Hamburg. Der Überblick: Hier gibt's Impfungen. Inzidenz im Norden weiter über 900. Philharmoniker sagen Elbphilharmonie-Konzert ab.
Die Corona-Zahlen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen erreichen wegen der Omikron-Ausbreitung auch in Hamburg nie dagewesene Dimensionen. Die Lage am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist laut Professor Stefan Kluge, Leiter der Klinik für Intensivmedizin, dennoch "handhabbar".
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Querdenker, Impfgegner und andere Gruppen protestierten am Sonnabend in Hamburg gegen die aktuelle Politik. Ihre große Demonstration in der Innenstadt fiel zwar wie schon am vergangenen Wochenende aus, jedoch protestierten laut Polizei insgesamt 3300 Personen stattdessen in Barmbek.
Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 22. und 23. Januar 2022:
- Niedersachsens Umweltminister Lies positiv getestet
- Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein weiter über 900
- Wieder mehr Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen
- Inzidenz in Hamburg nähert sich 2000 – sieben weitere Tote
- Corona-Inzidenz in Bremen sinkt leicht
- Corona: Hier können Sie sich am Sonntag in Hamburg impfen lassen
- Hannover: Weniger Aushilfen unterstützen Gesundheitsämter
- Inzidenz in Schleswig-Holstein weiter über 900 – drei weitere Tote
- Wiener Philharmoniker sagen Elbphilharmonie-Konzert ab
- Neubrandenburger Corona-Testzentrum beschädigt
- Hamburg meldet 5764 Neuinfektionen – und weitere neun Tote
- Kliniken im Norden kommen bislang mit Omikron-Welle zurecht
- Aida streicht alle Kreuzfahrten von Hamburg in die Karibik
- Weil fordert schnelle Meinungsbildung zur Impfpflicht
- Festivalveranstalter zuversichtlich für Hurricane und Co.
- Inzidenz in Schleswig-Holstein springt über 900er-Marke
- Impfgegner melden für Sonnabend zwei Demos in Hamburg an
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Niedersachsens Umweltminister Lies positiv getestet
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es gebe zwei positive PCR-Tests, der SPD-Politiker sei in Quarantäne und habe nur leichte Symptome, sagte ein Ministeriumssprecher am Sonntag in Hannover. Schon am vergangenen Freitag seien alle Termine abgesagt worden und der Minister habe sich isoliert. Lies sei vollständig geimpft und habe auch die Booster-Spritze erhalten. Die Ansteckung sei überraschend gewesen, bei welcher Gelegenheit sie erfolgte, sei unklar. Sämtliche Kontakte von Terminen der vergangenen Woche seien zurückverfolgt worden – ohne Ergebnis.
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein weiter über 900
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein hat auch am Sonntag deutlich über der Marke von 900 gelegen. Die Zahl der binnen einer Woche gemeldeten Neuinfektionen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner sank nach Angaben der Landesmeldestelle leicht auf 918,1 – nach 924,4 am Vortag. Eine Woche zuvor hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 665,6 gelegen.
Die Zahl der registrierten Neuinfektionen lag am Sonntag mit 1797 Fällen niedriger als am Vortag. Am Sonnabend waren 2232 Fälle gemeldet worden.
Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz, die angibt, wie viele Corona-Kranke je 100.000 Menschen innerhalb einer Woche in Kliniken kamen, lag – wie am Vortag – bei 6,29.
In den Krankenhäusern lagen ebenfalls unverändert zum Vortag 326 an Covid-19 erkrankte Patienten. Die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen lag weiterhin bei 57. Es gab binnen eines Tages keine weiteren gemeldeten Corona-Todesfälle. Die Zahl der insgesamt in der Pandemie gestorbenen Corona-Patienten lag damit weiter bei 1937.
Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz hatte am Sonntag der Kreis Stormarn mit 1496 – gefolgt von Lübeck mit 1109,1. Die niedrigste Inzidenz in Schleswig-Holstein hat derzeit der Kreis Dithmarschen mit 504,3.
Wieder mehr Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen
Die Corona-Lage in Niedersachsen spitzt sich weiter zu. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stieg nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) am Sonntag auf 663,9 – nach 621,1 am Vortag. Insgesamt wurden 8724 neue Corona-Fälle registriert, zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus wurden gemeldet.
Zentraler Indikator zur Bewertung der Lage im Land ist die Hospitalisierungsinzidenz. Der entsprechende Wert stieg auf 6,5 – nach 6,3 einen Tag zuvor. Die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten sank dagegen von 4,9 Prozent auf 4,5 Prozent. Bis zum 2. Februar gilt landesweit die Warnstufe 3.
Inzidenz in Hamburg nähert sich 2000 – sieben weitere Tote
Am Wochenende lässt die Zahl der Corona-Neuinfektionen nach einem massiven Anstieg etwas nach, doch das liegt vermutlich nur an den schlechter besetzen Laboren. Am Sonntag meldete die für das Ressort Gesundheit zuständige Sozialbehörde 2520 Neuinfektionen. Das sind 3244 weniger Fälle als am Vortag (5764), aber immer noch 1626 mehr als am Sonntag vor einer Woche (894). Damit steigt die Inzidenz ungebremst weiter und liegt nun bei 1852,6. Am Vortag lag sie bei 1767,2. Vor einer Woche lag der Wert mit 942,5 noch fast bei der Hälfte des aktuellen Werts.
Auf Basis einer anderen Berechnungsmethode gab das Robert-Koch-Institut am Sonntag für Hamburg zwar mit 1552,9 eine niedrigere Sieben-Tage-Inzidenz als die Sozialbehörde an – trotzdem liegt Hamburg damit nun als das Bundesland mit der höchsten Inzidenz vor Berlin (1483,8) und Bremen (1256,7). Für ganz Deutschland gab das RKI einen Wert von 806,8 an.
Seit Beginn der Pandemie haben sich in der Hansestadt 208.239 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Institus 140.000 wieder als genesen. Dem RKI zufolge haben in Hamburg bislang 1.493.684 eine Erstimpfung erhalten,1.456.497 sind bereits vollständig geimpft (Stand 20.01).
Wer schwerere Symptome zeigt, muss stationär in einem Krankenhaus behandelt werden. Das sind in Hamburg unverändert 460 Personen. 73 von ihnen sind so schwer erkrankt, dass sie sogar intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Außerdem sind in Hamburg sieben weitere Menschen im Zusammenhang mit einer Erkrankung an Covid-19 gestorben. Die Zahl der Todesfälle liegt nun bei 2075.
Corona-Inzidenz in Bremen sinkt leicht
Die Ansteckungsrate mit dem Coronavirus ist im kleinsten Bundesland Bremen leicht gesunken. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts lag die Inzidenz am Sonntag bei 1256,7. Einen Tag zuvor lag der Wert bei 1325,6. Als bundesweiter Inzidenz-Spitzenreiter ist Bremen abgelöst: Im Ländervergleich an der Spitze und vor Bremen lagen Hamburg mit einer Inzidenz von 1552,9 und Berlin mit 1483,8.
