Hamburg. Der Tag im Überblick: Inzidenz in Hamburg steigt. Wegen Corona: Gesundheitsbehörde mahnt zur Vorsicht bei Reisen.

Die Hamburgische Staatsoper führt zum 1. November das 2G-Modell ein, damit haben ab diesem Datum nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu allen Vorstellungen der Staatsoper und des Hamburg Ballett. Neben den Terminen im Großen Haus gilt die 2G-Regel auch für Konzerte des Philharmonischen Staatsorchesters in der Elbphilharmonie. Die Bürgerschaft begrüßt diese Entwicklung und sieht das Modell als großen Schritt in Richtung Normalität.

Zwei Wochen Herbstferien reizen viele Hamburger zu Reisen ins Ausland. Die Gesundheitsbehörde befürchtet, dass anschließend die Corona-Zahlen steigen werden. Allerdings war die Lage in den Hamburger Krankenhäusern auch nach den Sommerferien nicht dramatisch. Alle weiteren Infos in unseren Corona News für Hamburg und Norddeutschland.

Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 30. September:

  • Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt erneut leicht
  • Hamburgs Studenten brauchen Campus-Pass für Präsenzveranstaltungen
  • Fast jeder zweite Jugendliche vollständig gegen Corona geimpft
  • UKE zeigt Ausstellung über die Corona-Pandemie
  • Wegen Corona: Gesundheitsbehörde mahnt zur Vorsicht bei Reisen
  • Inzidenz und Tote: Zahlen in Hamburg steigen deutlich
  • "Gefühl der Freiheit": Bürgerschaft begrüßt 2G-Lockerungen
  • Streit um Verantwortung für Zahl mobiler Impfteams

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt minimal

In Schleswig-Holstein ist die Inzidenz minimal gesunken. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen liegt nun bei 29,0 – nach 29,2 am Vortag. Innerhalb eines Tages wurden 142 neue Corona-Fälle registriert (Vortag: 146). In den Krankenhäusern werden aktuell 50 Covid-19-Patienten behandelt – das ist ein Fall weniger als am Mittwoch. Davon liegen 21 auf den Intensivstationen (+2), zwölf werden beatmet. Die Zahl der Corona-Toten stieg um eine Person auf nun 1686.

Negativer Spitzenreiter bei der Inzidenz ist weiterhin Neumünster mit einem Wert von 57,6. Den niedrigsten Wert verzeichnete Nordfriesland mit 4,2.

Hamburgs Studenten brauchen Campus-Pass für Präsenzveranstaltungen

Mit der Rückkehr zum Präsenzstudium im jetzt beginnenden Wintersemester benötigen die Studenten der Universität Hamburg einen Campus-Pass. Der digitale Pass gebe Auskunft, ob der Inhaber gegen Corona geimpft, nach einer Infektion genesen oder negativ auf das Virus getestet sei, teilte die Uni am Donnerstag mit. Rund zwei Drittel der Lehrveranstaltungen sollen wieder in Präsenz abgehalten werden. Dabei gilt die 3G-Regel: Teilnehmer müssen geimpft, genesen oder negativ getestet sein.

Den Campus-Pass gebe es ab kommendem Montag im Registrierungszentrum auf dem Hauptcampus und an fünf weiteren Standorten der Uni. Mitzubringen sei neben einem Ausweis ein Nachweis über den Geimpft- beziehungsweise Genesenen-Status und gegebenenfalls ein aktueller Corona-Test. Der Pass müsse von den Studierenden jederzeit vorgezeigt werden können, hieß es. „Es wird während der gesamten Öffnungszeiten der Gebäude mobile Kontrollen an allen Standorten der Universität geben.“

Corona in Niedersachsen: Krankenhausbelegung rückläufig

Die Zahl der Neuaufnahmen von Covid-19-Patienten in niedersächsischen Krankenhäusern ist weiter gesunken. Der sogenannte Hospitalisierungswert lag am Donnerstag bei 2,4 – nach 2,5 am Mittwoch und 2,8 am Dienstag, wie auf der Internetseite des Landes mitgeteilt wurde. So viele Menschen pro 100.000 Einwohner kamen in den jeweils zurückliegenden sieben Tagen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in eine Klinik. Die Zahl gilt als neuer Leitindikator, also wichtigster Faktor, zur Bewertung der Corona-Lage im Land.

