Hamburg. Corona-Überblick: Neuinfektionen und Inzidenz gehen in Hamburg zurück – Feiertagsverzug? Polizei zieht Bilanz zur Ausgangssperre.

Die dritte Welle der Corona-Pandemie treibt auch in Hamburg weiterhin die Zahlen in die Höhe: Daher hat der Senat in der vergangenen Woche ein neues Maßnahmenpaket vorgestellt, mit dem in Hamburg die Infektionsdynamik ausgebremst werden soll. Der Lockdown wurde demnach zum Osterwochenende noch einmal deutlich verschärft, seit Freitag gilt eine nächtliche Ausgangsbeschränkung von 21 bis 5 Uhr.

Derweil versucht die als extremistisch eingestufte Scientology Organisation in Hamburg laut Verfassungsschutz mit der Pandemie neue Anhänger zu rekrutieren. Alle Infos in unserem Newsblog.

Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am Oster-Wochenende:

  • Corona-Inzidenz in Segeberg über kritische Marke
  • Oster-Rekord: Hamburger Impfzentrum erstmals ausgelastet
  • Datenschutzbeauftragter: Mangelnde Transparenz bei Luca-App
  • Polizei: Wenige Verstöße gegen die Ausgangssperre in Hamburg
  • Hamburg: Corona-Fälle und Inzidenz gehen zurück – Feiertagsverzug?
  • Rot-Grün: Pandemie darf Mobilitätswende nicht gefährden
  • Günther: Ausgangssperre bei exponentiellem Wachstum
  • Während Ostern bereits 18.665 Impfungen im Impfzentrum
  • Weiterhin keine Probleme mit Ausgangssperre in Hamburg
  • Scientology wirbt in Hamburg mit Corona um neue Anhänger
  • Lage auf Intensivstationen im Norden noch beherrschbar

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Corona-Inzidenz in Segeberg über kritischer Marke

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Ostermontag leicht auf 66,5 gesunken. Am Ostersonntag lag sie noch bei 67,6. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervor. Vor einer Woche hatte die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bei 69,6 gelegen. Ein Kreis in Schleswig-Holstein überschritt noch die Marke von 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche: Segeberg (125,2). In Pinneberg lag der Wert leicht unter der Marke – bei 97,4.

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen im Land betrug 171 (Sonntag: 162). Am Montag vergangener Woche waren es 188. Die Zahl der Corona-Toten stieg um 2 Fälle auf 1443. Die Corona-Zahlen über Ostern sind mit Vorsicht zu interpretieren. Das Robert-Koch-Institut weist darauf hin, dass an den Osterfeiertagen meist weniger Tests gemacht und gemeldet werden. Im Krankenhaus wurden 201 Corona-Patienten behandelt, 53 von ihnen intensivmedizinisch (Sonntag: 54). 34 wurden beatmet (Sonntag: 36).

Oster-Rekord: Hamburger Impfzentrum erstmals ausgelastet

Zum ersten Mal seit Eröffnung des Impfzentrums in den Hamburger Messehallen konnten die Kapazitäten für Corona-Impfungen ausgeschöpft werden. Das teilte die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) am Ostermontag mit. "Seit Karfreitag haben wir uns sukzessive von gut 6000 auf gestern 6600 Impfungen pro Tag hochgearbeitet“, berichtet Walter Plassmann, Vorsitzender der KVH, die im Auftrag der Sozialbehörde das Impfzentrum betreibt, „am Ostermontag wollen wir die 7000er-Schallmauer durchbrechen.“

Das Hamburger Impfzentrum war über die Osterfeiertage das erste Mal seit Bestehen ausgelastet, berichtet Walter Plassmann, Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung (Archivbild).
Das Hamburger Impfzentrum war über die Osterfeiertage das erste Mal seit Bestehen ausgelastet, berichtet Walter Plassmann, Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung (Archivbild). © Roland Magunia / FUNKE Foto Services | Unbekannt

Damit würden über Ostern knapp 26.000 Hamburger gegen Corona geimpft worden sein. Der Anstieg der Impfzahl begründe sich laut KVH durch die Ankündigung der Sozialbehörde am Gründonnerstag, alle Menschen über 75 Jahre zu einer Impfung einzuladen. "Sie wurden mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft“, so Plassmann. Er sei nahezu ausnahmslos gut vertragen worden.

Miniatur Wunderland knackt Weltrekord – wegen Corona

Tausende mit Wasser befüllte Gläser am Rande einer Zugtrasse von Skandinavien bis nach Italien – der Lockdown ermöglichte dem Team des Hamburger Miniatur Wunderlandes, in den vergangenen Monaten einer ganz speziellen Idee nachzugehen: Sie stellten am 17. März einen neuen Weltrekord auf – und zwar mit der längsten Melodie, die ein Modellzug jemals gespielt hat.

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Lesen Sie auch: Miniatur Wunderland knackt kuriosen Guinness-Weltrekord

Datenschutzbeauftragter: Mangelnde Transparenz bei Luca-App

Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hat mangelnde Transparenz der Anbieter der Luca-App kritisiert. „Ohne den Quellcode ist nicht einsehbar, wie eine Software funktioniert“, sagte Caspar der „Rheinischen Post“. Ein Quellcode ist der lesbare Text eines Computerprogramms. Die Luca-App wird dem Bericht zufolge in einigen Bundesländern bereits zur Kontaktnachverfolgung in der Corona-Pandemie genutzt, darunter Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Baden-Württemberg. Weitere Länder planen demnach den Einsatz.

Die datenschutzrechtlichen Dokumentationen müssten vor der Inbetriebnahme erstellt und das Risiko für die Rechte und Freiheiten der betroffenen Menschen müsse bekannt sein, sagte Caspar. Die Datenschutzfolgenabschätzung sei noch nicht bekannt gegeben, sie sei aber für eine datenschutzrechtliche Bewertung unerlässlich. „Dies sollte dringend nachgeholt werden; insbesondere, da die App in einigen Kommunen und Ländern bereits zum Einsatz kommt.“

Polizei: Wenige Verstöße gegen die Ausgangssperre in Hamburg

Die Hamburger Polizei verzeichnete über die Osterfeiertage im Bezug auf die Einhaltung der Corona-Eindämmungsverordnung, also auch die neu auferlegte Ausgangssperre, "eine sehr ruhige Lage im Stadtgebiet", teilte Polizeisprecherin Evi Theodoridou am Ostermontag mit. Die Vorgaben wurden "von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert und eingehalten", so die Sprecherin. Insgesamt stellten die Beamten 840 Verstöße fest, in etwa 380 Fällen davon wurden lediglich mündliche Verwarnungen ausgesprochen.

