Berlin. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hatte verbliebenen Hungerstreikenden Gespräch über “Ausrufung eines Klimanotstands“ zugesagt.

Nach Wochen ohne Nahrung und zuletzt auch ohne Flüssigkeit haben ein Klimaaktivist und eine Unterstützerin am Sonnabend in Berlin ihren Hungerstreik abgebrochen. Zuvor habe der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz ein öffentliches Gespräch innerhalb der nächsten vier Wochen über den Klimanotstand zugesagt, twitterte der 21 Jahre alte Henning Jeschke. Die SPD bestätigte die Angaben.

Jeschke war mit einer Gruppe junger Menschen seit Ende August im Hungerstreik, seine 24 Jahre alte Mitkämpferin Lea Bonasera war später hinzugestoßen. Während die anderen den Hungerstreik inzwischen abgebrochen hatten, kündigten beide am Sonnabend an, auch nichts mehr trinken zu wollen.

Klimakrise: Hungerstreikende ohne Flüssigkeit in Lebensgefahr

Ohne Flüssigkeit drohen binnen weniger Tage ernste gesundheitliche Folgen bis hin zum Tod. Da beide Hungerstreikende bereits geschwächt wären, hätten kritische Zustände deutlich schneller eintreten können. Für solche Fälle war nach Angaben von Betreuenden für medizinische Hilfe gesorgt.

„Ich bin froh, dass die Streikenden abbrechen und wieder trinken und essen“, twitterte Scholz. „Das Leben geht vor. Ich stehe zu meinem Gesprächsangebot nach der Wahl, daran werde ich mich halten.“

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Scholz bot Gespräch über "Ausrufung des Klimanotstands" an

Die beiden hatten von Scholz verlangt, einen Klimanotstand auszurufen. Scholz hatte dazu aufgerufen, die Aktion abzubrechen und angeboten, nach der Wahl mit ihnen ein Gespräch zu führen. Dieses Angebot war am Sonnabend erneuert worden.

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„In diesem Wahlkampf, in dem es um alles geht, wird nach wie vor so getan, als könnte alles so weitergehen“, hatte Jeschke seinen Schritt begründet, auch nicht mehr trinken zu wollen. Scholz käme nicht einmal über die Lippen, Klimanotstand zu sagen, kritisierte der 21-Jährige.

Hungerstreik in Berlin: Jacob Heinze aus Eimsbüttel war dabei

„Die mörderische Haltung gegenüber der jungen Generation nehmen wir nicht hin.“

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Bonasera hatte gesagt: „Ich bin nicht bereit, dass die politische Ignoranz über das siegt, was wichtig ist.“

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Eine Gruppe junger Erwachsener hatte am 30. August einen Hungerstreik für eine radikale Klimawende begonnen. Der 27 Jahre alte Jacob Heinze aus Eimsbüttel war einer von ihnen. Er wurde Mitte September nach einem Kollaps in die Berliner Charité eingeliefert, kehrte allerdings noch am selben Tag zurück mit der Absicht,  seinen Hungerstreik fortsetzen.

Die Gruppe der Hungerstreikenden wollte unter anderem ein öffentliches Gespräch mit den Kanzlerkandidaten Scholz, Armin Laschet (CDU/CSU) und Annalena Baerbock (Grüne) erreichen. Da die Politiker nicht zusagten, brachen die meisten Aktivisten ihren Hungerstreik diese Woche ab. Nach übereinstimmenden Angaben war Baerbock am Donnerstag im Camp und sprach mit den jungen Leuten, die den Hungerstreik beendet hatten.