Auf den Intensivstationen in Niedersachsen waren am Donnerstag 4,2 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patienten belegt (Archivbild).
Auf den Intensivstationen in Niedersachsen waren am Donnerstag 4,2 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patienten belegt (Archivbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Das Corona-Infektionsgeschehen hingegen stieg leicht an: Für Donnerstag gab das Robert Koch-Institut (RKI) eine Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen von 46,2 an. Am Mittwoch waren es noch 44,9 und am Dienstag waren es 45,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gewesen. Auf den Intensivstationen waren am Donnerstag 4,2 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-19-Patienten belegt, 0,4 Prozentpunkte weniger als noch einen Tag zuvor.

Eine Corona-Warnstufe wird in Niedersachsen erreicht, wenn der Hospitalisierungswert (Krankenhausaufnahmen) und mindestens einer der beiden anderen Indikatoren (Neuinfizierte und Intensivbetten) die in der Verordnung definierten Schwellenwerte überschreiten. Die Warnstufen werden in manchen Fällen vom Land und in anderen vom Landkreis oder der kreisfreien Stadt ausgerufen, wenn die entsprechenden Schwellenwerte fünf Tage hintereinander überschritten werden.

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

Fast jeder zweite Jugendliche vollständig gegen Corona geimpft

Nahezu jeder Zweite der 12- bis 17-Jährigen in Schleswig-Holstein hat sich bisher vollständig gegen das Coronavirus impfen lassen. Mit einer Quote von 48,9 Prozent ist der Norden nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstag Spitzenreiter in Deutschland. Es folgt demnach Nordrhein-Westfalen mit 41,4 Prozent. Schlusslicht Sachsen-Anhalt stand bei 19,6 Prozent, der bundesweite Durchschnitt betrug 34,1 Prozent.

Das Gesundheitsministerium machte darauf aufmerksam, dass am Freitag nach eineinhalb Monaten die Impfaktionen an den Schulen im Land enden. Die gute Resonanz auf die Impfangebote sei auch auf die zahlreichen Impfaktionen an Schulen zurückzuführen. Seit dem 19. August hatte das Land an 250 Schulstandorten die Impfungen für Schüler ab zwölf Jahren sowie Beschäftige an den Gemeinschaftsschulen und Gymnasien durch mobile Impfteams der Kassenärztlichen Vereinigung angeboten. Diese Aktionen konnten somit direkt mit der Veröffentlichung der Empfehlung der ständigen Impfkommission starten.

Auch interessant

Auch interessant

„Vor allem Kinder und Jugendliche mussten in den letzten eineinhalb Jahren sehr viele Einschränkungen in Kauf nehmen, auf viele Kontakte und lange Zeit auf das gemeinsame Lernen verzichten“, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). „Es freut mich, dass so viele junge Menschen die Möglichkeit einer Impfung an ihrer Schule genutzt haben.“ Damit leisteten sie einen Beitrag zum eigenen Gesundheitsschutz und zur Rückkehr aller in ein weitgehend normales Leben.

Nach Abschluss der Impfaktionen an den Schulen und der Schließung der Impfzentren können Menschen ab zwölf Jahren weiterhin diverse Angebote nutzen. Schwerpunkt sind die Praxen niedergelassener Ärzte. Außerdem werden an verschiedenen Standorten temporäre Impfstellen eingerichtet.

UKE zeigt Ausstellung über die Corona-Pandemie

Im Sektionsaal des Medizinhistorischen Museums Hamburg zeigt das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) eine Ausstellung über die Corona-Pandemie im Kontext der Seuchengeschichte. Im Mittelpunkt stehen dabei die Therapie, die Diagnose und der Alltag in Zeiten von Pandemien, daher werden beispielsweise auch Cholera-Exponate, Pestheilige und Flugblätter von Impfgegnern gezeigt. "Sie symbolisierten in ihrer jeweiligen Zeit medizinischen Fortschritt und Ressourcenknappheit", erklärt Philipp Osten, der Leiter des Medizinhistorischen Museums.

