Hamburg. Es soll ein Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie sein: Zum ersten Mal setzt die Deutsche Post in Hamburg mobile Stationen ein.
In Hamburg-Niendorf ging es los. Vor dem Tibarg-Center stand zum ersten Mal eine mobile Annahmestation für DHL-Pakete. Die Deutsche Post hat angesichts des zweiten Lockdowns und des erhöhten Paketaufkommens zur Weihnachtszeit kurzfristig das Angebot in Hamburg umgesetzt. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, sind drei dieser mobilen Shops von sofort an in der Stadt unterwegs.
"Das ist ein Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie", erklärt DHL-Sprecherin Maike Wintjen in Hamburg. Ziel sei es, während des Paketbooms kurz vor Weihnachten, der sich durch den Lockdown noch verstärken dürfte, Kundenströme zu entzerren. Wo die mobilen Poststationen jeweils zu finden sind, wird kurzfristig entschieden – und zwar am Morgen und im Austausch mit den Postkollegen vor Ort. Aufgrund von Erfahrungen wüssten die Mitarbeiter in den Filialen am besten, wo die mobile Unterstützung benötigt wird. Die Idee ist es, so auch kurzfristig auf Hilferufe reagieren zu können.
Stadt Hamburg unterstützt Initiative der Post
Dabei versucht das Unternehmen auf eigene Flächen als Standort für die Stationen zurückzugreifen. Zudem wird die Initiative von der Stadt Hamburg unterstützt. Denn bei öffentlichen Flächen braucht es jeweils zeitnah eine Standortgenehmigung. "Das soll auch ein Signal für unsere Kunden und die Partnershops sein, die derzeit so viel erdulden und leisten", sagt Wintjen.
Aber Achtung: An den mobilen Stationen ist nicht der volle Service möglich. Es können nur bereits frankierte Pakete wie beispielsweise Retouren mit einer Online-Frankierung angenommen werden. Briefmarken werden nicht verkauft und es werden auch keine Pakete gewogen. Wer selbst frankiert, sollte sich sicher sein, dass die Summe ausreicht.
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Wer ein Weihnachtspaket an Freunde oder Familie verschicken möchte, sollte dies bis zum 19. Dezember um 12 Uhr tun – wenn es innerhalb Deutschlands den Adressaten noch rechtzeitig erreichen soll. Pakete ins Ausland sollten noch an diesem Montag abgegeben werden, damit sie sicher ankommen oder mit Premiumaufpreis bis zum 18. Dezember.
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Onlineboom, Corona-Lockdown, Weihnachten: Ist das alles überhaupt zu schaffen? "Unsere Kollegen geben alles, um die Pakete zuzustellen. Wir gehen davon aus, dass wir es schaffen", sagt Wintjen. Man sei gut vorbereitet und habe aus dem ersten Lockdown Erfahrungen gesammelt. Zudem konnte man auf die Kontakte und damals zusätzlich eingestellten Mitarbeiter zurückgreifen.
In Hamburg und Umland 370 weitere Zustellbezirke eingerichtet
DHLrechnet damit, dass in diesem Jahr rund 15 Prozent mehr Sendungen verarbeitet werden. Am Tag heißt das in Hamburg derzeit: Rund 200.000 Sendungen erreichen die Hansestadt, 210.000 Sendungen verlassen sie im Moment. Um die Logistik vor der Weihnachtszeit und in Corona-Zeiten zu schaffen, wurden im Bereich Hamburg und Umland (das betrifft die Postleitzahlen mit den Anfangsziffern 20,21 und 22) laut Wintjen 370 zusätzliche Entlastungsbezirke eingerichtet, die dann auch mindestens durch einen zusätzlichen Mitarbeiter abgedeckt sind. Zum Vergleich: Normalerweise gibt es rund 2500 Zustellbezirke in diesem Bereich.