Auch im Bereich rund um den Gänsemarkt waren am Ostersonntag nach 21 Uhr keine Personen oder Autos mehr unterwegs.
Auch im Bereich rund um den Gänsemarkt waren am Ostersonntag nach 21 Uhr keine Personen oder Autos mehr unterwegs. © picture alliance | Unbekannt

Der Großteil der Personen habe die geltende Maskenpflicht nicht eingehalten, außerdem gab es vereinzelte Abstands- und Kontaktverstöße. "Es wurde nur eine sehr geringe Anzahl von Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkungen festgestellt und die zumeist einsichtigen Bürger mündlich verwarnt", sagt Theodoridou. Auch die neuen Ladenschlusszeiten wurden grundsätzlich eingehalten. Bei Verstößen wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

584 neue Corona-Infektionen in Niedersachsen

In Niedersachsen sind am Ostermontag 584 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das teilte das Landesgesundheitsamt in Hannover mit. Am vergangenen Montag waren 823 Ansteckungen gezählt worden. Die landesweite Inzidenz wurde mit 104,5 angegeben nach 102,8 am Sonntag. Die Inzidenz sagt aus, wie viele Ansteckungen es pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gab. Drei Menschen starben innerhalb eines Tages mit oder an Covid-19 – damit stieg die Zahl der Corona-Toten in Niedersachsen zu Ostersonntag auf 4908.

Die regional höchsten Werte verzeichneten die Stadt Salzgitter (Inzidenz 256,0) und der Kreis Cloppenburg (204,5). Über dem wichtigen Wert von 150 lagen auch die Kreise Emsland, Leer und Vechta sowie die Stadt Wolfsburg.

Niedersachsen: Dutzende Verstöße gegen Ausgangssperren

Bei Kontrollen der coronabedingten Ausgangssperren in vielen niedersächsischen Landkreise hat die Polizei Dutzende Verstöße entdeckt. In den Kreisen Cloppenburg und Vechta wurden von Ostersonntag bis zum Morgen des Ostermontags 58 Bußgeldverfahren eingeleitet, wie die Polizei mitteilte. Dabei ging es um Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen allgemein wie um die Ausgangsbeschränkungen im Kreis Cloppenburg. In einer Lagerhalle in Garrel im Kreis Cloppenburg wurde eine Hochzeitsfeier mit 31 Menschen aufgelöst.

Im Emsland und in der Grafschaft Bentheim schrieb die Polizei am Samstag und Sonntag 87 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen. Allein 33 Fälle davon betrafen Verletzungen der Ausgangssperre im Kreis Emsland. Auch in Salzgitter kontrollierte die Polizei in der Nacht auf Montag die Ausgangsbeschränkungen in der Stadt. Dabei wurden neben Verstößen gegen die Corona-Verordnung auch andere Vergehen festgestellt. Zwei Autofahrer waren unter Drogeneinfluss unterwegs, für zwei Autos gab es keinen Versicherungsschutz.

Hamburg: Corona-Fälle und Inzidenz gehen zurück – Feiertagsverzug?

Die Hamburger Sozialbehörde hat am Ostermontag 255 neue Corona-Fälle gemeldet. Vor einer Woche waren es mit 360 deutlich mehr Fälle – somit sinkt auch der Inzidenzwert und liegt nun bei 150,9 (Vortag: 156,4) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 63.216 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 54.300 als genesen.

Die Zahl der Todesfälle in Hamburg liegt weiterhin bei 1397 (Stand: 4. April.) Die Zahl der Corona-Patienten in Hamburger Kliniken wurde am Ostermontag nicht aktualisiert und liegt daher weiterhin bei 259 (Stand: 3. April). 91 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 76 von ihnen kommen aus Hamburg (Stand 3. April).

Hamburg meldete am Ostermontag 255 neue Corona-Fälle (Symbolbild).
Hamburg meldete am Ostermontag 255 neue Corona-Fälle (Symbolbild). © picture alliance / ROBIN UTRECHT | Unbekannt

Das Robert-Koch-Institut (RKI) weißt derweil darauf hin, dass die Zahl der neu gemeldeten Fälle auch in Relation mit den Feiertagen stehen können. "Rund um die Osterfeiertage ist bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass zum einen meist weniger Personen einen Arzt aufsuchen, dadurch werden weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt", heißt es auf der Website des RKI. "Zum anderen kann es sein, dass nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI übermitteln."

Rot-Grün: Corona-Pandemie darf Mobilitätswende nicht gefährden

Ein Antrag der Regierungsfraktionen SPD und Grüne zur kommenden Bürgerschaftssitzung am 8. April sieht vor, dass sich Hamburg auf Bundesebene für eine zeitlich befristete Erhöhung der Regionalisierungsmittel einsetzt. Der Grund: Die Corona-Pandemie habe zu einem erheblichen Rückgang der Fahrgastzahlen im ÖPNV und dort somit zu großen Einnahmeverlusten geführt.

Eine vorübergehende Ausweitung der Bundesfinanzierung würde demnach einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg leisten, während sich die Fahrgastzahlen von den Folgen der Pandemie erholen. Es sei außerdem eine Unterstützung bei der Umsetzung der Mobilitätswende mit dem Hamburg-Takt.

