Hamburg. Die Intensivstation wurde zum Teil gesperrt, Patienten isoliert, Krisenteam gebildet. Asklepios-Sprecher: Sicherheit gewährleistet.
In der Asklepios Klinik St. Georg hat es einen Ausbruch gefährlicher Keime gegeben. Die Intensivstation wurde zum Teil gesperrt, betroffene Patienten isoliert. Dem Abendblatt liegt der interne Bericht einer Krisensitzung vor, in der die Maßnahmen beschlossen werden, um zu verhindern, dass sich weitere Patienten anstecken. Die Hygienekommission wurde eingeschaltet, offenbar auch das Gesundheitsamt des Bezirks Mitte informiert. Das hat Asklepios bestätigt. Eine Stellungnahme der Behörden liegt noch nicht vor.
In dem internen Bericht heißt es, es würden auf der Intensivstation in St. Georg ab sofort keine Patienten mit planbaren Eingriffen aufgenommen. Trotzdem wolle man die Station nicht von der Hamburger Notfallversorgung „offiziell abmelden“. Alle Neuaufnahmen sowie alle bestehenden Patienten der Station F2 müssten auf die VRE-Keime getestet werden. Es geht nach den Unterlagen um einen infizierten Patienten, der bereits an einer Sepsis (Blutvergiftung) leidet, und weitere „kolonisierte“ Patienten.
Asklepios-Sprecher: 14 Patienten positiv, aber nicht infiziert
Es herrsche ab sofort eine „Barrierepflege“ und „Kohortenisolation“, das Personal werde aufgestockt. Zusätzlich wurden per E-Mail an Mitarbeiter verschärfte Reinigungsvorgaben gemacht. Auch diese liegen dem Abendblatt vor.
Ein Asklepios-Sprecher bestätigte die Fälle und sagte, dem ersten Patienten gehe es besser, 14 weitere seien aber positiv auf die Keime getestet worden. Man könne bei ihnen aber nicht von einer Infektion sprechen. Die Todesfälle der vergangenen Tage auf der Station stünden nicht in „ursächlichem Zusammenhang“ mit den Keimen. Von einem „Ausbruch“ könne man nicht sprechen. Dennoch habe man den Begriff gewählt, um „maximale Sicherheit“ zu gewährleisten.
Die VRE-Keime („Vancomycin-resistente Enterokokken“) sind als Krankenhauskeime bekannt und resistent gegen bestimmte Antibiotika. Die durch ihre ohnehin vorhandenen Krankheiten geschwächten Patienten haben Durchfall. In St. Georg kümmert sich ein „Ausbruchsteam“ um die Fälle. Auf den Berichten der Krisensitzung stehen unter anderem die Namen einer Krankenhaushygienikerin, der Pflegedirektorin sowie des Chefarztes Prof. Dr. Christian Sander. Er ist der Ärztliche Direktor der Asklepios Klinik St. Georg.