Hamburg. Wilstorfer Straße im Phoenix-Viertel entwickelt sich immer mehr zum Brennpunkt. Die Polizei nahm insgesamt zwölf Personen fest.
Razzia in der Wilstorfer Straße im Harburger Phoenix-Viertel: Am Donnerstagabend gegen 20 Uhr sind mehrere Mannschaftswagen der Polizei und Einsatzfahrzeuge des Zolls in der Straße vorgefahren. Insgesamt waren 114 Polizisten, 14 Zollbeamte und fünf Mitarbeiter des Bezirksamts im Einsatz, wie ein Sprecher des Lagedienstes der Polizei am Freitagmorgen mitteilte.
Die Beamten kontrollierten sechs Lokalitäten, darunter die "Sportbar" und die Tanzbar "Casablanca" sowie einen Kulturverein. Dabei ging es in erster Linie um die Kontrolle der Einhaltung der Coronaregeln. Allerdings dürfte der Einsatz auch mit zahlreiche Ereignissen in der jüngsten Vergangenheit, darunter eine Schießerei im Viertel, stehen.
Corona-Razzia in Harburg: Zwölf Festnahmen
Laut dem Sprecher des Lagedienstes wurden insgesamt 49 Personen überprüft, zwölf von ihnen wurden wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts festgenommen. Zudem wurden mehrere Verstöße gegen die Corona-Eindämmungsverordnung festgestellt. Mehrere Personen konnten ihre Impfung oder Genesung nicht belegen, teilte die Polizei am Freitagmittag mit.
Zudem seien fehlende Schutz- und Hygienekonzepte sowie eine mangelnde Kontaktdatenerhebung festgestellt worden. Entsprechende Bußgeldverfahren wurden eingeleitet.
Phoenix-Viertel im Visier: Vier Betriebe müssen schließen
Außerdem fanden die Beamten in fünf der überprüften Räumlichkeiten insgesamt 18 Spielautomaten, für die keine Genehmigung vorlag. Die Geräte wurden teilweise amtlich versiegelt oder wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels beschlagnahmt. In drei Betrieben fehlten Schankerlaubnisse, in einem Lokal die Rettungswege. Insgesamt vier Betriebe wurden geschlossen.
In einer Sportsbar beschlagnahmten die Einsatzkräfte fast 31.000 Euro Bargeld. Es bestehe der Verdacht, dass gegen das Geldwäschegesetz verstoßen wurde.
Das Phoenix-Viertel gilt seit Jahren als Brennpunkt. Viele Vereine oder Lokalitäten sind bei der Polizei als Treffpunkte für Kriminelle bekannt.