Hamburg. Vertreterin der Krankenhausbewegung hatte Personalmangel kritisiert, Asklepios hatte ihr gekündigt. Nun lenkte der Konzern ein.
Der Krankenhauskonzern Asklepios hat die Kündigung von Krankenschwester Romana K. zurückgezogen. Romana K. hatte im Dezember öffentlich die aus ihrer Sicht unzureichende personelle Ausstattung der Intensivstationen kritisiert. Pflegekräfte müssten Reinigungsarbeiten erledigen, Asklepios habe die Klinik „kaputtgespart“.
Eine menschenwürdige Sterbebegleitung sei nicht immer möglich. Asklepios kündigte daraufhin das Arbeitsverhältnis. Es sei „nicht hinnehmbar, dass Mitarbeiter aus ideologisch-politisch motivierten Gründen gegenüber Medien wissentlich Falschinformationen verbreiten oder Ausnahmesituationen als Regelfälle darstellen.“ Dies toleriere kein Arbeitgeber.
Asklepios zieht Kündigung von Krankenschwester Romana K. zurück
Im Januar kam es zu einem Gütetermin vor dem Arbeitsgericht, in dem man sich auf Gespräche einigte. Nun lenkte der Konzern ein. Gegenüber dem Abendblatt erklärte ein Sprecher: „Asklepios hat sich entschieden, die arbeitsrechtliche Auseinandersetzung mit dem Betriebsrat der Asklepios Klinik St. Georg im Zusammenhang mit der beabsichtigten Kündigung der Pflegekraft zu beenden. Unser aller Anliegen ist es, das wichtige Berufsbild der Pflege zu stärken.“
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Die Kündigung hatte große Wellen geschlagen. Die Hamburger Krankenhausbewegung, die sich kritisch mit der Lage an den Kliniken auseinandersetzt, rief zu Solidaritätsaktionen auf. Eine Online-Petition erreichte mehr als 10.000 Unterschriften, zudem gab es Demonstrationen.
Hamburger Krankenhausbewegung wertet Rücknahme der Kündigung als Erfolg
Die Hamburger Krankenhausbewegung wertet die Rücknahme der Kündigung als Erfolg: „Die Gesundheitsversorgung in dieser Stadt geht alle an. Diesen Druck hat Asklepios gespürt.“ Die Auseinandersetzung um die Lage an den Krankenhäusern müsse weitergeführt werden. Die Kliniken seien in der Pflicht, mehr Reinigungs- und Servicepersonal einzustellen.
Die Personalvorgaben aus dem Koalitionsvertrag müssten eingehalten werden. Die Organisation rief Senat und Sozialbehörde auf, mit den Krankenhausbeschäftigten über eine Verbesserung ihrer Situation zu reden.