Hamburg. Erstmals wird ein Lehrgang in Hamburg zweistellig unterbesetzt sein. Worin das Problem für Hamburg besteht.

Die Polizei hat Probleme bei der Einstellungsoffensive. Erstmals wird ein Lehrgang zweistellig unterbesetzt sein. Statt wie geplant 167 Teilnehmern gehen, so hieß es aus der Polizei, beim aktuellen Lehrgang lediglich 154 an den Start. Betroffen ist ein Lehrgang für den mittleren Dienst. Für den gehobenen Dienst, die Kommissarsdienstgrade habe man weiterhin genug Bewerber.

 „Mittlerweile sind etwa 80 Prozent der Bewerber des mittleren Dienstes bereits Abiturienten“, sagt Thomas Jungfer, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). „Die haben in der Regel mehrere Eisen im Feuer und bewerben sich in mehreren Bundesländern gleichzeitig.“

Das Problem für Hamburg: In vielen Bundesländern gibt es nur noch die sogenannte zweigeteilte Laufbahn, bei der es überhaupt keinen mittleren Dienst mehr gibt. „Bekommen die Bewerber von dort eine Zusage, springen sie hier in Hamburg ab“, so Jungfer. Das sei auch jetzt passiert. Früher konnte das durch „Nachrücker“ aufgefangen werden. Diesmal war das offensichtlich nicht möglich.

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 Bei der Polizei sieht man die Lage noch gelassen. In den vergangenen Jahren habe man mehr Polizisten eingestellt als nötig, um solche Ausfälle zu kompensieren. In Summe ergebe sich bislang kein „Fehlbetrag“. Jungfer sieht das anders. „Die Situation dürfte in den kommenden Jahren eher angespannter werden. Es ist dringend geboten, auch in Hamburg auf die zweigeteilte Laufbahn zu setzen.“