Günther: Ausgangsbeschränkungen nur bei exponentiellem Wachstum

Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie kommen in Schleswig-Holstein nach Ansicht von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nur bei „wirklich exponentiell wachsenden Infektionszahlen“ in Betracht. So etwas sei ein schwerwiegender Eingriff in Grundrechte von Menschen, sagte der Regierungschef der Zeitung „Lübecker Nachrichten“. „Wenn die Lage sich hier weiter verschlimmert, werden wir weitere Maßnahmen treffen. Das haben wir ja in Flensburg gezeigt.“

Die richtige Antwort auf die Entwicklung der Infektionszahlen ist nach Günthers Überzeugung ein Stufenplan. „Das heißt: Öffnungsschritte sind möglich, wenn die Zahlen im Griff sind. Steigen die Zahlen aber an, wird verschärft.“ In den nächsten Wochen werde man in der Lage sein, durch Fortschritte beim Impfen und durch gute Testkonzepte auch bei höheren Inzidenzen Öffnungsschritte zu gehen. Beim kontaktarmen Urlaub habe man sich auf Modellprojekte verständigt. „Ich rechne mit ersten Öffnungsschritten in diesem Bereich eher in den nächsten Wochen als in den nächsten Monaten.“

Während Ostern bereits 18.665 Impfungen im Impfzentrum

Die Impfungen in Hamburg gehen trotz der Osterfeiertage voran: Laut einem Tweet von Dr. Dirk Heinrich, Leiter des Hamburger Impfzentrums, wurden am Karfreitag 6006 Personen, am Sonnabend 6017 und am Ostersonntag sogar 6642 Hamburger gegen Corona geimpft.

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Weiterhin keine Probleme mit Ausgangssperre in Hamburg

Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen in Hamburg sind über das Osterwochenende weitgehend eingehalten worden. Es habe einige Überprüfungen und nur einzelne Verstöße gegen Auflagen gegeben, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Wegen der Corona-Pandemie sind in Hamburg seit Freitagabend nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Kraft.

Die Hamburger Straßen und Plätze wirkten am Sonntagabend nach 21 Uhr wie ausgestorben.
Die Hamburger Straßen und Plätze wirkten am Sonntagabend nach 21 Uhr wie ausgestorben. © picture alliance | Unbekannt

Sie gelten zwischen 21 und 5 Uhr. Hamburger dürfen ihre Wohnungen nur noch aus triftigem Grund verlassen. Ausnahmen von der bis zum 18. April geltenden Regel gibt es in der Hansestadt beispielsweise für berufliche Tätigkeiten, Gassigehen mit dem Hund und Sport im Freien, allerdings immer nur für eine Person.

Scientology wirbt in Hamburg mit Corona um neue Anhänger

Die als extremistisch eingestufte Scientology Organisation (SO) versucht laut Verfassungsschutz, mit der Corona-Pandemie in Hamburg neue Anhänger zu rekrutieren. „Die verfassungsfeindliche Scientology-Organisation versucht auch die Corona-Pandemie für eine eigene angebliche Gesundheitskampagne zu instrumentalisieren“, sagte der Sprecher des Landesamtes, Marco Haase. So würden an Geschäften Heftchen mit dem Titel „WIE SIE die Ausbreitung von Krankheiten durch Isolation verhindern“ verteilt. „Für die Leser ist auf den ersten Blick nicht sofort zu erkennen, dass es sich hierbei um eine SO-Aktion handelt“, sagte er.

Der Verfassungsschutz warnt vor neuen Aktivitäten von Scientology in Hamburg (Archivbild).
Der Verfassungsschutz warnt vor neuen Aktivitäten von Scientology in Hamburg (Archivbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Das in der Broschüre enthaltene sogenannte Gesundheitsprogramm sei eingebettet in eine größere Scientology-Kampagne. „Die Internetkampagne mit dem Tenor „How to stay well – Wie man sich und andere gesund hält“ ist international angelegt und läuft in mehreren Ländern.“ Neben Lehrvideos zum Thema Hygiene würden Plakate mit Titeln wie „Abstand halten“, „Händewaschen Vorgehensweise“ zum Download und Ausdrucken zur Verfügung gestellt. Auch hier verschleiere die SO, dass sie hinter der Kampagne stehe.

Die Hamburger würden derzeit auch vermehrt die Broschüre „Der Weg zum Glücklichsein“ in ihren Briefkästen finden, in der für die scientologische Lebensweise geworben werde. Angeboten würden auch Online-Seminare zu verschiedenen Themen der persönlichen Weiterentwicklung und Lebenshilfe.

Corona-Lage auf Intensivstationen im Norden noch beherrschbar

Die Kapazitäten der Intensivstationen in den Kliniken in Schleswig-Holstein reichen für die Behandlung von Corona-Patienten noch gut aus. „Grundsätzlich sind noch überall genügend Versorgungskapazitäten vorhanden“, sagte die stellvertretende Geschäftsführerin der Krankenhausgesellschaft, Carmen Brinkmann, der Deutschen Presse-Agentur. Mit Stand Sonntagabend behandelten die Krankenhäuser im Norden 190 Corona-Patienten, 54 davon intensivmedizinisch und 36 mit Beatmung.

Die Belastungen seien regional unterschiedlich, in Abhängigkeit vom jeweiligen Infektionsgeschehen, sagte Brinkmann. Etwa zehn Prozent aller Intensivpatienten seien an Corona erkrankt. Derzeit sind Brinkmann zufolge insgesamt 780 Intensivbetten im Land technisch und personell so ausgestattet, dass sie für Behandlungen genutzt werden können. Etwas mehr als 20 Prozent der Intensivbetten seien derzeit nicht belegt.

Metallverband warnt vor „tickender Zeitbombe“ bei Insolvenzen

Der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbands Niedersachsenmetall, Volker Schmidt, warnt in der Corona-Krise vor stark steigenden Insolvenzzahlen. „Dass die Bundesregierung mit Tunnelblick das wachsende Insolvenzrisiko vieler Betriebe offenkundig ausklammert, bereitet mir mittlerweile große Sorge“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Durch die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht wird das Problem im Grunde genommen nur kaschiert. Faktisch tickt hier eine Zeitbombe, und das Risiko, dass sie hochgeht, wird von Tag zu Tag größer.“

Hannover: Polizei setzt Versammlungsverbot durch

Die Polizeidirektion Hannover hat am Abend des Ostersonntags das Versammlungsverbot im Bezug auf eine Veranstaltung der Initiative "Querdenken-511" durchgesetzt. Bereits am Karfreitag hatte die Versammlungsbehörde diese vor dem Wohnhaus des Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) geplante Demonstration verboten, jedoch konnten die Beamten nicht ausschließen, dass Personen am ursprünglich geplanten Versammlungsort erscheinen.

