Hamburg. Wie SPD und Grüne sicherstellen wollen, dass Kunden in von Bussen schlecht erschlossenen Gebieten zu Bahnhöfen gebracht werden.

Die rot-grüne Koalition in Hamburg will das Angebot des HVV durch sogenannte "On-Demand-Angebote" verbessern. Vor allem in den mäßig erschlossenen und eher weitläufigen Randgebieten der Stadt sollen Kleinbusse nach dem Muster von Moia und ioki auf Abruf Bahnhöfe ansteuern. Außerdem soll der Testbetrieb von Moia und ioki verklängert werden.

Das sieht ein Antrag der Koalition für die Bürgerschaftssitzung am 18. August vor. Auch die Einrichtung zusätzlicher Buslinien soll geprüft werden.

Shuttles für den Hamburg-Takt

„Die Einbindung der On-Demand-Verkehre bringt uns dem Ziel des Hamburg-Takts einen weiteren Schritt näher", sagte der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Ole Thorben Buschhüter. "Bis 2030 wollen wir erreichen, dass alle Bürgerinnen und Bürger in ganz Hamburg von morgens bis in die Abendstunden innerhalb von fünf Minuten ein öffentliches Nahverkehrsangebot erreichen können."

Buschhüter wies darauf hin, dass die Gebiete der äußeren Stadt mit klassischen Linienbussen nur schwer erschließbar seien und damit eine Lücke im Angebot des HVV bestehe. Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Gerrit Fuß, sagte: "Die On-Demand-Dienste ergänzen den Linienverkehr und verbessern den Zugang zum Öffentlichen Nahverkehr insbesondere in den unzureichend erschlossenen Gebieten. Wir wollen, dass das On-Demand-Angebot verstetigt wird."

On-Demand-Angebote im Test

Seit Juli 2018 werden bereits On-Demand-Angebote getestet. In Osdorf und Lurup sowie seit November 2019 auch in Billbrook fährt das ioki Hamburg-Shuttle im Rahmen der Smart-City-Partnerschaft zwischen Stadt und Deutscher Bahn (DB). Es verbindet für die Kunden Haltestellen und Haustüren ohne festen Fahrplan oder Linien mit Sammelfahrten.

Daneben gibt es mit Moia ein eigenwirtschaftlich betriebenes Angebot außerhalb des HVV-Tarifs. Beide Angebote sind derzeit noch Testbetriebe. Die Finanzierung ist bis Ende des Jahres sichergestellt. 

Das Nutzerverhalten soll evaluiert und in ein Konzept gegossen werden – auch und gerade wegen der pandemiebedingt starken Veränderungen im Öffentlichen Personennahverkehr seit dem April 2020.