Hamburg. Der 24-Jährige soll unter anderem 120 Kilo Marihuana geschmuggelt haben. Die Polizei nahm ihn in der Wohnung seiner Eltern fest.
Die Polizei Hamburg hat einen 24–Jährigen aus dem Verkehr gezogen, der nach Erkenntnissen der Ermittler im großen Stil mit Drogen gehandelt haben soll – dabei soll er offenbar aus seinem Kinderzimmer in Eimsbüttel agiert haben.
Unter anderen stehe er unter Verdacht, 120 Kilogramm Marihuana nach Deutschland eingeführt zu haben, teilte die Polizei am Sonntag mit. "Darüber hinaus soll der Verdächtige mit weiteren sieben Kilogramm Marihuana und zwei Kilogramm Kokain gehandelt haben", sagte Polizeisprecherin Nina Kaluza am Sonntag.
Drogengeschäfte aus Eimsbütteler Kinderzimmer – U-Haft
Bei den Ermittlungen spielten auch die von den Sicherheitsbehörden geknackten Chats von "EncroChat" eine Rolle. Das System EncroChat benutzte eine große Zahl von hochkarätigen Verbrechern, um Waffen-, aber vor allem Drogengeschäfte anzubahnen und abzuwickeln.
Der 24-jährige Dealer agierte quasi aus dem Kinderzimmer. Am Freitag verhafteten Beamte den jungen Mann in der Wohnung seiner Eltern in der Straße Beim Schlump. Bei dem Tatverdächtigen wurden mehr als 2000 Euro mutmaßliches Dealergeld und ein Mobiltelefon sichergestellt. Der Mann sitzt nun in Untersuchungshaft.
Hamburger Ermittler lassen den EX-HSV-Profi festnehmen
Bei einer anschließenden Durchsuchung der Wohnung des 24-Jährigen in Hamburg-Neustadt stellten die Ermittler diverse hochwertige Bekleidungsaccessoires bislang ungeklärter Herkunft sicher, so Kaluza. Die Ermittlungen des Drogendezernats dauern an.
Erst vor wenigen Tagen hatte die Polizei einen früheren HSV-Fußballprofi und einen mutmaßlichen Komplizen wegen des Handelns mit Drogen via Encro-Chat überführt. Es geht um Kokain, Haschisch und Marihuana im Wert von rund 2,7 Millionen Euro. Der ehemalige Profi-Fußballer, der einst Bundesligaspiele für den Hamburger SV absolvierte, ist der erste Prominente, den die Mitarbeiter der Soko „HHammer“ als möglichen Kriminellen enttarnt haben.