In der Stadt Bremen stieg die Sieben-Tage-Inzidenz auf 1374,9 – nach 1294,3 am Vortag, wie das Gesundheitsressort mitteilte. Die Hospitalisierungsinzidenz stagnierte bei 14,83. Wegen der hohen Hospitalisierungsrate gilt in Bremen die Warnstufe vier. Dabei sind Gastronomie, Kultur und Sport im Grundsatz nur für Geimpfte und Genesene mit zusätzlichem Test (2G plus) zugänglich. In Bremerhaven gab die Inzidenz von 1369,4 am Vortag leicht nach, auf 1335,0. Die Hospitalisierungsinzidenz blieb bei 14,97. Ab Montag soll daher auch in Bremerhaven Warnstufe vier gelten.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
- Abonnieren Sie hier kostenlos den täglichen Corona-Newsletter
- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Corona: Hier können Sie sich am Sonntag in Hamburg impfen lassen
Kostenlos und ohne vorherige Terminbuchung können sich Hamburger am heutigen Sonntag in Altona, Eimsbüttel, Schnelsen und in der Neustadt gegen Corona impfen lassen:
- Impfzentrum Neustadt (ab 11 Uhr)
- Impfzentrum Altona (ab 14 Uhr)
- Impfzentrum Eimsbüttel (ab 14 Uhr)
- Freizeitzentrum Schnelsen e. V. (ab 13.30 Uhr)
Hannover: Weniger Aushilfen unterstützen Gesundheitsämter
Die Gesundheitsämter in Niedersachsens Kommunen müssen die Corona-Krise derzeit mit weniger Aushilfskräften des Landes bewältigen als vor einem Jahr. Das zeigen Daten des Innenministeriums in Hannover. Demnach unterstützten im Januar 2021 in der Spitze rund 650 Landesbedienstete die Kommunen. Derzeit stellt das Land hingegen nur rund 200 Helfer. Die genaue Zahl variiert laut Ministerium von Tag zu Tag, „je nachdem, welche Anforderungen aus den Gesundheitsämtern gerade vorliegen und wie sie konkret durch das Land bedient werden können“.
Nach einem Beschluss der Landesregierung von Dezember wird die Amtshilfe mit bis zu 300 Vollzeiteinheiten zunächst bis Ende März fortgeführt. Über eine mögliche Fortsetzung soll abhängig von der weiteren Entwicklung der Pandemie entschieden werden. „Natürlich wird das über März hinaus fortgesetzt, wenn das notwendig ist“, sagte eine Regierungssprecherin auf Nachfrage.
Erste Landkreise in Niedersachsen haben unter der Last der Omikron-Welle bereits angekündigt, die Kontaktnachverfolgung von Infizierten einzuschränken. Das Gesundheitsministerium erklärte dazu, bei sehr hohen Fallzahlen mache es Sinn, dass sich die Gesundheitsämter auf besonders gefährdete Gruppen konzentrieren.
Studie: Beschäftigte arbeiten im Homeoffice vermehrt trotz Krankheit
Arbeitnehmer neigen einer Studie zufolge in der Corona-Pandemie vermehrt dazu, sich im Homeoffice trotz Krankheit an den Rechner zu setzen. Einen umgekehrten Trend gebe es bei Beschäftigten, die für den Job ins Büro fahren müssen, heißt es in einer Untersuchung der Hamburger Kühne Logistics University (KLU) und der WHU - Otto Beisheim School of Management.
Zu groß seien die befürchteten Schuldgefühle, sollte es im Büro zu einer Ansteckung mit dem Coronavirus kommen, um sich auf den Weg zur Firma zu machen, heißt es in der Studie. Ganz anders dagegen in den eigenen vier Wänden: „Wenn sich Mitarbeitende zuhause "nur" erholen und nicht erreichbar sind, befürchten viele Schuldgefühle gegenüber dem Team. Deshalb entscheiden sich einige, zumindest etwas zu arbeiten“, sagte die KLU-Professorin für Personalmanagement, Prisca Brosi. Zudem zeigten die Ergebnisse, dass die Entscheidung zu arbeiten unabhängig von der Schwere der Erkrankung sei.
Dabei übersähen die Beschäftigten jedoch die Konsequenzen. „Wenn ich weiterarbeite statt mich zu erholen, kann zusätzlich ein Schuldgefühl mir selbst gegenüber entstehen“, sagte die WHU-Professorin für Personalführung, Fabiola H. Gerpott. Zum einen arbeiteten kranke Beschäftigte oft nicht produktiv. „Zum anderen spüren sie, dass ihre Entscheidung der eigenen Gesundheit schadet.“
Inzidenz in Schleswig-Holstein weiter über 900 – drei weitere Tote
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein hat auch am Sonnabend deutlich über der Marke von 900 gelegen. Die Zahl der binnen einer Woche gemeldeten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner sank nach Angaben der Landesmeldestelle leicht auf 924,4 – nach 934,5 am Vortag. Eine Woche zuvor hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei etwa 659,6 gelegen. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen lag am Sonnabend mit 2232 Fällen deutlich niedriger als am Vortag. Am Freitag waren über 4600 Fälle gemeldet worden.