Daher war die Polizei mit einer großen Anzahl an Einsatzkräften am Sonntagabend vor Ort und führte Personenkontrollen in den umliegenden Straßen durch. "Es wurden am gesamten Abend lediglich eine kleine zweistellige Zahl an Personen festgestellt, die nach Auffassung der Einsatzkräfte vor dem Privatwohnsitz des Ministerpräsidenten demonstrieren wollten", teilte Martin Richter, Sprecher der Polizeidirektion Hannover am Montag mit. Zu einer Versammlung sei es nicht gekommen.

Niedersachsen: Mehrere Impfzentren in erzwungener Osterruhe

Mehrere Impfzentren in Niedersachsen haben wegen fehlender Corona-Impfstoffe über die Ostertage pausieren müssen. So stand am Ostersonntag auch das Impfzentrum in Hildesheim still. Vor dem Fest hatte eine stichprobenartige Umfrage ergeben, dass unter anderem in Wolfsburg, Braunschweig, Oldenburg, Osnabrück, Göttingen, Herzberg und Brake von Karfreitag bis Ostermontag nicht geimpft wird.

Der Corona-Krisenstab des Landes hatte zuletzt erklärt, gut ein Dutzend Impfzentren lasse den Betrieb über Ostern ruhen. Grund sei, dass es nicht genügend Impfstoff gebe. Nach Ostern soll Niedersachsen laut Zusage des Bundes wöchentlich etwa 215.000 Impfdosen bekommen.

Ostfriesische Osterfeuer mit wenigen Zwischenfällen

Die erlaubten privaten Osterfeuer in Ostfriesland sind nach Polizeiangaben weitgehend ohne Zwischenfälle verlaufen. Zwar seien die Beamten am Abend des Karsonnabend mehreren Anrufen wegen mutmaßlich verbotener Feierlichkeiten oder Belästigungen durch Rauch nachgegangen, teilte die Polizei in Aurich am Ostersonntag mit. Dabei seien aber nur vereinzelte Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen festgestellt worden.

„Im Großen und Ganzen verliefen die Feierlichkeiten in Bezug auf die traditionellen Osterfeuer friedlich und nach den geltenden Bestimmungen“, hieß es in der Mitteilung. Die kleinen Treffen einer Familie um eine Feuerschale zählen in Ostfriesland als Volksbrauch. Sie sind anders als große Osterfeuer von Dorfgemeinschaften nicht abgesagt worden. Ärger gab es in Südbrookmerland, wo ein 30-Jähriger eine 19-jährige Frau in ein Osterfeuer schubste und deren Freund (24) schlug. Beide Opfer wurden leicht verletzt.

Bischöfin Fehrs: Ostern trotzt dem Tod und dem Coronavirus

Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat Ostern als Fest der Zuversicht und Lebensfreude bezeichnet. „Es lebe das Leben! Gerade jetzt – wo wir so befasst sind mit Inzidenz und Tod und Mühseligkeit“, sagte Fehrs am Sonntag in ihrer Predigt in einem Fernsehgottesdienst, den das ZDF aus der Johanneskirche in Eltville-Erbach bei Mainz übertrug. Zu Ostern werde das Leben gefeiert, das dem Tod, dem Coronavirus, der Angst, der Gewalt und allem anderen trotze, was das Leben schwer macht. Jeder Vergeblichkeit werde die Stirn geboten.

Ostern sei „nicht nur das höchste Fest der Christenheit, es ist auch das mutigste“, erklärte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck. Die Christen reichten dem Leben die Hand, „auch und erst recht in dieser Krisenzeit, von der wir nicht wissen, wie lange wir sie zu bestehen haben“. Fehrs richtete ihre Osterbotschaft an alle, die von der Pandemie schmerzhaft betroffen seien, aber auch an Kinder in Elendslagern und Flüchtlinge im Mittelmeer.

Finanzsenator: Osterbesuch bei Mitarbeitern der Kontaktverfolgung

Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sieht neben dem Impfen auch die Kontaktverfolgung der Corona-Fälle als "A und O" in der Pandemie an. Deswegen stattete er Mitarbeitern der von der Kasse der Finanzbehörde betriebenen Unterstützungseinheit einen Osterbesuch ab.

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Neue Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz sinkt leicht

Die Hamburger Sozialbehörde hat am Ostersonntag 208 neue Corona-Infektionen gemeldet. Vor einer Woche waren es mit 252 mehr Fälle – somit sinkt auch der Inzidenzwert und liegt nun bei 156,4 (Vortag: 158,8) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 62.961 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 54.000 als genesen.

Die Zahl der Todesfälle in Hamburg liegt weiterhin bei 1397 (Stand: 3. April.) In den Hamburger Kliniken ist die Zahl der Corona-Patienten im Vergleich zum Vortag wieder etwas gesunken und liegt nun bei 259 (Stand: 3. April). 91 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 76 von ihnen kommen aus Hamburg.

917 neue Corona-Infektionen in Niedersachsen

 In Niedersachsen sind am Ostersonntag 917 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das teilte das Landesgesundheitsamt in Hannover mit. Am vergangenen Sonntag waren 445 Ansteckungen gezählt worden. Das Robert Koch-Institut (RKI) weist darauf hin, dass an den Osterfeiertagen meist weniger Tests gemacht und gemeldet werden. Zudem könne es sein, dass nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI übermitteln.

Die landesweite Inzidenz wurde mit 102,8 angegeben nach 109,1 am Sonnabend. Die Inzidenz sagt aus, wie viele Ansteckungen es pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gab. Fünf Menschen starben innerhalb eines Tages mit oder an Covid-19 – damit stieg die Zahl der Corona-Toten in Niedersachsen zu Ostersonntag auf 4905. Die regional höchsten Werte verzeichneten die Stadt Salzgitter (Inzidenz 262,7) und der Kreis Cloppenburg (242,0). Über 150 lagen auch die Kreise Peine und Vechta sowie die Stadt Wolfsburg.

Livestream: Oster-Gottesdienst aus dem Michel

Auf einen Oster-Gottesdienst muss wegen Coronaniemand verzichten. Abendblatt.de bringt Hamburgs schönste Kirche – den Michel – heute Vormittag zu Ihnen nach Hause und überträgt die Messe ab 10 Uhr live.