Eine Tube der von Beiersdorf entwickelten grippewirksamen Zahnpasta „Pebeco“ und Chinin-Tabletten zeigten, dass auch Irrwege früher wie heute Kontinuität haben, sagte Osten. Als der ehemalige US-Präsident Donald Trump Hydroxychloroquin als Covid-19-Arznei verordnete, habe er diese Tradition fortgesetzt. Chinin war schon gegen Cholera und Grippe vehement empfohlen worden. Es zeigte damals ebenso wie heute nicht die erhoffte Wirkung.

Unter den Alltags-Gegenständen der aktuellen Corona-Pandemie finden sich ein „Gottesdienst in der Tüte“, selbst genähte Stoffmasken, ein Dienst-Pullover aus dem Hamburger Impfzentrum und ein großer Berg Impfstoff-Ampullen. Menschen können Exponate einreichen, die laufend in die Ausstellung integriert werden können.

Im großen Eppendorfer Sektionssaal befand sich 1918 ein Notlazarett für Grippekranke, später zog die Pathologie ein. Interessierte können sich die Ausstellung ab dem 2. Oktober ein Jahr lang anschauen. Es gilt die 2G-Regel mit Maskenpflicht.

Wegen Corona: Gesundheitsbehörde mahnt zur Vorsicht bei Reisen

Vor Beginn der Hamburger Herbstferien an diesem Wochenende hat die Gesundheitsbehörde wegen der Corona-Pandemie zur Vorsicht beim Reisen aufgerufen. „Mit Reisen in Länder, in denen ein erhöhtes Infektionsgeschehen im Gange ist, sollte man sich auch in diesem Herbst noch zurückhalten“, sagte Sprecher Martin Helfrich. Man rechne damit, dass die Hamburger nicht nur Urlaubserinnerungen zurückbringen und die Zahl der Corona-Infektionen wieder steigen wird. Entsprechend erinnerte die Behörde am Donnerstag an die für und nach einem Ferienaufenthalt im Ausland geltenden Corona-Regeln.

Unter anderem seien die Einreisebestimmungen der Bundesregierung zu beachten. Rückkehrer aus Corona-Hochrisikogebieten müssen – sofern nicht vollständig geimpft oder genesen – für zehn Tage in Quarantäne und können sich frühestens nach fünf Tagen durch einen negativen Corona-Test davon befreien. Als Hochrisikogebiet gelten derzeit unter anderem Albanien, Montenegro, Iran, Großbritannien und die USA.

Die Herbstferien in Hamburg beginnen bald, und viele Hamburger hat die Reiselust gepackt. Doch die Gesundheitsbehörde mahnt zur Vorsicht (Archivbild).
Die Herbstferien in Hamburg beginnen bald, und viele Hamburger hat die Reiselust gepackt. Doch die Gesundheitsbehörde mahnt zur Vorsicht (Archivbild). © imago/Chris Emil Janßen | Unbekannt

Da Schulen besonders geschützt werden sollen, dürfen alle nach den Ferien aus dem Ausland zurückgekehrten Kinder und Jugendlichen ihre Schule nur betreten, wenn sie geimpft sind oder einen negativen Corona-Test vorlegen. Der Test kann den Angaben zufolge aber auch erst am Montagmorgen nach den Ferien direkt in der Schule gemacht werden. Dies sei an allen Schulen möglich. Zudem würden in den beiden Wochen im Anschluss an die Ferien drei statt wie üblich zwei Schnelltests pro Woche gemacht.

Hilfreiche Links vor und nach dem Urlaub 2021

Generell geht die Gesundheitsbehörde jedoch nicht davon aus, dass eine verschärfte Situation auf Hamburg zukommt, sofern sich nicht erhebliche Veränderungen ergeben, zum Beispiel neue Virusvarianten auftauchen. Im vergangenen Sommer sei ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Reisen und Infektionen im Ausland erkennbar gewesen, sagte Helfrich. Insbesondere aus den klassischen Urlaubsländern wie Spanien, Griechenland und der Türkei seien Fälle registriert worden. Die Situation in den Hamburger Krankenhäusern sei jedoch nicht problematisch gewesen.

