Hamburg. Prominente Unterstützung fürs Klima in Hamburg. Bis zur Bundestagswahl am 26. September hat die Bewegung noch viel vor.

Das Thema Klima ist entscheidend: Diese Botschaft möchten die Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future (FFF) den Hamburgerinnen und Hamburgern mitgeben, bevor sie am 26. September ihr Kreuz für die Bundestagswahl setzen. Dafür sind mehrere Aktionen geplant, allen voran steht der so genannte globale Klimastreik am 24. September.

„Das wird die Rückkehr zu den altbekannten Großdemonstrationen“, sagt der Hamburger FFF-Sprecher Florian König gegenüber dem Abendblatt. „Letztes Jahr im September haben wir gezeigt, dass das auch mit dem Infektionsschutz vereinbar ist, wenn man die entsprechenden Konzepte hat.“

Fridays for Future: Großdemo in Hamburg

Das bedeutet konkret: Die Aktivistinnen und Aktivisten streiken in mehreren Blöcken mit je etwa 100 Personen, außerdem gilt eine Maskenpflicht. Die Kundgebung soll an der Willy-Brandt-Straße an der Ecke zur Brandstwiete stattfinden und sich in Richtung Rödingsmarkt über mehrere Kilometer erstrecken. Die Demonstration wird um 12 Uhr beginnen, um 14 Uhr soll die Abschlusskundgebung gehalten werden.

Die Hamburger Newcomerin Zoe Wees unterstützt Fridays for Future in Hamburg.
Die Hamburger Newcomerin Zoe Wees unterstützt Fridays for Future in Hamburg. © dpa | Peter Klaunzer/KEYSTONE/dpa

„Darauf liegt gerade vor allem der Fokus. Wir haben über die letzten zweieinhalb Jahre gesehen, dass wir wirkmächtig sein können, wenn wir mit Tausenden Menschen auf die Straße gehen“, sagt König. „Auch für Hamburgerinnen und Hamburger ist das Klima ein entscheidendes Thema, das haben wir bei der Bürgerschaftswahl 2020 gemerkt. Die jetzt kommende Bundestagswahl ist die quasi alles entscheidende – die, die wirklich noch die Weichen stellen kann, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Davor ist eine Demo natürlich umso wichtiger.“

Jan Delay und Zoe Wees bei Fridays for Future

Unterstützt wird Fridays for Future von bekannten Musikern aus Hamburg: Neben Jan Delay wird auch die Newcomerin Zoe Wees auf der Bühne stehen, die im vergangenen Jahr mit ihrer Debütsingle „Control“ weltweit berühmt wurde. Weitere Acts und Rednerinnen sollen noch bekannt gegeben werden.

In den vergangenen zweieinhalb Wochen haben die Klimaaktivistinnen und -aktivisten in Hamburg außerdem mit Vertretern der großen Parteien in Podiumsdiskussionen über das Thema Klima gesprochen. Mit dabei waren Michael Kruse (FDP), Żaklin Nasitić (LINKE), Katharina Beck (Grüne), Aydan Özoguz (SPD) und Christoph Ploß (CDU), alle Mitschnitte sind weiter auf YouTube zu sehen.

Eine Abschlussrunde mit jungen Politikerinnen und Politikern soll am kommenden Dienstag, den 14. September, um 20 Uhr folgen. In den Räumen der Bucerius Law School sitzen dann unter anderem Emilia Fester (Grüne), Ria Schröder (FDP), Dafina Berisha (SPD) auf dem Podium.

Fridays for Future baut Klimacamp in Hamburg ab

Seit Juni dieses Jahres streikt Fridays for Future auch wieder jeden Freitag im ganzen Stadtgebiet, unter anderem auf dem Museumsplatz in Harburg, dem Jungfernstieg in der Neustadt und in der HafenCity. Laut Polizei Hamburg nehmen derzeit wöchentlich zwischen 100 und 300 Personen an den Kundgebungen teil. Das Klimacamp der Bewegung wurde dagegen am Montag abgebaut. Mit der Aktion hatte die Bewegung seit Mitte vergangenen Jahres dauerhaft am Speersort für Klimaneutralität bis 2035, den Kohleausstieg bis 2025 und eine autofreie Innenstadt sowie den Ausbau des ÖPNV demonstriert.

Die Klimaaktivistinnen Luisa Neubauer (l.) und Annika Rittmann, Sprecherin von Fridays for Future Hamburg, haben schon häufig in Hamburg demonstriert.
Die Klimaaktivistinnen Luisa Neubauer (l.) und Annika Rittmann, Sprecherin von Fridays for Future Hamburg, haben schon häufig in Hamburg demonstriert. © Luise Evers/dpa | Unbekannt

"Nachdem wir knapp 13 Monate mit Aktivistinnen in Sichtweite des Hamburger Rathauses gecampt haben, sind wir nun nach Berlin umgezogen“, erklärt König. „Da kämpfen wir mit Vertreterinnen und Vertretern aus ganz Deutschland für die 1,5-Grad-Grenze.“ Das Camp in Berlin wurde am Montag auf der Wiese neben dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin neu gegründet und dient als Treffpunkt für FFF-Vertreterinnen und -Vertreter aus allen Bundesländern.

Kostenfreie Tickets für die Diskussion mit den jungen Politikern gibt es hier.