Die Hospitalisierungsinzidenz, die angibt, wie viele Corona-Kranke je 100.000 Menschen innerhalb einer Woche in Kliniken kamen, lag – wie am Vortag – bei 6,29. In den Krankenhäusern lagen ebenfalls unverändert zum Vortag 326 an Covid-19 erkrankte Patienten. Die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen lag weiterhin bei 57. Es gab binnen eines Tages drei weitere Corona-Todesfälle. Die Zahl der insgesamt in der Pandemie gestorbenen Corona-Patienten erreicht damit nun 1937.
Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz hatte am Sonnabend der Kreis Stormarn mit 1496 – gefolgt von Kiel mit 1111,1. Die niedrigste Inzidenz in Schleswig-Holstein hat der Kreis Dithmarschen mit 512,6.
Wiener Philharmoniker sagen Elbphilharmonie-Konzert ab
Wegen steigender Fallzahlen in den Reihen der Wiener Philharmoniker hat das Orchester zwei Konzerte in Deutschland abgesagt. Am Montag und Dienstag werden die geplanten Auftritte in der Kölner Philharmonie und der Hamburger Elbphilharmonie nicht stattfinden, wie das berühmte Ensemble am Sonnabend bekanntgab. Auch ein Konzert in Paris fällt kommende Woche aus.
Der Rest der Tournee mit dem Dirigenten Valery Gergiev und dem Pianisten Denis Matsuev soll im Februar wie geplant in Essen, Frankfurt und in den Vereinigten Staaten über die Bühne gehen.
Neubrandenburger Corona-Testzentrum beschädigt
In Neubrandenburg ist am Wochenende das Corona-Testzentrum des Pflegedienstes beschädigt worden. Wie die Polizei am Sonnabend mitteilte, demolierten die vermutlich rechtsextremistischen Täter die Eingangstür und ein Schaufenster in der Max-Adrion-Straße. Auf ein Plakat, das den Weg zum Testzentrum weist, wurde ein Hakenkreuz aufgesprüht. Die Tat ereignete sich zwischen Freitag Nachmittag und Sonnabend Morgen. Der Sachschaden beträgt etwa 1.500 Euro.
Hamburg meldet 5764 Neuinfektionen – und weitere neun Tote
Am Sonnabend meldete die für das Ressort Gesundheit zuständige Sozialbehörde 5764 Corona-Neuinfektionen. Das sind 768 Fälle weniger als am Vortag (6535) und 2849 Fälle mehr als am Sonnabend vor einer Woche (2915). Damit steigt die Inzidenz weiter an und liegt nun bei 1767,2 (Vortag 1617,6). Vor einer Woche lag der Wert mit 932,5 noch deutlich niedriger.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 205.719 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 139.400 Infizierte als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.493.684 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.456.497 Personen sind vollständig geimpft (Stand 20.01.).
Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 460 Corona-Patienten behandelt. 73 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen – das sind acht mehr im Vergleich zum Vortag. Die Behörde meldete zudem neun weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2068 Menschen gestorben.
Kliniken im Norden kommen bislang mit Omikron-Welle zurecht
In den früh von Omikron getroffenen Städten Bremen und Hamburg kommen Kliniken trotz steigender Patientenzahlen bislang ohne größere Probleme durch die aktuelle Infektionswelle. „Die Lage ist handhabbar“, sagte Professor Stefan Kluge, Leiter der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Nur stellten „isolationsbedingte Ausfälle“ von Personal die Kolleginnen und Kollegen vor Herausforderungen.
„Die gute Nachricht ist, dass aktuelle Daten aus unterschiedlichen Ländern zeigen, dass das Risiko, mit einer Omikron-Infektion ins Krankenhaus zu müssen, im Vergleich zur Delta-Variante um mehr als die Hälfte reduziert wird“, sagte Kluge.