Der Hamburger Flughaften gibt folgende Tipps für die Herbstferien:

  • Großer Andrang vor allem morgens und abends: Fluggäste sollten mindestens zwei Stunden vor dem Abflug am Airport sein und einen Zeitpuffer einplanen
  • Alle Passagiere werden gebeten, Reisedokumente sowie Impf- und Testnachweise stets griffbereit zu haben und das Handgepäck zu reduzieren
  • In den Terminals und an Bord gilt Maskenpflicht
  • Wenn möglich: Check-in und Corona-Test schon am Vortag erledigen
  • Lounge und Parkplatz am Flughafen vorab reservieren

UKE: Neue Erkenntnisse zur Sinusvenenthrombose nach Astrazeneca-Impfung

Die Sinusvenenthrombose ist eine sehr seltene Nebenwirkung nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca. Wissenschaftler haben nun den Mechanismus für diese Komplikation entschlüsselt, beteiligt war auch Thomas Renné, Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin des UKE.

"Wir haben in kürzester Zeit entschlüsseln können, warum einige Menschen nach einer COVID-19-Schutzimpfung mit AstraZeneca schwere Thrombosen entwickeln", erklärte Renné die Arbeit. "Unsere Ergebnisse können jetzt dafür genutzt werden, den Impfstoff weiter zu verbessern und noch sicherer zu machen." Die Erkenntnisse werden im Fachmagazin BLOOD veröffentlicht.

Inzidenz und Tote: Zahlen in Hamburg steigen deutlich

Am Donnerstag hat die Hamburger Sozialbehörde 309 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 160 Fälle mehr als am Mittwoch (149) und 92 mehr als am Donnerstag vor einer Woche (217). Damit verändert sich der Inzidenzwert wieder und steigt an auf nun 66,7 (Vortag 61,9).

Am Dienstag wurden in Hamburg wieder viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild).
Am Donnerstag wurden in Hamburg wieder viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild). © picture alliance / ROBIN UTRECHT | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 91.654 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 85.400 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.326.269 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.263.714 Personen sind vollständig geimpft.

In Hamburger Krankenhäusern werden aktuell 100 Corona-Patienten behandelt. 36 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem sechs weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1730 Menschen gestorben.

"Gefühl der Freiheit": Bürgerschaft begrüßt 2G-Lockerungen

Die Grünen-Abgeordnete Lena Zagst (Grüne) zeigte sich hoch erfreut. "Endlich wieder tanzen – letztes Wochenende war es so weit! Es darf wieder ohne Einschränkung getanzt werden. Das ist ein gutes Gefühl der Freiheit", sagte Zagst in der Debatte der Bürgerschaft über die jüngste Corona-Eindämmungsverordnung, mit der die 2G-Regeln für Veranstaltungen, Restaurants und Gaststätten noch einmal gelockert wurden. So gelten keine Kapazitätsbeschränkungen mehr, und die Maskenpflicht ist aufgehoben.

Zagst wies allerdings darauf hin, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. „Die Sieben-Tage-Inzidenz der Geimpften liegt bei 8,6, die der Ungeimpften bei 195“, sagte die Grünen-Abgeordnete. Man müsse die Ängste vieler Menschen, sich impfen zu lassen, ernst nehmen. „Gleichzeitig ist es wichtig, Beschränkungen für Geimpfte aufzuheben. Die Impfung gibt Freiheit zurück“, sagte Zagst. Vielleicht könne auch der Wegfall der kostenlosen Testungen zusätzliche Anreize für eine Impfung schaffen. „Das Leben ohne Pandemie ist zum Greifen nah“, so die Grünen-Abgeordnete.

