutlich zurückgegangen und die Lage in den Kliniken habe sich entspannt, so Bovenschulte am Donnerstag in einer Regierungserklärung. Allerdings verzichte er bewusst auf allzu optimistische Prognosen: „Schon oft meinten wir am Horizont das Ende der Pandemie zu sehen, und regelmäßig hat sich dies dann als Fata Morgana erwiesen.“

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD)
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) © imago/Political-Moments | Unbekannt

CDU-Fraktionschef und Oppositionsführer Heiko Strohmann sprach sich eindeutig für eine allgemeine Impfpflicht aus. Der letzte Winter dürfe sich so nicht wiederholen. „Die Menschen freuen sich, dass nun bald viele Beschränkungen fallen. Sie werden uns aber nicht verzeihen, wenn wir nicht alle Maßnahmen ergreifen, um weitere Corona-Wellen zu verhindern.“ Er forderte zudem eine konkrete Planung, wie mit möglichen Personalengpässen in Pflegeeinrichtungen umgegangen werden solle, wenn dort vom 15. März an die einrichtungsbezogene Impfpflicht greife.

Diakonie Hamburg will Stromzuschlag für einkommensschwache Haushalte

Die Diakonie Hamburg fordert von der Stadt als Soforthilfe einen zweckgebundenen monatlichen Corona-Stromzuschlag von 18 Euro für einkommensschwache Haushalte. Angesichts stark steigender Stromkosten seien schnelle und konkrete Unterstützungsleistungen dringend erforderlich, teilte das Diakonische Werk Hamburg am Donnerstag mit. Der Zugang zu Strom sei ein Grundrecht, eine ausreichende Versorgung mit Strom gehöre zum soziokulturellen Existenzminimum, sagte Diakonie-Fachbereichsleiter Dirk Hauer. Beispielsweise fehlten Menschen in Hamburg aber bei den aktuellen Hartz-IV-Regelsätzen pro Jahr zwischen 176 und 273 Euro im Portemonnaie.

„Niemand darf im Dunkeln sitzen, jeder Mensch muss kochen und Wäsche waschen können“, so Hauer. „Ein Hamburger Stromzuschlag wäre die Sofortmaßnahme, die die Menschen jetzt brauchen.“ Außerdem müsse die Stadt ihren Einfluss im Bund dazu nutzen, dass die Regelsätze in den Sozialleistungen endlich bedarfsgerecht gestaltet und in den Kosten der Unterkunft die tatsächlichen Stromkosten anerkannt werden.

Laut Diakonie Hamburg müssen Ein-Personen-Haushalte bei einem jährlichen Durchschnittsstromverbrauch von 1.500 Kilowattstunden zwischen 613 Euro und 710 Euro für die Stromkosten aufbringen, bei Zwei-Personen-Haushalten sind es zwischen 859 Euro und 1.007 Euro. Im Vergleich dazu beträgt der aktuelle Regelsatz beim Arbeitslosengeld II bei Single-Haushalten 449 Euro monatlich, davon sind monatlich 36,46 Euro (jährlich: 437 Euro) für Stromkosten vorgesehen. Bei Zwei-Personen-Haushalten sind es 787,20 Euro jährlich.

Auch interessant

Kontakte, Friseur und Co.: Lockerungen in Kraft getreten

Gegen das Coronavirus geimpfte und von einer Infektion genesene Menschen dürfen sich in Niedersachsen wieder mit beliebig vielen Menschen im privaten Bereich treffen. Hintergrund ist eine überarbeitete Corona-Verordnung, die am Donnerstag in Kraft getreten ist. Auf diese Lockerung hatten sich Bund und Länder bei den jüngsten Beratungen verständigt. Die Landesregierung hatte diesen Schritt bereits angekündigt.

Zuvor durften sich im Bundesland maximal zehn Menschen treffen, sofern sie gegen das Coronavirus geimpft oder nach einer Sars-CoV-2-Infektion genesen sind.

Wer in Niedersachsen geimpft oder genesen ist, darf sich wieder mit beliebig vielen Menschen treffen (Symbolbild).
Wer in Niedersachsen geimpft oder genesen ist, darf sich wieder mit beliebig vielen Menschen treffen (Symbolbild). © imago/Shotshop | Unbekannt

Bei Ungeimpften sind diese Regeln jedoch weiterhin strenger: Wer weder geimpft noch genesen ist, darf neben seinem eigenen Haushalt nur zwei weitere Menschen eines weiteren Haushalts treffen. Dies bleibt laut Staatskanzlei auch in den kommenden Wochen bestehen.

