Hamburg. Bei zu hohen Kohlenmonoxid-Konzentrationen wird Alarm ausgelöst. Geräte werden zukünftig bei vielen Einsätzen eingesetzt.

Lange waren CO-Warner für die Polizei gefordert worden, die bei Einsätzen gefährliche Konzentrationen von Kohlenmonoxid in Räumen anzeigen. Jetzt wurden rund 200 der Geräte an die Einsatzkräfte der Polizeiwachen und der Bereitschaftspolizei übergeben. An der Wache am Sievekingdamm nahm Polizeimeister Christian Stöhr als einer der ersten Beamten eines der neuen Geräte in Augenschein. Die Bedienung ist einfach. Einmal eingeschaltet, hält die Batterie ein Jahr. Auf jedem Peterwagen soll so ein Gerät liegen.

Das Gerät warnt in zwei Stufen. Bei 30 Parts per Million, kurz ppm, schlägt der Melder bereits Alarm. Diese Konzentration gilt als gesundheitsgefährlich. Alarm gibt es in einer zweiten Stufe ab 200 ppm. Dann besteht akute Lebensgefahr.

Polizei Hamburg: Geräte bald bei Bränden im Einsatz

Die Einsatzanlässe sind vielfältig. So werden die Geräte auf jeden Fall bei Kontrollen in Shisha-Bars dabei sein. Bei solchen Überprüfungen hatte die Polizei in der Vergangenheit immer wieder festgestellt, dass die Kohlenmonoxidwerte viel zu hoch waren.

Aber auch bei kleineren Bränden, wenn beispielsweise Essen auf dem Herd verschmort, bildet sich Kohlenmonoxid, das gefährliche Konzentrationen erreichen kann. Große Gefahr besteht, wenn Einsätze in Wohnungen stattfinden, in denen Gasheizungen installiert sind, oder in denen ein Schornstein verstopft ist. Erst vergangenen September hatten zwei Polizisten eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten, als sie zur Überprüfung einer Wohnung in Rotherbaum gerufen worden waren.

„Man kann die Einführung der Geräte nur begrüßen"

Sie hatten die Mieterin (28) tot aufgefunden. Die Frau war durch ausströmendes Gas ums Leben gekommen. Das Tückische: Kohlenmonoxid ist geruchlos. Man merkt es zunächst nicht, wenn man es einatmet. Die Hamburger Feuerwehr hatte bereits 2015 solche Geräte bestellt, nachdem in einem Wohnhaus in Harburg drei Menschen durch eine Kohlenmonoxidvergiftung ums Leben gekommen waren.

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„Man kann die Einführung der Geräte nur begrüßen. Das ist eine überfällige Maßnahme“, sagt Thomas Jungfer, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. „Das kann aber nur ein erster Schritt sein. Ziel sollte es ein, dass solche Geräte zur Ausstattung eines jeden Hamburger Polizisten gehören, der im Streifenwagen im Einsatz ist.“