Ostersonntag in Hamburg: Das Hamburger Abendblatt überträgt den Oster-Gottesdienst ab 10 Uhr live aus dem Michel (Archivbild).
Ostersonntag in Hamburg: Das Hamburger Abendblatt überträgt den Oster-Gottesdienst ab 10 Uhr live aus dem Michel (Archivbild). © picture alliance | Unbekannt

Hamburger halten sich an Ausgangsbeschränkungen

Die Hamburger halten sich nach Beobachtung der Polizei recht diszipliniert an die Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie. Auch in der zweiten Nacht habe es keine größeren Probleme gegeben, sagte ein Sprecher am Sonntag. In Bereichen wie Elbstrand oder Alstervorland, wo sonst zu Ostern viel Betrieb ist, sei es am Abend sehr ruhig gewesen.

Tagsüber seien noch Hunderte Spaziergänger zum Beispiel rund um Binnen- und Außenalster unterwegs gewesen, berichtete der Polizeisprecher. „Ab 20 Uhr hat sich das zusehends geleert.“ Um 21 Uhr sei dann dort praktisch nichts mehr los gewesen.

Ein Mann filmt die Polizei bei einer Corona-Kontrolle in Hamburg und stellt das Video auf Instagram und andere soziale Medien (Symbolbild). Nun muss er eine saftige Geldstrafe zahlen.
Die Hamburger Polizei kontrollierte am Sonnabend die Einhaltung der Ausgangssperre im Bereich des Alsteranlegers am Jungfernstieg. © picture alliance / rtn - radio tele nord | Unbekannt

Wegen der Corona-Pandemie sind in Hamburg seit Freitagabend nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Sie gelten zwischen 21 und 5 Uhr. Die Bürger dürfen dann ihre Wohnungen nur noch aus triftigem Grund verlassen. Ausnahmen von der bis zum 18. April geltenden Regel gibt es in der Hansestadt beispielsweise für berufliche Tätigkeiten, das Gassigehen mit dem Hund und Sport im Freien, allerdings immer nur für eine Person. In Berlin gelten wegen der Corona-Pandemie ähnliche Beschränkungen wie in Hamburg.

Auch in der zweiten Nacht mit Ausgangsbeschränkungen in Hamburg hat es keine größeren Probleme gegeben. In Bereichen wie Elbstrand oder Alstervorland, wo sonst zu Ostern viel Betrieb ist, sei es am Abend sehr ruhig gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag.

Meck-Pomm verweist erneut Dutzende Autofahrer des Landes

Die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern geht weiter konsequent Verstößen gegen das Tourismusverbot während der Corona-Pandemie nach. Bei verstärkten Verkehrskontrollen in Neubrandenburg (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) wurden am Sonnabend die Insassen von 91 Fahrzeugen des Landes verwiesen, wie die Polizei mitteilte.

Mecklenburg-Vorpommern: An der B96 vor Neustrelitz kontrolliert die Polizei, ob das Verbot touristischer Einreisen eingehalten wird.
Mecklenburg-Vorpommern: An der B96 vor Neustrelitz kontrolliert die Polizei, ob das Verbot touristischer Einreisen eingehalten wird. © picture alliance/dpa | Unbekannt

Demnach wurden 193 Menschen aufgefordert, das Bundesland wieder zu verlassen, weil sie keinen triftigen Grund für ihren Aufenthalt darlegen konnten. Insgesamt wurden 790 Fahrzeuge von der Polizei überprüft. Die verstärkten Kontrollen finden über die Osterfeiertage statt.

Lesen Sie hier unseren aktuellen Newsblog zur Lage in den Ferienorten in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern

Ostergrüße aus dem Hamburger Impfzentrum

Am frühen Ostersonntag schickte der Leiter des Hamburger Impfzentrums Dirk Heinrich auf Twitter Ostergrüße aus dem Impfzentrum. "Frohe Ostern und einen schönen Sonntag wünscht Euch das gesamte Team des Coronaimpfzentrum Hamburg", schreibt Heinrich. Dazu veröffentlichte er ein kurzes Video mit einem Hasen, der den Satz "Bleibt gesund und munter"!" auf ein Ei malt.

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Corona-Lockdown gefährlich für Suchtkranke in Niedersachsen

Für suchtkranke Menschen in Niedersachsen stellt der Lockdown in der Corona-Krise ein ernsthaftes Problem dar. „Jobängste oder die neue Situation Homeoffice mit gleichzeitiger Kinderbetreuung sind für viele Menschen eine hohe Belastung“, sagt Tobias Trillmich von der Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen in Hannover. Suchtmittel wie beispielsweise Alkohol seien für viele eine Hilfe beim Umgang mit Depressionen und Einsamkeit. „Gerade für süchtige Menschen ist außerdem ein geregelter Tagesablauf und Ablenkung wichtig. Wenn Sport oder Hobbys wegfallen, fehlen oft die Alternativen“, sagte Trillmich.

Zwar würden Gelegenheitstrinker seit dem Lockdown seltener zur Flasche greifen, weil es so gut wie keine Feste, Feiern oder Veranstaltungen gibt. Für bereits alkoholkranke Menschen mache es aber keinen großen Unterschied. Getränke sind in Supermärkten und Getränkemärkten immer verfügbar. „Wer vorher viel getrunken hat, macht das auch im Lockdown weiter“, sagte Trillmich. 

Inzidenz in Schleswig-Holstein auf Niveau der Vorwoche

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein lag am Sonnabend bei 67,5. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervor (Stand: 3. April, 19.45 Uhr). Vor einer Woche hatte die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bei 66,6 gelegen, am Karfreitag bei 72,5. Weiterhin überschritten zwei Kreise die Marke von 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner: Segeberg (132,0) und Pinneberg (101,2).

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen lag bei 169 (Freitag: 340). Am Sonnabend vergangener Woche waren es 329. Die Zahl der Corona-Toten stieg um zwei auf 1441. Im Krankenhaus wurden 190 Corona-Patienten behandelt (Freitag: 183), 51 von ihnen intensivmedizinisch; 32 wurden beatmet.

Die Corona-Zahlen über Ostern sind mit Vorsicht zu interpretieren. Das Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass an den Osterfeiertagen meist weniger Tests gemacht und gemeldet werden.

