Hamburg. Negative Jahresbilanz für 2019. Eine wesentliche Rolle dabei spielt das Wilhelmsburger Krankenhaus Groß Sand.
Die Überschuldung des Erzbistums Hamburg ist mit dem Jahresabschluss für 2019 auf 94 Millionen Euro gestiegen. Grund für den Jahresfehlbetrag von 14,8 Millionen Euro sei im Wesentlichen eine Rückstellung von 25 Millionen Euro für das Krankenhaus Groß Sand in Hamburg-Wilhelmsburg, erklärte Verwaltungsdirektor Alexander Becker am Montag nach Angaben eines Sprechers. Seit 2015 schreibe die Klinik in Trägerschaft der katholischen Gemeinde St. Bonifatius rote Zahlen. Das Haus solle verkauft werden, doch der Verkaufsprozess haben wegen der Corona-Pandemie unterbrochen werden müssen. Seit 2016 habe das Erzbistum die Klinik mit 26 Millionen Euro unterstützt. Nach der Prüfung durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft habe der Wirtschaftsrat des Erzbistums den Jahresabschluss gebilligt.
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Einbruch der Kirchensteuer geringer als erwartet
Der Kirchensteuereinbruch durch die Corona-Krise in diesem Jahr habe sich seit dem Sommer etwas abgemildert, hieß es weiter. Die Bistumsverwaltung erwartet einen Rückgang von knapp zehn Prozent oder rund zwölf Millionen Euro im Vergleich zu den Planungen. Zunächst war mit einem Minus von 15 Millionen gerechnet worden. "Allerdings wissen wir noch nicht, wie sich der Lockdown im November auswirken wird", sagte der Leiter des Controllings im Erzbistum, Mathias von Waldenfels.
Zum Erzbistum Hamburg gehören knapp 400.000 Katholiken in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg.