Hamburg. Hoffnung für Patienten mit Multipler Sklerose und Schlaganfall: Immun- und Entzündungsforscher werden für vier weitere Jahre gefördert.
Großer Erfolg für die Immun- und Entzündungsforschung am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE): Der Sonderforschungsbereich wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für vier weitere Jahre gefördert. Die DFG bewilligte hierfür jetzt 15,8 Millionen Euro.
Ziel des 2018 eingerichteten Forschungsbereichs mit dem Titel „Adenine Nulceotides in Immunity and Inflammation“ ist es, die Rolle einer neuartigen Klasse von Signalmolekülen bei Entzündungsvorgängen und bei der Immunantwort zu entschlüsseln. Hierbei forschen UKE-Wissenschaftler mit Kollegen der Universitäten Hamburg sowie Göttingen, Bonn, Heidelberg und München zusammen.
DFG fördert UKE-Sonderforschungsbereich weitere vier Jahre
Rund 75 Grundlagenforscher und Ärzte aus dem UKE und den kooperierenden Universitäten arbeiten in dem Sonderforschungsbereich daran, immunologische Prozesse und Entzündungsvorgänge besser zu verstehen, heißt es vom Hamburger Klinikum. Dabei wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler molekulare Grundlagenforschung und klinische Forschung so kombinieren, dass neue Diagnose- und Behandlungskonzepte für Multiple Sklerose, entzündliche Darmerkrankungen oder den Schlaganfall entwickelt werden können.
„In den vergangenen vier Jahren haben wir grundlegende Erkenntnisse der Wirkweise einer neuartigen Klasse von Signalmolekülen, den Adeninnukleotiden, gewonnen“, sagt Prof. Andreas Guse. Der Direktor des Instituts für Biochemie und Molekulare Zellbiologie leitet den Sonderforschungsbereich. Die gewonnenen Ergebnisse dienten der genaueren Beschreibung von Entzündungsvorgängen und sollten helfen, die menschliche Immunantwort besser zu verstehen. „In der nächsten Förderperiode wollen wir diese Erkenntnisse vertiefen und Fortschritte bei der Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieverfahren entzündlicher und immunologischer Erkrankungen erzielen“, so Guse.
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15,8 Millionen für UKE-Forschung: „fantastische Neuigkeit“
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) nennt die Entscheidung, diese Arbeit weiter zu fördern, „eine fantastische Neuigkeit“ Sie bestätige erneut, dass Hamburg national und international ganz vorne mitspiele. „Die Mischung aus herausragender wissenschaftlicher Expertise, überzeugender interdisziplinärer Zusammenarbeit und einer leistungsstarken Forschungsinfrastruktur funktioniert und kann jetzt in eine neue Phase starten.“
Auch am Universitätsklinikum ist man „überglücklich, dass die DFG die wissenschaftlichen Anstrengungen im UKE erneut honoriert hat“, wie Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät, am Freitag sagte.
Hamburg kann sich mit Immun- und Entzündungsforschung profilieren
Die Immun- und Entzündungsforschung gilt als wichtiges Forschungsgebiet, mit dem sich Hamburg bundesweit profilieren kann. Am UKE wird derzeit ein Neubau für das Hamburg Center for Translational Immunology (HCTI) errichtet, in dem es um die Erforschung von Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose und um chronisch-entzündliche Erkrankungen etwa der Leber, der Nieren und des Darms gehen soll.
Das HCTI soll den einen Teil eines zweiteiligen Gebäudekomplexes bilden, in dem künftig auch die Infektionsexperten des UKE arbeiten sollen, sodass Studien zu Entzündungen, Infektionen und Immunität bald unter einem Dach vorangetrieben werden könnten – von der Grundlagenforschung bis zur angewandten Forschung. Das Neubauprojekt ist Teil des Zukunftsplans 2050 des UKE.