Nur 16 Teilnehmer bei Demo von Corona-Gegnern in Hamburg

Eigentlich sollte es eine größere Kundgebung von Corona-Gegnern mit einer anschließender Fahrraddemo nach Wandsbek werden.

Nur wenige Hamburger kamen am Sonnabendmittag auf den Hamburger Rathausmarkt, um gegen die Corona-Einschränkungen zu protestieren.
Nur wenige Hamburger kamen am Sonnabendmittag auf den Hamburger Rathausmarkt, um gegen die Corona-Einschränkungen zu protestieren. © dpa | Unbekannt

Doch nur 16 Personen protestierten am Sonnabend gegen die Corona-Einschränkungen auf dem Hamburger Rathausmarkt. Die Fahrraddemo wurde mangels Teilnahme abgesagt.

Maskenverweigerin bespuckt Polizei und zeigt Hitlergruß

Im Osnabrücker Hauptbahnhof hat eine Frau im Streit über das Tragen einer Gesichtsmaske Bundespolizisten beschimpft, bespuckt und den Hitlergruß gezeigt. Sie hatte sich am Freitag gemeinsam mit einem Begleiter trotz mehrfacher Aufforderung durch das Bahn-Personal geweigert, die vorgeschriebene Maske zu tragen, wie die Bundespolizeiinspektion Bad Bentheim am Sonnabend mitteilte. 

Nachdem eine Streife der Bundespolizei hinzugezogen worden war, zeigte sich demnach der Mann einsichtig, die Frau aber nicht. Sie habe „widerwillig“ eine zur Verfügung gestellt Maske aufgesetzt und „quittierte dieses auch gleich mit einem Hitlergruß“, erklärte die Bundespolizei. „Zwar mit dem linken Arm, was aber nicht weniger strafbar ist.“

Angaben zur Person wollte die Frau demnach nicht machen. Zusammen mit dem Begleiter, der keinen Ausweis dabei hatte, wurde sie daher zur Dienststelle gebeten, um die Personalien festzustellen. Auf dem Weg habe die 29-Jährige „in Richtung der Bundespolizisten“ gespuckt, außerdem habe sie die Beamten „vulgär“ beleidigt.

Wegen der fehlenden Mund-Nase-Maske wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die Frau eingeleitet. Außerdem sollte sie eine Anzeige wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organe und Beleidigung erhalten.

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Niedersachsen wählt 14 Kommunen für Öffnungsmodelle aus

Die Landesregierung hat 14 Kommunen in Niedersachsen für Modellprojekte zur Öffnung von Läden, Kultur und Außengastronomie ausgewählt. Die Städte Aurich, Achim, Braunschweig, Buxtehude, Cuxhaven, Einbeck, Emden, Hann. Münden, Hildesheim, Lüneburg, Nienburg/Weser, Norden und Oldenburg sowie die Samtgemeinde Elbtalaue können nun sichere Zonen einrichten, wie das Gesundheitsministerium am Sonnabend mitteilte. Einzelhandelsgeschäfte, Außenbereiche von Restaurants und Cafés, Fitnessstudios, Kinos, Theater oder Galerien dürfen mit klaren Regeln öffnen. Der Zutritt ist möglich, wenn ein negativer Corona-Test vorliegt und die von der Kommune vorgegebene App zur Kontaktnachverfolgung genutzt wird.

Niedersachsens Gesunheitsministerim hat  14 Gemeinden zu Modellregionen für Öffnungskonzepte erklärt. Dazu gehört auch die Stadt Lüneburg (Archivbild).
Niedersachsens Gesunheitsministerim hat 14 Gemeinden zu Modellregionen für Öffnungskonzepte erklärt. Dazu gehört auch die Stadt Lüneburg (Archivbild). © picture alliance / Jochen Tack | Jochen Tack | Unbekannt

„Niedersachsen geht sehr umsichtig vor in der aktuell schwierigen Situation. Wir bleiben vorsichtig. Aber wir wollen einem neuen System mit Testen, Besucherlenkung und AHA-Regeln eine Chance geben“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). „Wir brauchen Perspektiven.“ Der Start der Modellprojekte nach Ostern ist unterschiedlich. Beabsichtigt sei weiterhin, insgesamt 25 Projekte zuzulassen. Elf Kommunen sollen in einer zweiten Runde berücksichtigt werden.

#link08 

1000 Termine mehr am Tag im Hamburger Impfzentrum

Das Hamburger Impfzentrrum vergibt seit Freitag 1000 Impftermine  mehr am Tag und hatte gestern einen neuen Rekord von 6006 Impfungen am Tag zu vermelden. Das sagte Dr. Dirk Heinrich, der Ärztliche Leiter des Impfzentrums, dem Abendblatt. Im Impfzentrum werden alle drei bisher verfügbaren Impfstoffe genutzt: Biontech, Moderna und Astrazeneca. Bei den Astrazeneca-Impfungen gebe es zwar einen erhöhten Beratungsbedarf, sagte Heinrich, aber die Akzeptanz für den Impfstoff steige seit Freitag wieder. Zu Absagen von Astrazeneca-Impfterminen komme es nur vereinzelt.

Dirk Heinrich, Leiter des Hamburger Impfzentrums, meldet neuen Höchststand von 6006 Impfungen am Tag.
Dirk Heinrich, Leiter des Hamburger Impfzentrums, meldet neuen Höchststand von 6006 Impfungen am Tag. © dpa | Unbekannt

Er forderte alle mindestens 75-Jährigen auf, sich jetzt einen Impftermin geben zu lassen - unabhängig davon, ob sie von der Stadt bereits einen Brief erhalten hätten oder nicht. „Wir lehnen keinen ab, der jetzt kommt“, sagte Heinrich. Voraussetzung sei jedoch, dass man einen Termin habe.

#link07 

Corona in Hamburg: Inzidenz leicht gesunken

Die Hamburger Sozialbehörde hat am Ostersonnabend 461 neue Corona-Infektionen gemeldet. Vor einer Woche waren es mit 587 mehr Fälle – somit sinkt auch der Inzidenzwert und liegt nun bei 158,8 (Vortag: 160,1) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 62.753 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 53.800 als genesen.

Die Zahl der Todesfälle in Hamburg liegt nun bei 1397 – es sind also vier weitere Tote innerhalb eines Tages hinzugekommen (Stand: 2. April.) Am 1. April waren elf Tote gemeldet worden.

In den Hamburger Kliniken ist die Zahl der Corona-Patienten im Vergleich zum Vortag wieder leicht gestiegen und liegt nun bei 281 (Stand: 1. April). 91 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 74 von ihnen kommen aus Hamburg.

#link06 

1206 Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen

Das Landesgesundheitsamt hat am Sonnabend 1206 Corona-Neuinfektionen für Niedersachsen gemeldet. Das sind weniger als am selben Tag vor einer Woche (1573). Die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen ist an Wochenenden und Feiertagen regelmäßig niedriger als an normalen Werktagen. Grund hierfür sind verzögerte Meldungen der Behörden.

Die landesweite Inzidenz wurde mit 109,1 angegeben, vor Wochenfrist betrug sie 114. Die Inzidenz gibt an, wie viele Ansteckungen es pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gab. Vier Menschen starben innerhalb eines Tages mit oder an Covid-19 - damit stieg die Zahl der Corona-Toten in Niedersachsen auf 4900.

Die regional höchsten Werte verzeichneten die Stadt Salzgitter (246,4) und der Kreis Cloppenburg (214,4). Über 150 lagen auch die Kreise Gifhorn, Leer, Oldenburg, Peine und Vechta sowie die Stadt Delmenhorst.

Günther verteidigt Verschärfung der Corona-Regeln in einigen Kreisen

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat die jüngsten Verschärfungen der Corona-Auflagen in einigen Kreisen verteidigt. „Ein Stufenplan bedeutet auch, dass die Maßnahmen bei steigenden Zahlen wieder verschärft werden. Deshalb haben wir in drei Kreisen, in denen die Inzidenz über 100 liegt, die Notbremse gezogen“, sagte der CDU-Politiker in einem Interview des „Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags“. Er appellierte erneut an die Bürger, Kontakte zu reduzieren, um nach Ostern keine steigenden Corona-Zahlen zu haben. Er warnte: „Zwei Drittel aller Infektionen entstehen bei privaten Treffen.“

Schleswig-Holsteins Miniterpräsident Daniel Günther (CDU) hat in drei Kreisen mit einer Inzidenz über 100 die Notbremse gezogen (Archivbild).
Schleswig-Holsteins Miniterpräsident Daniel Günther (CDU) hat in drei Kreisen mit einer Inzidenz über 100 die Notbremse gezogen (Archivbild). © dpa | Unbekannt

Günther nannte die bei der Pandemiebekämpfung inzwischen umstrittene Ministerpräsidentenkonferenz zwingend notwendig. Allerdings sollten die Sitzungen in Präsenz und nicht als Videokonferenz stattfinden, um im geschützten Raum diskutieren zu können - ohne dass gleich vermeintliche Beschlüsse über die Nachrichtenticker laufen. „Die Handys werden abgegeben, und anschließend präsentieren wir gemeinsam die Ergebnisse. Das würde dazu beitragen, Vertrauen zurückzugewinnen“, sagte der Ministerpräsident.

#link05 

6000 bis 7000 Impfungen über Ostern im Hamburger Impfzentrum

Im Hamburger Impfzentrum wird auch über Ostern mit Hochdruck weiter das Serum gegen die Corona-Infektion gespritzt. Wie der NDR  berichtet, soll das Impfzentrum über die Ostertage voll ausgelastet sein – mit 6.000 bis 7.000 Impfungen täglich. Ab sofort können auch alle Hamburger ab dem 75. Lebensjahr Termine im Hamburger Impfzentrum buchen.

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#link04 

SPD warnt vor Corona-Plakaten in Schulnähe

Die SPD hat vor einer Corona-Desinformationskampagne mittels Plakaten in der Nähe von Schulen und Kitas gewarnt. „Auf den Webseiten der Initiative ist von "Impf-Wahn" die Rede, und wie bei jeder guten Verschwörungstheorie wird auch Bill Gates zitiert“, sagte der SPD-Bildungspolitiker Martin Habersaat der Deutschen Presse-Agentur. Auch in Schleswig-Holstein seien solche Plakate bereits aufgetaucht.

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In den Überschriften der Plakate gehe es um glückliche Kinder, sagte Habersaat. Zu Beginn der dritten Welle werde jedoch Propaganda gegen Schutzmasken, gegen das Abstandhalten und gegen Impfungen gemacht. „Fake News und dubiose Aktionen machen kein Kind glücklich.“

„Im Landtag haben wir inzwischen mehrere Anhörungen mit Experten unterschiedlicher Professionen durchgeführt, weil auch wir uns - parteiübergreifend - so viel Normalität wie möglich wünschen“, sagte Habersaat. Die Zusammenfassung der Ergebnisse laute: „Maske tragen, Abstand halten und Impfen sind drei wesentliche Bausteine, um diese Pandemie hinter uns zu lassen.“

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Abends nur noch zu Hause – das sagt die Wissenschaft

Ausgangssperren sind hochumstritten. Auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte vor diesem „sehr, sehr freiheitsbeschränkenden Mittel“ lange zurückgeschreckt (siehe auch Seite 8). Doch was sagt eigentlich die Wissenschaft dazu? Dass es einen gewissen Effekt auf die Corona-Zahlen gibt, sei zwar kaum zu bestreiten. Umstritten bleibt allerdings, wie groß dieser ist, und ob daher die massiven Grundrechtseinschnitte verhältnismäßig sind.

Forscher um ein Team der Universität Oxford fanden jüngst heraus, dass nächtliche Ausgangsbeschränkungen zwar die Verbreitung des Virus um rund 13 Prozent reduzieren können. Einen doppelt so hohen Effekt (minus 26 Prozent) aber hätten etwa strenge Kontaktbeschränkungen. Die Studie muss noch von Fachleuten begutachtet werden.

Mobilitätsforscher von Technischer Universität und Zuse-Institut in Berlin kommen in ihrer jüngsten Studie von Mitte März zu der Erkenntnis, dass eine Ausgangssperre am Abend und in der Nacht besonders Kontakte im Privatbereich reduziere. Demnach zeigt eine Simulation von Mitte Januar (als die ansteckendere Virusvariante B.1.1.7 noch nicht so weit in Deutschland verbreitet war) eine Halbierung der Infektionen im Freizeitbereich durch eine Ausgangssperre von 20 bis 6 Uhr. Die Berliner Forscher nehmen aber an, dass die Bevölkerung mittelfristig auf andere Zeiten für Treffen und Besuche ausweiche. Daher könne dieses Werkzeug „relativ schnell stumpf werden“, heißt es.

Auch der Hamburger Senat zielt mit seinen Ausgangsbeschränkungen vor allem auf private Treffen junger Menschen: Denn einerseits sind die Ansteckungszahlen in der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen seit Monaten die höchsten, gefolgt von den 30- bis 39-Jährigen. Und zweitens sind die Infektionsherde, sofern sie überhaupt identifiziert werden können, fast immer das private Umfeld oder private Treffen.

Bislang kaum Erfolge bei Suche nach Medikamenten

Wissenschaftler dämpfen die Hoffnung auf einen baldigen Durchbruch bei der Suche nach Medikamenten gegen das Coronavirus. Man dürfe nicht sehr optimistisch sein, dass Arzneimittel in Kürze die Sterblichkeit bei intensivmedizinisch behandelten Patienten drastisch senken könnten, sagt Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Uniklinikum Eppendorf, dämpft Hoffnung auf Medikamente gegen das Coronavirus.
Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Uniklinikum Eppendorf, dämpft Hoffnung auf Medikamente gegen das Coronavirus. © picture alliance/dpa/dpa-POOL | Ulrich Perrey | Unbekannt

Im Laufe der Pandemie habe es immer wieder Glauben und Hoffen gegeben - doch 95 oder eher sogar 99 Prozent der Medikamente seien in Studien durchgefallen, sagte Kluge, der Koordinator der Behandlungsleitlinien der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist.

Bisher werden vor allem Mittel eingesetzt, um Symptome zu lindern. So kommt bei Klinik-Patienten vor allem das entzündungshemmende und lange bekannte Dexamethason zum Einsatz. Es soll eine überschießende Immunreaktion bremsen, die bei Covid häufig auftritt. Dexamethason gehört zu den laut nationaler Leitlinie empfohlenen Medikamenten.

Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko

  • Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
  • Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
  • Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Erste nächtliche Ausgangssperre in Hamburg ruhig verlaufen

Die B73 in Harburg kurz nach Inkrafttreten der Ausgangssperre.
Die B73 in Harburg kurz nach Inkrafttreten der Ausgangssperre. © HA | André Zand-Vakili

Seit 21 Uhr und bis 5 Uhr morgens galt am Karfreitag zum ersten Mal eine Ausgangsbeschränkung in Hamburg: Die Wohnung verlassen dürfen die Bürger nur noch mit einem triftigen Grund (Arztbesuch, Arbeit o.ä.) oder allein zum Zweck der "körperlichen Bewegung". Die Polizei soll die Einhaltung der neuen, wegen der stetig steigenden Infektionszahlen verhängten schärferen Corona-Regeln überwachen.

Zunächst sah es nicht so aus, als ob die Beamten allzu viel zu tun bekommen würden: Selbst vierspurige Hauptverkehrsstraßen waren verwaist, Fußgänger sah man kaum, auch die Tankstellen, die weiter öffnen dürfen, hatten nur wenige Kundne. „Es ist insgesamt sehr ruhig", hieß es am Freitag gegen 22 Uhr vom Lagedienst der Polizei. Probleme mit grösseren Menschenansammlungen gab es bis dahin nicht – das relativ kalte Wetter spielt den Beamten in die Hände.

Auf dem Kiez waren relativ viele Polizisten unterwegs, sprachen Nachzügler und vereinzelte Nachtschwärmer an, auch am Jungfernstieg patrouillierten die Beamten.

Insgesamt setzte die Polizei auf eine zunächst weichere Linie. „Wir sprechen die Leute an, erklären ihnen die Situation und schicken sie nach Hause“, so ein Beamter – einige Kioskbesitzer brauchten wohl noch eine gesonderte Ansprache zu den Öffnungszeiten. Anders als Tankstellen müssen sie um 21 Uhr schließen.

Lesen Sie auch:

Ausgangssperre in Hannover wackelt

 Das Verwaltungsgericht Hannover hat mehreren Eilanträgen gegen Corona-Ausgangsbeschränkungen in der Region der niedersächsischen Landeshauptstadt stattgegeben. Damit sei die Pflicht der Antragsteller ausgesetzt, die Beschränkungen zu beachten, teilte das Gericht am Freitagabend mit. Alle anderen müssen sich daran halten. In der Region Hannover ist das Verlassen von Wohnungen und Häusern derzeit zwischen 22.00 und 5.00 Uhr nur mit triftigem Grund erlaubt.

Nach Auffassung des Gerichts ist dieser Eingriff in die Grundrechte nicht vom Infektionsschutzgesetz gedeckt, das sehr hohe Anforderungen an die Rechtfertigung solcher Maßnahmen stelle. Die Region habe „insbesondere nicht hinreichend dargelegt, dass der Verzicht auf Ausgangsbeschränkungen zu einer wesentlichen, im Umfang der Gefahrenrealisierung gewichtigen Verschlechterung des Infektionsgeschehens führen würde“.

Niedersachsen will am Sonnabend über "Modellprojekte" entscheiden

Niedersachsens Landesregierung will am Sonnabend in Abstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden entscheiden, welche Städte nach Ostern Geschäfte, Straßencafés und Kultureinrichtungen öffnen dürfen. Ausgewählt werden im Rahmen sogenannter "Modellprojekte" rund 25 Kommunen - beworben hatten sich 65 Orte, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte.

Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass die Kommune eine Corona-Inzidenz von unter 200 aufweist. Mittels negativer Corona-Tests und digitaler Kontaktnachverfolgung mit der Luca-App sollen „sichere Zonen“ entstehen, in denen das öffentliche Leben möglich sein soll. Im baden-württembergischen Tübingen war die Inzidenz im Rahmen eines ähnlichen Projekts deutlich gestiegen.

Corona: Diese Testverfahren gibt es

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antigen-Selbsttest: Die einfachste Test-Variante zum Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus. Wird nicht von geschultem Personal, sondern vom Getesteten selbst angewandt. Gilt als vergleichsweise ungenau.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag