Hamburg. Die Temperaturen sollen weiter hoch bleiben. Das ist in einer Stadt nicht leicht zu ertragen – außer man findet einen Platz am Wasser.

Sonne, Sommer, Strand – das können nicht viele Metropolen. Hamburg kann eigentlich weder Sommer noch Sonne, aber Strand kann die Stadt. Und wie! Fast verschwenderisch viel Sand am Wasser gibt es, meistens an der Elbe, aber auch abseits des Stroms. In exzellenten Sommern wie diesem erhöhen die Stadtstrände dabei den Freizeitwert enorm – Grund genug, die zehn schönsten vorzustellen.

Außen vor sollen dabei das Watt auf der Insel Neuwerk und der feinsandige weiße Strand auf der Vogelinsel Scharhörn als Exklaven der Stadt in der Nordsee bleiben. Auch der im Naturschutzgebiet liegende Strand auf der Elbinsel Neßsand (Der schönste überhaupt, behaupten Kenner) geht nicht in die Wertung ein. Und die offensichtlichen und extrem empfehlenswerten Elbstrände am Schulberg (Strandperle) und am Alten Schweden bleiben aus Originalitätsgründen hier ebenfalls unerwähnt, denn: Kennt jeder, mag jeder.

10. Wasserpark Dove Elbe

Bootsstege und Pontons, aber auch Strand: Am Ufer zwischen Eichbaumsee und Dove-Elbe muss man die kleinen Sandstrände ein bisschen suchen, dafür sind sie umso hübscher und nur selten überfüllt.

9. Finkenriek (Elbe, Wilhelmsburg)

Hinter dem Finkenrieker Hauptdeich versteckt sich der etwa 300 Meter lange einzige Flussstrand der Elbinsel Wilhelmsburg. Am Ufer der Süderelbe blickt man rechts auf die Eisenbahnbrücke, links auf das Naturschutzgebiet Schweensand. Der Sand ist genauso toll wie an allen anderen Elbstränden. Im Sommer wird gern gegrillt. Wirklich voll ist es nie.

Elbstrand Finkenriek: Keine dicken Pötte, aber ein Geheimtipp
Elbstrand Finkenriek: Keine dicken Pötte, aber ein Geheimtipp © Michael Rauhe | Michael Rauhe

8. Hohendeicher See (Oortkaten)

Ob an Onkel Dieters Imbiss oder am Oortkaten-Imbiss, die Surfer hat man immer im Blick: Der möglicherweise lässigste (im Sommer aber auch sehr volle) Strand der Stadt liegt am Hohendeicher See. Eigentlich sogar drei Strände am nördlichen Ufer (Campingplatz), am westlichen Ufer und am südlichen Ufer der Hauptstrand. Hausrevier der Hamburger Windsurfer, die Strände sind feinsandig und hell – entstanden als Baggersee.

Hohendeicher See: So ruhig ist es selten, schön bleibt der Strand aber
Hohendeicher See: So ruhig ist es selten, schön bleibt der Strand aber © picture alliance | dpa Picture-Alliance / Christian Ohde

7. Blankeneser Elbstrand

Unterhalb des Römischen Gartens, direkt neben dem Strandweg, fällt er seicht bis zur Elbe ab, der Strand in Blankenese. Nie wirklich voll, obwohl er zu den schönsten Strandabschnitten Hamburgs zählt. Möglicherweise verpflichtet das liebliche Umfeld der Blankeneser Baukunst, etwas gediegener und feinsandiger zu sein. Die Einheimischen behaupten, es gebe nur hier „dieses Licht“. Bei kleinem Hunger sind es nur ein paar Schritte zur Kajüte SB 12 oder etwas weiter zum Anleger Op’n Bulln.

Elbstrand Blankenese: Blick zu Airbus und auf Wracks gibt es dazu
Elbstrand Blankenese: Blick zu Airbus und auf Wracks gibt es dazu © imago/blickwinkel | imago stock

6. Allermöher See/See Hinterm Horn

Nennen wir sie mal: die zwei Perlen von Allermöhe. Während der Badesee Hinterm Horn mit einem hübschen, 150 Meter langen Sandstrand aufwartet, wird der nur einen Kilometer entfernte Allermöher See durch Grundwasser gespeist und ist entsprechend klar. Der Sandstrand am Allermöher See ist optimal nach Südwesten ausgerichtet, dafür stören ein paar Strommasten den ungetrübten Blick. Trotzdem stimmt das Gesamtpaket mit dem lustigen Namen der Liegewiese (Kleine Fockenweide), einem angeschlossenen Spielplatz und Steg.

Die schönsten Strände in Hamburg
Die schönsten Strände in Hamburg © Grafik: fh | Unbekannt

5. Naturbad Ostende (Tonndorf)

Klingt wie eine belgische Stadt, ist aber ein Naturbad mit Strand am, nun ja, Ost­ende Hamburgs. Der stellenweise eher schmale, etwa 100 Meter lange Sandstrand ist mit herrlich altmodischer In­frastruktur ausgestattet. Dazu gehören ein Dreimeterturm, Beachvolleyballanlage, Terrasse, Kiosk, Duschen und Umkleidekabinen. Familien wissen die Wasserrutsche und den Eltern-Kind-Bereich mit einem Spielplatz zu schätzen. Riesige Liegewiese.