„Belastung ja, Überlastung nein“, sagte auch ein Sprecher des Bremer Gesundheitsressorts zur Lage der Kliniken. Sorge bereite, dass immer mehr Patienten mit Corona infiziert sind, die nicht wegen Covid-19, sondern aus anderen Gründen eingeliefert wurden. Dies mache die Behandlung auf den Normalstationen aufwendiger. Bundesweit stieg die Belegung der Normalstationen vergangene Woche um 3,5 Prozent, wie die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKD) in Berlin mitteilte. In Schleswig-Holstein liege die Zunahme bei 22 Prozent, in den Ländern Hamburg, Bremen und Berlin zwischen 10 und 15 Prozent.
Aida streicht alle Kreuzfahrten von Hamburg in die Karibik
Kreuzfahrten sind derzeit eine Reise ins Ungewisse. Die Rostocker Reederei Aida Cruises hat nun eine drastische Maßnahme ergriffen und die Saison von "AidaLuna" beendet. Alle noch geplanten Kreuzfahrten von Hamburg in die Karibik seien abgesagt worden. Das teilte die Reederei am Freitagnachmittag mit. Allen betroffenen Passagieren werde eine Umbuchung oder eine Rückzahlung des Reisepreises angeboten.
Zudem seien zwei Orient-Kreuzfahrten der "AidaBella" abgesagt worden, da sich mehrere Crew-Mitglieder mit dem Coronavirus infiziert hätten.
Auch die Hamburger Reederei Tui Cruises reagierte auf die steigenden Infektionszahlen: Sie sortierte einen Teil der gebuchten Passagiere vor der Seereise „Mein Schiff 1“ von Bremerhaven am Montagabend wieder aus.
Weniger Besucher in Norddeutschlands KZ-Gedenkstätten
Die KZ-Gedenkstätten in Norddeutschland haben im vergangenen Jahr deutlich weniger Besucherinnen und Besucher verzeichnet als noch vor der Corona-Pandemie. Grund für den anhaltenden Rückgang der Besucherzahlen sind vor allem die mehrmonatigen Schließungen, wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes ergab. Schon im Jahr zuvor waren die Zahlen stark gesunken. Neben pandemiebedingten Schließungen waren auch Einbrüche im Tourismus Grund dafür.
In der Hamburger KZ-Gedenkstätte Neuengamme gingen die Besucherzahlen 2021 auf 42.500 zurück, ein Minus von 13.800 Gästen. Im Vor-Corona-Jahr 2019 wurden noch 123.200 Besucher und Besucherinnen gezählt. Die Gedenkstätte musste von November 2020 bis Mitte Mai 2021 schließen.
Weil fordert schnelle Meinungsbildung zur Impfpflicht
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich für eine schnelle Entscheidung im Bundestag über eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. „Es tut dem Thema nicht gut, wenn es zu lange ungeklärt bleibt, zumal die Impflücke in Deutschland kaum kleiner wird“, sagte Weil der in Hannover erscheinenden „Neuen Presse“. Die vielen Impfappelle hätten leider keine ausreichende Wirkung gezeigt.
In Niedersachsen sei noch jeder sechste Erwachsene ungeimpft, betonte Weil: „Das sind einfach zu viele.“ Es gehe darum, den wiederkehrenden Kreislauf von Infektionswellen und Entspannungsphasen zu durchbrechen und zur Normalität zurückzukehren. „das wird nur mit einer Impfpflicht gelingen, fürchte ich.“
Als Sanktionen seien Geldbußen denkbar, sagte der Ministerpräsident: „Eine viel stärkere Wirkung sehe ich allerdings im gesellschaftlichen Bereich, zum Beispiel bei 2G am Arbeitsplatz.“ Ob Ungeimpfte Zusatzbeiträge für die Krankenversicherung zahlen sollten, müsse sorgfältig diskutiert werden.
Festivalveranstalter zuversichtlich für Hurricane und Co.