Seit Donnerstag gelten auch bei Friseure, Kosmetikstudios und anderen körpernahen Dienstleistungen neue Regeln: Für den Besuch ist kein Impf- oder Genesenenachweis mehr notwendig, bei nicht geimpften Menschen ist auch kein Test mehr nötig. Es muss aber noch eine FFP2-Maske getragen werden.

Für Niedersachsen beginne ein neues Kapitel in der Pandemiebekämpfung, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Mittwoch. „Nach einem schwierigen Winter nehmen wir Kurs auf Lockerungen. Bis zum 20. März 2022 werden in drei Stufen, mit Ausnahme der Maske, alle coronabedingten Einschränkungen abgeschafft.“ Der Regierungschef betonte jedoch auch: „Glauben wir bitte nicht, die Pandemie sei vorbei. Sie ist es nicht.“

Am 4. März sollen weitere gelockerte Corona-Regeln in Kraft treten. Dann sollen etwa auch Ungeimpfte mit einem negativen Test wieder in ein Restaurant oder zu Veranstaltungen mit maximal 2000 Menschen gehen können. Ebenfalls sind dann für nicht geimpfte Menschen wieder Übernachtungen in einem Hotel möglich. Clubs und Diskotheken sollen dann zudem nach monatelanger Schließung wieder öffnen dürfen. Hier muss allerdings eine FFP2-Maske getragen werden, wenn man nicht sitzt.

Corona-Debatte in der Bürgerschaft – Regierungserklärung

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) nimmt am Donnerstag Stellung zum weiteren Kurs im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Dazu gibt er am Vormittag (10.00 Uhr) in der Bürgerschaft eine Regierungserklärung ab. Es geht auch um die in der vergangenen Woche bei den Bund-Länder-Gesprächen vereinbarten Lockerungen.

Die Bürgerschaft befasst sich mit entsprechenden Änderungen der inzwischen 30. Corona-Verordnung, die am 4. März in Kraft treten sollen. Unter anderem sollen Clubs und Diskotheken ohne Kapazitätsbeschränkung, aber unter Einhaltung der 2G-plus-Regel wieder öffnen können. Zutritt hätten vollständig Geimpfte oder Genesene mit einem zusätzlichen negativen Corona-Testnachweis oder Geboosterte.

Lüneburger Dialoge wollen aggressive Corona-Stimmung befrieden

Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen und Impfungen gibt es seit vielen Monaten, die aggressive Stimmung hat in einigen Städten zuletzt zugenommen. Auch in Lüneburg, wo sich Pastoren ein Dialog-Format unter dem Motto „Haltung zeigen in der Corona-Pandemie“ überlegt haben, um gegensätzliche Meinungen auszutauschen. Diese Konfrontation will die leitende Superintendentin Christine Schmid mit Kollegen aus dem Pastorenkreis entschärfen.

Bei den Dialogen tauschen sich am Rande der Montags-Demos immer zwei Teilnehmer an einem Stehtisch aus. „Wir wollen als Kirche nicht sagen, was richtig und falsch ist, sondern Menschen zusammenbringen“, sagte die Pastorin. Die Zwiegespräche sollen ein erster Schritt zur Annäherung in aufgeheizten Zeiten sein. Es gibt Interesse aus beiden Lagern.

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Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter

In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 5425 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gestiegen. Sie liegt nun bei 849,2 (Montag: 804,3 ). Die höchste Inzidenz hat weiterhin die Stadt Flensburg mit 1716,8. Der Kreis Pinneberg weist mit 561,4 die niedrigste Inzidenz im Norden auf. In den Krankenhäusern des Landes werden derzeit 357 Corona-Patienten behandelt, 42 davon auf Intensivstationen. Die Hospitalisierungs-Inzidenz liegt aktuell bei 6,05.

Eine Frau haelt einen positiven SARS-CoV-2 Rapid Ag Antigen Schnelltest in der Hand. In Schleswig-Holstein ist die Inzidenz erneut gestiegen.
Eine Frau haelt einen positiven SARS-CoV-2 Rapid Ag Antigen Schnelltest in der Hand. In Schleswig-Holstein ist die Inzidenz erneut gestiegen. © picture alliance / photothek | Thomas Trutschel | Unbekannt

Die Zahl der Menschen in Schleswig-Holstein, die sich seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt haben, beträgt jetzt 306.498. Laut Robert Koch-Institut (RKI) gelten etwa 216.000 Schleswig-Holsteiner als genesen. Die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie stieg um 5 auf 2093.

Lesen Sie hier die Corona-News für den Norden vom Vortag