Hamburg. Der Kiez um das Rathaus soll durch breitere Gehwege, Bepflanzungen und weniger Parkplätze attraktiver werden. Die Pläne.

Vor 13 Jahren hat Hamburg deutschlandweit Pionierarbeit geleistet: Damals wurden per Gesetz Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gewerbezentren gestärkt und das Modell der Business Improvement Districts (BID) eingeführt. Seitdem haben sich in 26 Quartieren der Hansestadt Immobilienbesitzer Geschäftsleute und Gastronomen zusammengetan, um mit eigenen finanziellen Mitteln ihren jeweiligen Kiez attraktiver zu machen. 65 Millionen wurden seit 2005 auf diese Weise ausgegeben

Am Mittwoch hat das in Gründung befindliche BID Rathausquartier seine Pläne vorgestellt, um das historische Banken- und Versicherungsviertel aufzuhübschen. Das BID Rathausquartier (ohne Rathausmarkt) ist von Rathausstraße, Schmiedestraße, Dornstraße, Dornbusch und Große Bäckerstraße eingerahmt. In dem Gebiet liegen 50 Grundstücke, etwa 65 Geschäfte und 30 Restaurants und Cafés.

Vier Millionen in den kommenden fünf Jahren

„Der Gesamteindruck des Quartiers lässt leider zu wünschen übrig, da lässt sich definitiv mehr draus machen. Und das wollen wir jetzt tun“, kündigte Dennis Barth, Geschäftsführer des Immobilienunternehmens Procom Invest mit Sitz an der Rathausstraße, an. Barth hat gemeinsam mit Arno Korthase von der ICC Immobilien Management die Initiative ergriffen.

Es gibt bereits einen Lenkungskreis, dem zahlreiche der 45 Grundeigentümer angehören. Bereits in den nächsten Wochen soll das BID offiziell gegründet werden. Es sollen in den kommenden fünf Jahren rund vier Millionen Euro investiert werden.

Weihnachtsbeleuchtung und Bepflanzungen

Geplant sind breitere Gehwege mit Flaniercharakter und mehr Platz für die Gastronomie, ein Wegeleitsystem und eine neue Stadtmöblierung. Außerdem sollen die Parkbereiche neu strukturiert und die Zahl der Stellplätze zugunsten von mehr Raum zum Verweilen reduziert werden.

„Weitere Ideen sind eine Weihnachtsbeleuchtung, Bepflanzungen, eine intensivere Reinigung und ein Quartiersmanagement, das fortlaufend den Bedarf an Neuerungen erkennt und für deren Umsetzung sorgt“, sagte Nicole Unger, die das BID Rathausquartier als Grundeigentümervertreterin und Sprecherin des Lenkungsausschusses vertritt. Das neue BID schließt die Lücke zwischen den BID’s Nikolaiquartier und Mönckebergstraße.