Hamburg. Trockenheit und Sonnenschein: Schon jetzt sind diese Werte vom Rekordsommer 2003 geknackt. Meteorologen warnen vor Waldbränden.

An einen Sommer, der schon so lange andauert wie dieser, kann sich Dominik Jung nicht erinnern. Das Sommerwetter im Norden startete schließlich schon im April. In den Wetteraufzeichnungen findet der Meteorologe vom Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation keinen vergleichbar langen Hamburger Sommer. "Wir steuern auf den Jahrhundertsommer 2003 zu. Das war der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen", sagt Jung.

Grund für die andauernde Wärme und die vielen Sonnenstunden seit dem Frühjahr sei eine festgefahrene Wetterlage. Das typische Westwindwetter sei seit Monaten ausgeblieben. Seit dem Frühling zentriere sich ein Hochdruckgebiet nach dem anderen über Dänemark und Südskandinavien, so der Wetterexperte. Aktuell habe sich dort Hoch Gottfried festgekeilt.

Gottfried bringt Hamburg am Montag die Hitze

Gottfried beschert den Hamburgern schon heute perfektes Sommerwetter mit 25 Grad und am Freitag satte 15 Stunden Sonnenschein. Das Thermometer klettert dann bis zum Nachmittag auf 28 Grad. Am Sonnabend erwartet die Hansestadt ein Mix aus Sonne und Wolken bei Temperaturen um 27 Grad. Am Sonntag "kühlt" es auf 25 Grad ab. "Schauer und Gewitter sind möglich", sagt Jung. "An den Küsten bleibt es aber auch am Sonntag trocken".

Das war's dann aber auch mit der Regenwahrscheinlichkeit. Von Montag an wird es richtig heiß. "Tagsüber geht das Thermometer in der kommenden Woche auf 33 bis 34 Grad hoch", sagt Jung. "Nachts kühlt es nicht mehr ab. Es bleibt mit 20 bis 23 Grad warm. "

Waldbrandgefahr im Norden auf zweithöchster Stufe

Was die Hitze angeht, hat der gerade einmal vier Wochen alte Sommer 2018 den Rekordsommer 2003 noch nicht geknackt. Damals lag die Juli-Durchschnittstemperatur bei 19,7 Grad Celsius. In diesem Monat liegt sie bislang bei 17,6 Grad. Die anstehende Hitzewelle bleibt abzuwarten. In Sachen Sonnenstunden und Trockenheit hat der Hamburger Sommer 2018 schon jetzt die Nase vorn. 2003 brachte es Hamburg in den Monaten April bis Juli auf 888 Sonnenstunden und 205 Liter Niederschlag. In diesem Jahr hat die Sonne seit Anfang April schon 903 Stunden geschienen, es fielen bislang nur 122 Liter Regen vom Himmel. Und Niederschlag ist nicht wirklich in Sicht.

Die anhaltende Trockenheit im Norden schürt die Gefahr von Bränden. Der Deutsche Wetterdienst stuft die Gefahr eines Flächenbrandes in seinem Feuerindex derzeit für Hamburg und Schleswig-Holstein nahezu flächendeckend auf die zweithöchste Stufe vier ein. Erst am Sonntag rechnen die Meteorologen mit einer Besserung.

Da es auch nach deren Einschätzung in der Nacht zum Sonntag meist wolkig sein wird, es vereinzelt regnet und die Temperatur auf 15 bis 13 Grad zurückgeht, könnte die Warnstufe auf einen mittleren beziehungsweise in einigen südöstlichen Regionen vorübergehend auf einen geringen Wert zurückgehen.