Hamburg. Sie sind das “Sorgenkind“ der Polizei. Einige Stadtteile sind besonders betroffen, in anderen sieht es dagegen überraschend gut aus.

Die Hamburger Polizei hat im März mehr Raubüberfälle, schwere Körperverletzungen, Autoaufbrüche, Fahrraddiebstähle und Wohnungseinbrüche verzeichnet als noch im Vormonat. Insgesamt liegt das Niveau aber auf dem Level des Vorjahres. "Sorgenkind" der Polizei sind die Fahrraddiebstähle. Beim Wohnungseinbruch sieht es dagegen gut aus.

Die Zahl der Fahrraddiebstähle stieg um 47 Prozent im Vergleich zum Februar und liegt mit 61 Prozent Zunahme deutlich über dem Vorjahresniveau. 742 Fahrräder wurden diesen März als gestohlen gemeldet. Die meisten kamen im Bereich Eimsbüttel und Nord abhanden – allein hier wurden etwas mehr als 300 Fahrräder gestohlen.

Kaum Fahrraddiebstähle in Hamburgs Süden

 Kaum Fahrraddiebstähle gibt es dagegen südlich der Elbe. In der polizeilichen Region Harburg, zu der neben dem Süderelbebereich auch Wilhelmsburg und Finkenwerder gehören, wurden im März gerade mal 38 Fahrräder als gestohlen gemeldet.

Im Bereich Bergedorf sind es sogar nur 25 Fahrräder, die von Dieben mitgenommen wurden. Im Bereich Eimsbüttel und Nord mit den Stadtteilen nördlich der Alster und dem Innenstadtbereich haben sich die Fahrraddiebstähle im Vergleich zum vergangenen Jahr verdoppelt, im Bereich Billstedt und den angrenzenden Stadtteilen sogar fast vervierfacht.

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Neues Phänomen: Diebstahl von Katalysatoren

Bei den Diebstählen „rund um das Auto“ liegt die Zahl der Taten mit knapp über 1000 etwa auf dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Februar wurden im März 31 Prozent mehr Taten verübt. In den meisten Fällen wurden Fahrzeuge aufgebrochen oder Teile abgebaut. Ein neues Phänomen ist der Diebstahl von Katalysatoren, bei denen es die Diebe auf die darin verbauten Edelmetalle abgesehen haben. Betroffen sind vor allem ältere Autos.

Insgesamt wurden im März in Hamburg 119 Wohnungseinbrüche gemeldet, fünf mehr als im Februar. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zahl dieser Taten aber deutlich zurückgegangen. Im vergangenen Jahr wurden im März gut doppelt so viele Taten gezählt, 2019 waren es noch einmal deutlich mehr.

Zahl der Rauschgiftdelikte in Hamburg gestiegen

In rund 62 Prozent der Fälle blieb es beim Versuch, ein Rekord – nur in 45 Fällen gelang es den Einbrechern, tatsächlich in eine Wohnung oder ein Haus einzudringen. Die Zahl der Raubdelikte stieg von 91 auf 104. Sie liegt aber unter dem Niveau der Vorjahres. Bei den gefährlichen Körperverletzungen wurde eine Zunahme von etwa 27 Prozent registriert. Die Zahl der Taten – insgesamt 295 – liegt knapp über der Zahl des Vorjahres.

Deutlich gestiegen ist die Zahl der Rauschgiftdelikte. 1274 Taten wurden im März zur Anzeige gebracht, 17 Prozent mehr als im Vormonat. Allerdings ist Drogenkriminalität eine sogenannte Dunkelfeldkriminalität, die in der Regel von niemandem angezeigt wird. So spiegelt die Zahl nur wider, dass die Polizei jetzt offenbar mehr Zeit hatte, gegen solche Taten vorzugehen.