Hamburg. Hartmut Dudde wurde als Leiter des Polizeieinsatzes beim G20-Gipfel bekannt. Zurzeit schiebt er Schichten im Osten der Stadt.

Hartmut Dudde ist seit März der Chef von 5000 Schutzpolizisten in Hamburg. Prominent – weit über die Grenzen der Hansestadt hinaus – wurde er 2017 als Leiter des umstrittenen Polizeieinsatzes beim G20-Gipfel. Jetzt trägt Dudde täglich Uniform, sitzt im Streifenwagen und schiebt Schichten im unter anderem für Billstedt und Mümmelmannsberg zuständigen Polizeikommissariat 42.

Nein – Dudde wurde nicht degradiert. Hamburgs oberster Schutzpolizist ist derzeit Hospitant. Wer es also in diesen Tagen im Osten der Stadt mit der Polizei zu tun bekommt, muss damit rechnen, vom Chef der Schutzpolizei persönlich verhört zu werden. Erst Anfang Dezember kehrt Hartmut Dudde in sein Chef-Büro zurück.

Dudde will seinen Erfahrungschatz erweitern

Grund für die Rückkehr in den Streifendienst: Hartmut Dudde will seinen Erfahrungschatz erweitern. "Wenn ich als Leiter der Schutzpolizei zum Beispiel Dinge entscheiden soll, die dazu dienen, besser für den Bürger arbeiten zu können, muss ich wissen was aktuell an der Basis geschieht. Dies geht nur über diesen Weg, nur so kann ich erfahren, was aktuell wichtig ist", sagt er in einem polizeiinternen Interview, das auf Facebook veröffentlicht wurde.

Die Arbeit im Streifenwagen empfindet Dudde nach wie vor als spannend: "Man kommt in stressige und auch schöne Situationen, man hilft dem Bürger und nimmt ab und an ein paar von den ,bösen Jungs' fest. Es ist toll, dass kein Tag wie der andere is", sagt der 56-Jährige. Dieser Mix mache für ihn den großen Reiz des Streifendienstes aus.

"Streifenwagenfahren macht immer noch Spaß"

Was nimmt er aus der Hospitation mit? "Dass Streifenwagenfahren immer noch mein Beruf ist. Deshalb bin ich mal zur Polizei gekommen, und es macht noch immer extrem viel Spaß". Ein Zwischenfazit sei, dass er eine extrem hohe Motivation und Zufriedenheit bei den Kollegen feststelle. "Es ist eine große Ehre, mit so einer Crew hier und in ganz Hamburg zu arbeiten oder ihr vorzustehen."