Menschenmengen drängen sich auf der Straße Große Freiheit. Seit dem 25. September gelten in Hamburg neue 2G-Regeln (Archivbild).
Menschenmengen drängen sich auf der Straße Große Freiheit. Seit dem 25. September gelten in Hamburg neue 2G-Regeln (Archivbild). © imago/opokupix | Unbekannt

„Die jüngste Eindämmungsverordnung ist ein großer Schritt in Richtung Normalität, fast wie vor der Pandemie“, sagte auch die SPD-Abgeordnete Claudia Loss. Hamburg sei mit dem 2G-Modell, das immer mehr Bundesländer übernähmen, Vorreiter in Deutschland. „Das 2G-Modell soll nicht den Druck auf die Ungeimpften erhöhen, sondern es dient dem Schutz der Geimpften“, sagte Loss.

„Wir halten die Vorgehensweise des Senats für richtig. Weitere 2G-Lockerungen werden folgen“, sagte Stephan Gamm (CDU). Eine aktuelle Studie habe ergeben, dass Kinder und Jugendliche „in prekärem Umfeld“ stärker unter der Pandemie litten als andere. Es sei richtig, dass die Sozialbehörde diese Kinder und Jugendlichen stärker unterstützen wolle. „Aber das hätte schon viel früher geschehen können“, sagte Gamm.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt minimal

In Schleswig-Holstein ist die Inzidenz minimal gesunken. Am Mittwoch betrug die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen 29,2 – nach 30,4 am Vortag. Innerhalb eines Tages wurden 146 neue Corona-Fälle registriert (Vortag: 215). In den Krankenhäusern werden 51 Covid-19-Patienten behandelt – das sind sechs Menschen mehr als am Dienstag. Davon liegen 19 auf Intensivstationen (+3). Seit Beginn der Pandemie sind unverändert 1685 Menschen am Coronavirus gestorben.

Negativer Spitzenreiter bei der Inzidenz ist weiterhin Neumünster mit einem Wert von 48,8. Den niedrigsten Wert verzeichnete Nordfriesland mit 4,2.

 HSV stellt ebenfalls auf 2G-Modell um

Nach dem FC St. Pauli hat nun auch der Hamburger SV die Umstellung vom 3G- auf das 2G-Modell beschlossen: Wann das Volksparkstadion erstmals wieder ausverkauft sein könnte.

Impfteams: Regierung sieht Kreise in Verantwortung

 Die niedersächsische Landesregierung hat die Verantwortung dafür zurückgewiesen, dass nur ein Drittel der geplanten mobilen Impfteams zum 1. Oktober einsatzbereit sind. Dies sei die Aufgabe der Landkreise und kreisfreien Städte, betonte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Oliver Grimm, am Mittwoch. „Wann es vor Ort genau losgeht, können wir nur bedingt beeinflussen“, sagte Grimm.

Wie hier auf einer Autobahnraststätte sollen mobile Impfteams im ganzen Land die Impfquote erhöhen.
Wie hier auf einer Autobahnraststätte sollen mobile Impfteams im ganzen Land die Impfquote erhöhen. © picture alliance | Unbekannt

Der Erlass der Landesregierung sehe ein Impfteam pro 70.000 Einwohner vor, also landesweit rund 135 Teams. Wegen diverser logistischer Schwierigkeiten erwarte die Regierung aber zunächst nur, dass bis Mitte Oktober ein Team in jedem der 45 Landkreise und kreisfreien Städte aufgestellt werde. Bereits 39 haben dies zugesagt, betonte Grimm. Die übrigen Teams sollen nach dem Willen der Landesregierung spätestens bis Ende Oktober ihre Arbeit aufnehmen.

Die Verzögerungen ergäben sich auch daraus, dass der Bund seine Impfstofflieferungen zum 1. Oktober einstelle und die Kommunen den Impfstoff über Apotheken bestellen müssten. Diese behielten sich eine Lieferfrist von 13 Tagen vor.

Die Impfteams führen die Arbeit der Impfzentren fort, die zum 30. September ihren Betrieb einstellen und sollen jenen Menschen ein Impfangebot machen, die von Angeboten in Arztpraxen nicht erreicht werden.

Lesen Sie hier die Corona News für Hamburg und Norddeutschland vom Vortag