Nach dem pandemiebedingten Ausfall in den vergangenen beiden Jahren stehen die Zeichen für die großen Open-Air-Festivals wie Hurricane, Deichbrand und M'era Luna im Sommer 2022 gut. Trotz der aktuell angespannten Corona-Lage sind die Veranstalter zuversichtlich. „Die derzeit durch die Omikron-Variante steigenden Inzidenzen lassen keinerlei Rückschlüsse auf den Festivalsommer zu, dem wir mit Vorfreude und ausgesprochen optimistisch entgegenblicken“, teilte Jonas Rohde, Sprecher des Festivalveranstalters FKP Scorpio, mit. FKP Scorpio veranstaltet etwa das Hurricane Festival vom 17. bis 19. Juni in Scheeßel und das M'era Luna Festival vom 6. bis 7. August bei Hildesheim.
Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre und Modellrechnungen zufolge sei davon auszugehen, dass das Infektionsgeschehen im Sommer stark rückläufig sein werde, „so dass wir keinen Zusammenhang zwischen der derzeitigen Lage und unseren Festivals sehen“, sagte Rohde. Ähnlich äußerten sich auch die Organisatoren des Deichbrand Festivals, das vom 21. bis 24. Juli bei Cuxhaven stattfinden soll. „Deshalb planen wir auf Hochtouren das nächste Deichbrand Festival und haben uns intern noch breiter für die nächste Festivaledition aufgestellt“, teilte Sprecherin Lena Zielinski mit.
Inzidenz in Schleswig-Holstein springt über 900er-Marke
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein hat am Freitag die Marke von 900 deutlich übersprungen. Die Zahl der binnen einer Woche gemeldeten Neuinfektionen je 100 000 Einwohner kletterte nach Angaben der Landesmeldestelle auf 934,5 – nach 896,1 am Vortag. Eine Woche zuvor hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei etwa 650 gelegen.
Die Zahl der registrierten Neuinfektionen lag am Freitag mit 4608 Fällen etwas niedriger als an den Vortagen. Am Donnerstag waren über 5000 Fälle gemeldet worden.
Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz stieg erneut – auf 6,29. In den Krankenhäusern lagen 326 an Covid-19 erkrankte Patienten (+11). Die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen lag bei 57 (+1). Es gab binnen eines Tages zwei weitere Corona-Todesfälle. Die Zahl der insgesamt in der Pandemie gestorbenen Corona-Patienten erreicht damit nun 1934.
Impfgegner melden für Sonnabend zwei Demos in Hamburg an
Nach der Absage der Großdemonstration in der Innenstadt wollen an diesem Sonnabend Gegner der Coronamaßnahmen im Bereich Wiesendamm in Barmbek demonstrieren. Dort werden rund 950 Teilnehmer erwartet. Brisant dabei ist, dass es sich bei der Anmelderin um dieselbe Frau handelt, die am Mittwochabend an gleicher Stelle eine Demonstration durchführte, bei der Plakate mit Sprüchen gezeigt worden sein sollen, die von der rechtsextremen NPD genutzt werden. In der linken Szene ist das bereits thematisiert worden. Eine Gegendemonstration ist, so hieß es am Donnerstagnachmittag, bislang nicht angemeldet.
Ebenfalls am Sonnabend ist eine Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen am Bahnhof Mundsburg angemeldet. Dort werden mehr als 1000 Teilnehmer erwartet. Die Polizei wird wieder mit einem Großaufgebot vor Ort sein. Die gesamte Hamburger Bereitschaftspolizei ist im Einsatz. Dabei müssen nicht nur die Demonstrationen begleitet werden. Für die Innenstadt wird es ein Raumschutzkonzept geben, das verhindern soll, dass dort Versammlungen durchgeführt werden. Bei dem letzten Aufzug vor der Verbotsverfügung hatten dort knapp 14.000 Menschen gegen eine Impfpflicht und Corona-Maßnahmen demonstriert.
Lesen Sie hier die Corona-News für den Norden vom Vortag