Hamburg. Dort können zukünftig bis zu 1000 Hamburger pro Tag ihre Pass- und Ausweisanliegen bearbeiten lassen.

In einer der größten Hamburger Messehallen eröffnet am Dienstag kommender Woche ein neues Kundenzentrum für alle Hamburgerinnen und Hamburger. Ziel dieses Sonderkundenzentrums ist es, den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu bieten, sich vor Urlaubsbeginn die notwendigen Reise- und Ausweisdokumente ausstellen zu lassen.

So verfügen sie über alle notwendigen Unterlagen, wenn die Pandemielage das Reisen wieder zulässt. „Denn gerade in diesen Zeiten merkt man, dass die Lust in Richtung Normalität gewachsen ist und sich immer mehr Menschen die Frage stellen ,Wie plane ich die nächsten Sommerferien?‘“, so Bezirkssenatorin Katharina Fegebank am Donnerstag. „Durch dieses Kundenzen­trum schafft die Stadt ein zusätzliches Angebot, um schnell an die nötigen Ausweispapiere zu kommen.“

Durch Corona ist ein Rückstau zur Erneuerung abgelaufener Ausweispapiere entstanden

Damit erneuere der Senat gleichzeitig sein „Serviceversprechen zum Thema Kundenzentrum“, sagt Finanzsenator Andreas Dressel. „Wir wissen, dass es in den nächsten Wochen einen besonderen Bedarf geben wird, und dafür stellen wir ein besonderes Angebot bereit. Das ist eine gute Nachricht, gerade für diejenigen, die sich hinsichtlich ihrer Ausweispapiere noch sortieren müssen.“

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Und das sind vermutlich einige. Durch die Corona-Krise ist ein gewaltiger Rückstau zur Erneuerung abgelaufener Ausweispapiere entstanden. 80.000 bis 100.000 Ausweise und Reisepässe aus 2020 erfordern eine Verlängerung bzw. Neuausstellung. Grund dieser Misere sei der durch Corona stark heruntergefahrene Kundenbetrieb.

Täglich können bis zu 1000 Kunden betreut werden

„Da ist in den Kundenzentren viel liegen geblieben“, so Fegebank. Um diesen Stau schnell und effi­zient abzuarbeiten, wurde mit vier Arbeitsplätzen im Empfangsbereich sowie 50 im Front-Office ein breites Serviceangebot geschaffen: „Das heißt, wir können hier wirklich ein großes Terminvolumen in den nächsten Wochen und Monaten anbieten“, betont Tina Melchert, Leiterin des Sonderkundenzen­trums.

Bezirkssenatorin Katharina Fegebank (M.), Finanzsenator Andreas  Dressel und Tina Melchert, Leiterin des Kundenzentrums.
Bezirkssenatorin Katharina Fegebank (M.), Finanzsenator Andreas Dressel und Tina Melchert, Leiterin des Kundenzentrums. © Unbekannt | Marcelo Hernandez

Täglich können bis zu 1000 Kunden betreut und „damit eine erhebliche Entlastung für alle Hamburgerinnen und Hamburger geschaffen werden“. Um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, ist eine vorherige Online-Terminbuchung notwendig. Wichtig sei, „dass die Halle nicht überladen ist, da noch immer ein Infektionsschutz zu garantieren ist“, erklärt Melchert.

Eingeschränktes Dienstleistungsangebot

So soll zunächst vor Ort auch nur ein eingeschränktes Dienstleistungsangebot bestehen: Ausschließlich Pass- und Ausweisanträge wie Personalausweise, Reisepässe oder Kinderreisepässe werden bearbeitet. Zukünftig könnte jedoch für Reisen auch ein anderes Dokument unerlässlich werden: Kommt es auf europäischer Ebene zur Einigung hinsichtlich eines sogenannten „Impfzertifikats“, wäre auch dieses möglicherweise im Sonderkundenzentrum erhältlich: „Dieses Zentrum ist auch dafür ausgerichtet, dass noch weitere Dienstleistungen zugeschaltet werden können“, so der Senator.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

„Wir haben den Platz, wir haben die Möglichkeiten und Ressourcen, das zu tun.“ Er hoffe nun, dass „jetzt auch auf der europäischen Ebene sehr schnell Klarheit besteht, welches digitale Format gemacht und akzeptiert wird. Hamburg wird sich dann selbstverständlich kurzfristig vorbereiten.“ Ideal dafür sei die Nähe zum benachbarten Impfzen­trum.

So könnten sich viele nach einer Zweitimpfung unmittelbar das Impfzertifikat im Kundenzentrum ausstellen lassen: „Dann hat man alles tutto completti und kann dann gleich auf Reisen gehen“, so Dressel. Das vom Bezirksamt Hamburg-Nord betriebene Kundenzentrum wird montags bis freitags von 7.30 bis 19 Uhr geöffnet und über den Eingang Mitte in der Halle A4 zugänglich sein.