Hamburg. HHLA testet Einsatz sogenannter Powerpacs. Externe Energieversorgung reduziert Feinstaub in der Hafenluft um 99 Prozent.

Seit zwei Jahren bietet Hamburg am Terminal in Altona eine Landstromversorgung für Kreuzfahrtschiffe an. Nun gibt es auch eine externe Energieversorgung für Containerschiffe. Seit Mai testet die HHLA an ihrem Containerterminal Burchardkai den Einsatz sogenannter Powerpacs auf Schiffen von Hamburgs Traditionsreederei Hapag-Lloyd. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine schriftliche Kleine Anfrage der Grünen hervor.

Bei den Powerpacs handelt es sich um ein Energieversorgungssystem der mittelständischen Hamburger Firma Becker­ Marine Systems. Sobald das Containerschiff angelegt hat, werden zunächst zwei Container an Bord gehoben – das Powerpac. Die Container enthalten einen gasbetriebenen Generator mit einer Leistung von 1,5 Megawatt sowie einen Tank mit verflüssigtem Erdgas (Liquefied Natural Gas LNG). Diese übernehmen dann die Versorgung des Bordnetzes mit Strom. Die schiffseigenen Hilfsdiesel können abgeschaltet werden.

Weniger Schadstoffbelastung

Das verringert die Schadstoffbelastung der Hamburger Luft. Denn der Einsatz von Powerpacs reduziert im Vergleich zu den Schiffsdieseln die Stickstoffoxid-Emissionen um etwa 80 Prozent, die Schwefeloxide um 100 und die Feinstaubemissionen um 99 Prozent. Der Ausstoß von CO2 wird bei Berücksichtigung des Methanausstoßes um 10 bis 15 Prozent gemindert.

Der erste Test sei erfolgreich verlaufen, hieß es. So sei ein großes Containerschiff mit einer Kapazität von 19.000 Standardcontainern (TEU) mehrere Minuten lang ausschließlich von einem
Powerpac mit Energie versorgt worden.

Technologie lässt sich ergänzen

„Wir wollen unseren Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz im Hamburger Hafen leisten“, sagte ein HHLA-Sprecher. Und auch die Grünen sind zufrieden. Deren Fraktionsvorsitzender und Hafensprecher, Anjes Tjarks, sagte: „Wir wollen den Hafen zum Vorreiter für Nachhaltigkeit und innovative, klimafreundliche Technologien machen. Die Voraussetzungen für den Einsatz von Powerpacs sind bereits an den meisten Containerterminals gegeben.“

 Dabei lasse sich diese Technologie auch mit anderen klimafreundlichen Lösungen ergänzen. Würden die Powerpacs in Kombination mit einer Landstromanlage am Terminal betrieben, könnten Schiffe jeder Größe mit saubererer Energie versorgt werden, so Tjarks. Wann die Powerpacs in den Regelbetrieb gehen, ist noch offen. Derzeit wird ihr Einsatz mit einem Rabatt von bis zu 3000 Euro aufs Hafengeld subventioniert.