Strandbad Ostende: Wie in Timmendorf, nur gemütlicher
Strandbad Ostende: Wie in Timmendorf, nur gemütlicher © Hamburger Abendblatt / Andreas Laible | Hamburger Abendblatt / Andreas Laible

4. Boberger See

Kurz, aber schön: Nicht ganz 20 Meter misst der Sandstrand am Boberger See. Dafür liegt er mitten im Naturschutzgebiet und darf trotzdem genutzt werden. Die Handtuchlager verteilen sich ohnehin im hinteren Bereich der Liegewiese. Hinter dem angrenzenden Segelflugplatz gibt dafür noch mehr Sand in den Boberger Dünen. Für alle, die Naturnähe mit Komfort verbinden wollen, gibt es ein WC und einen Imbiss am Flugplatz.

Boberger See: Ein Naturidyll, in dem man baden kann
Boberger See: Ein Naturidyll, in dem man baden kann © Hamburger Abendblatt / Andreas Laible | Hamburger Abendblatt / Andreas Laible

3. Elbstrand Wittenbergen

Breiter wird’s nicht in Hamburg. Vom Falkensteiner Ufer bis zum Rissener Leuchtturm liegen zwischen acht Buhnen die weitläufigsten, nahtlos ineinander übergehenden Elbstrände, gemeinhin Elbstrand Wittenbergen genannt. Sehr flach abfallende Ufer machen diesen Strand zu einer riesigen Spielwiese bei Niedrigwasser – inklusive Fußball, Matschfüßen oder Frisbee. Wer länger bleiben will, kann im Elbe Camp sein Glück versuchen. Oberentspannt!

Elbstrand Wittenbergen: der breiteste Strand der Stadt
Elbstrand Wittenbergen: der breiteste Strand der Stadt © Michael Rauhe | Michael Rauhe

2. Strandbad Farmsen

Ob nun Sommer- oder Strandbad: In Farmsen ist der Name Programm. 200 Meter Strand stehen Sandfreunden zum Verbuddeln der Füße zur Verfügung. Dazu Rutsche, Spielplatz, Kiosk und jede Menge Liegewiese. Da die ehemalige Tongrube schon seit 1920 als Badesee genutzt wird, liegt an diesem Hamburger Strand auch ein gutes Stück Tradition. Gut für Eltern: Der Strand fällt sehr flach ins Wasser ab. Sanitäranlagen und Wickelstube.

Strandbad Farmsen: Wie man sieht, ein beliebter Strand der Stadt
Strandbad Farmsen: Wie man sieht, ein beliebter Strand der Stadt © Hamburger Abendblatt / Andreas Laible | Hamburger Abendblatt / Andreas Laible
Fast wie Karibik: der Elbstrand unterhalb des Hindenburgparks (Elbchaussee, Ecke Parkstraße) mit schrägen Weiden
Fast wie Karibik: der Elbstrand unterhalb des Hindenburgparks (Elbchaussee, Ecke Parkstraße) mit schrägen Weiden © Marcelo Hernandez | Marcelo Hernandez

1. Elbstrand Hindenburgpark

Möglicherweise der Hamburger Strand, der dem Karibik-Ideal mit Palmen am nächsten kommt, nur dass es in diesem Fall Weiden statt Palmen sind, die schräg über dem Strand hängen. Toller Sand, immer wieder bauen Anwohner Strickleitern, Schaukeln, Hängematten oder einfach nur Schaukelseile ins Geäst. Da es keinen Kiosk gibt, selten so voll wie an der Strandperle oder am Alten Schweden. Egal, ob Schattenmensch oder Sonnenanbeter, hier kann jeder die Seele baumeln lassen. Obacht: Manchmal FKK-Alarm!

Bonustipp:

Naturbad Kiwittsmoor

Klein, aber fein und für Kinder der Hit: Das herrlich unaufgeregte Naturbad Kiwittsmoor in Langenhorn gönnt sich einen schmalen Strandabschnitt am Nichtschwimmerbereich. Der Sand mag nicht Südseequalität haben. Dafür entstehen regelmäßig kleine Minipriele, weil der Wasserspendestein immer wieder betätigt wird und die Rinnsale gen Becken strömen. Bevorzugtes Buddelrevier für derb matschende Jungs und unerschrocken durch Pfützen hüpfende Mädchen. Dazu Liegewiese und Beachvolleyball.

Naturbad Kiwittsmoor: Hinten ist der Kinderstrand mit Wasserstein zu sehen!
Naturbad Kiwittsmoor: Hinten ist der Kinderstrand mit Wasserstein zu sehen! © Thorsten Ahlf | Thorsten Ahlf

Und hier bitte nicht baden! Hübsche Strände haben auch der Öjendorfer See sowie der Eichbaumsee. Allerdings sind die beiden Badestellen am Öjendorfer See derzeit wegen Blaualgen gesperrt. Der Eichbaumsee mit seinen zwei Badestellen ist seit Jahren aus dem gleichen Grund nicht zum Baden geeignet.