Hamburg. Der Überblick: Inzidenz in Hamburg steigt drastisch. Gesundheitsminister will Impfzentren reaktivieren. OP-Engpass in Kliniken droht.

In der Corona-Pandemie rollt die vierte Welle. Die Infektionszahlen steigen – allein in Hamburg wurden heute so viele Neuinfektionen gemeldet wie zuletzt im März –, die Zahl freier Intensivbetten sinkt: Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern ringen um einen gemeinsamen Corona-Kurs. Wie könnte der aussehen?

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Hier geht es zu den aktuellen Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden

Strittig war zuletzt, ob die Länder für Booster-Impfungen die regionalen Impfzentren wieder aktivieren sollen. Auch in Hamburg gibt es wieder deutlich mehr Neuinfektionen, die Inzidenz liegt bei 133,2. Alle weiteren Infos lesen Sie in unseren Corona News für Hamburg und den Norden.

Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 4. November:

  • Niedersachsen will PCR-Testpflicht bei Großveranstaltungen
  • Gesundheitsminister will Impfzentren reaktivieren
  • Forderungen nach kostenlosen Corona-Bürgertests im Norden
  • Datum steht! Weihnachtsmärkte im Norden starten bald
  • Coronavirus: Hier können Sie sich in Hamburg impfen lassen
  • UKE-Mediziner Kluge: "Gehe davon aus, dass OPs verschoben werden"
  • Inzidenz in Hamburg steigt drastisch: 568 neue Corona-Fälle
  • Flensburger Krankenhaus schafft Kapazitäten für Corona-Patienten
  • Hohe Impfbereitschaft bei Mitarbeitern im Hamburger Strafvollzug
  • Studie: Medien- und Spielsucht während Corona bei Kindern gestiegen
  • Ministerin: Ungeimpfte sorgen für volle Intensivstationen
  • Schleswig-Holstein: Inzidenz in drei Regionen über 100
  • Zwölfjähriges Kind stirbt nach Corona-Impfung

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Niedersachsen will PCR-Testpflicht bei Großveranstaltungen einführen

 In Niedersachsen zeichnen sich derzeit keine großen Veränderungen bei den Corona-Regeln ab. Bei der Beratung des Gesundheitsausschusses am Donnerstag über die überarbeitete Corona-Landesverordnung ging es eher um kleinere Veränderungen, wie etwa bei Veranstaltungen im Außenbereich. Wer nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder genesen ist, soll künftig für größere Veranstaltungen im Außenbereich einen negativen PCR-Test benötigen - auch bereits bei der zweiten Warnstufe. PCR-Tests sind in der Regel deutlich teurer als Schnelltests.

Die derzeitige Corona-Landesverordnung ist noch bis Mitte kommender Woche gültig, derzeit wird über mögliche Änderungen beraten. Die überarbeitete Verordnung soll bis zum 8. Dezember gültig sein. Nach einem Entwurf der Verordnung soll es in den meisten Bereichen bei den bestehenden Regeln bleiben, etwa in der Schule. Eine Lockerung der Maskenpflicht ist dort nicht abzusehen. So müssten bis auf die Jahrgänge eins und zwei weiterhin viele Schüler auch im Unterricht eine Maske tragen. Die finale Verordnung wird in den kommenden Tagen erwartet.

Beschäftigte in der Altenpflege, die nicht geimpft sind, sollen sich nach Plänen von Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) indes täglich testen lassen müssen. „Schon jetzt müssen sich ungeimpfte Beschäftigte nach der geltenden Corona-Verordnung dort mindestens dreimal in der Woche testen lassen“, sagte die Ministerin am Donnerstag.

Gesundheitsminister will Impfzentren "zügig" reaktivieren

Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) will als Reaktion auf die rapide steigenden Corona-Zahlen und die ausstehenden Auffrischungsimpfungen stillgelegte Impfzentren reaktivieren. „Die Impfzentren müssen wohl wieder ans Netz. Und das muss zügig passieren“, sagte Glawe am Donnerstag bei NDR MV Live. In den landesweit zwölf Impfzentren hatten Hunderttausende Mecklenburger und Vorpommern seit Jahresbeginn ihre Corona-Impfungen erhalten.

Weil die Nachfrage im Sommer dann massiv zurückgegangen war und Hausärzte den Bedarf decken konnten, waren die teuren Zentren im September geschlossen und zumeist nur noch als Stützpunkte für die mobilen Impfteams genutzt worden. Nach Glawes Worten wird „mit großer Sicherheit“ auch die erst zu Wochenbeginn vom Netz genommene Impfhotline des Landes wieder frei geschaltet. Über die Hotline sollen Termine für Drittimpfungen vergeben werden. Vor Impfstützpunkten, die nur noch zu bestimmten Zeiten und ohne Anmeldung Impfungen anbieten, hatten sich bereits lange Schlangen von Senioren gebildet.

Forderungen nach kostenlosen Corona-Bürgertests im Norden

Nach dem Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen haben sich FDP, SSW und Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) für kostenlose Bürgertests ausgesprochen. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn der Bund die kostenlosen Bürgertests zeitnah wieder einführen würde“, sagte FDP-Landtagsfraktionschef Christopher Vogt am Donnerstag. Das Wichtigste bleibe aber die Impfkampagne. Es sei richtig, besonders gefährdeten Gruppen zügig Auffrischungsimpfungen anzubieten.

Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) zeigte sich angesichts des diffusen Infektionsgeschehens in der Region „wieder etwas besorgter“ und forderte, kostenlose Tests anzubieten. Nach den Kreisen Herzogtum Lauenburg (113,5) und Nordfriesland (104,7) war die Inzidenz in Flensburg am Mittwoch mit 100,1 landesweit am dritthöchsten. Landesweit betrug sie nach Angaben der Landesregierung 71,2.

Die Abschaffung kostenloser Bürgertests sorgt weiter für Kritik (Archivbild).
Die Abschaffung kostenloser Bürgertests sorgt weiter für Kritik (Archivbild). © picture alliance/CHROMORANGE | Unbekannt

„Die Einführung kostenpflichtiger Tests war ein großer Fehler, der zügig korrigiert werden muss“, sagte der SSW-Gesundheitspolitiker Christian Dirschauer. „Die Menschen wollen Gewissheit, und wir können keine Dunkelfelder beim Infektionsgeschehen riskieren.“ Zudem sollten in Restaurants und Bars wieder Kontaktdaten durch die Luca-App erhoben werden.

Ein Sprecher des schleswig-holsteinischen Gesundheitsministeriums verwies im Fall der Bürgertests auf den Bund. „Die Kostenübernahme von Tests ist eine Regelung, die die Bundesregierung in der Testverordnung geregelt hat.“ Über eine mögliche Änderung müsse auf Bundesebene gesprochen werden.

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Datum steht! Weihnachtsmärkte im Norden starten bald

Der Flensburger Weihnachtsmarkt soll in diesem Jahr voraussichtlich ohne Einschränkungen stattfinden. Sie wünsche sich, dass trotz der Entwicklung des Infektionsgeschehens in der Region keine Absage des Weihnachtsmarkts nötig werde, sagte Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) am Donnerstag. Am Mittwoch lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei Corona-Neuinfektionen in Flensburg bei 100,1. Die Weihnachtsmärkte in Flensburg, Kiel, Neumünster und Lübeck sollen am 22. November starten.

Ein Sprecher der Stadt Kiel sagte, „wie das Hygienekonzept der Kieler Weihnachtsmärkte in diesem Jahr genau aussehen wird, können wir erst nach dem 14. November abschließend entscheiden“. Dann läuft die jetzige Corona-Bekämpfungsverordnung aus. Klar sei aber: „Wir wollen den Markt weiterhin so frei und großzügig wie möglich veranstalten.“ Nach derzeitigem Stand werde Ausschank von Alkohol erlaubt.

Auf dem zentralen Weihnachtsmarkt auf dem Großflecken in Neumünster soll das Abstandsgebot unter freiem Himmel gelten. In Buden mit größeren Innenräumen sei die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) vorgesehen, sagte ein Stadtsprecher. Alkohol darf voraussichtlich ausgeschenkt werden.

Die Lübecker Weihnachtsmärkte auf dem Markt am Rathaus, dem Koberg, in der Fußgängerzone und auf dem Schrangen sollen in diesem Jahr ohne 3G-Regelung stattfinden. Beim Besuch der Kunsthandwerkermärkte im Heiligen-Geist-Hospital, in St. Petri, im Hoghehus und im Schuppen 6, die in geschlossenen Räumen stattfinden, gilt jedoch die 3G-Regel.

Generalstaatsanwaltschaft: Falsche Impfzertifikate sind strafbar

Wer sich mit einem gefälschten Impfnachweis ein digitales Impfzertifikat in einer Apotheke besorgt, handelt nach Ansicht der niedersächsischen Generalstaatsanwaltschaft strafbar. „Wer versucht, mit einem gefälschten Impfzertifikat einen digitalen Impfpass zu erlangen, muss auch künftig damit rechnen, dass er oder sie von der Staatsanwaltschaft verfolgt wird,“ hieß es in einer am Donnerstag verbreiteten Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Celle.

Wer seinen Impfausweis nicht dabei hat, kann seinen Impfstatus auch über Apps auf seinem Handy nachweisen. Dafür ist zuvor das digitale Impfzertifikat notwendig, was man in der Apotheke erhalten kann.

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Nach einem Gerichtsurteil in Osnabrück hatte die niedersächsische Landesregierung in der vergangenen Woche darauf gepocht, eine Gesetzeslücke im Zusammenhang mit gefälschten Impfausweisen zu schließen. Staatskanzlei und Justizministerium bekräftigten einen Entschluss der Länder-Ministerpräsidenten. Darin wird der Bund aufgefordert, das Strafgesetzbuch und das Infektionsschutzgesetz so zu überarbeiten, dass das Vorlegen gefälschter Impfdokumente auch strafrechtlich geahndet werden kann.

Das Landgericht Osnabrück hatte zuletzt in einem Beschwerdeverfahren eine vorherige Entscheidung des Amtsgerichts bestätigt. Demzufolge war das Vorlegen eines gefälschten Impfpasses in einer Nordhorner Apotheke nicht strafbar. Der Vorlegende wollte sich mit dem gefälschten Dokument ein digitales Impfzertifikat erschwindeln.

Coronavirus: Hier können Sie sich in Hamburg impfen lassen

Auch wenn das zentrale Impfzentrum in den Hamburger Messehallen inzwischen geschlossen ist, haben Ungeimpfte noch immer zahlreiche Möglichkeiten, sich in der Hansestadt schnell und unkompliziert gegen das Coronavirus immunisieren zu lassen. Ein Termin muss in den meisten Einrichtungen nicht vereinbart werden. Über das ganze Stadtgebiet verteilt bieten zum Beispiel Jobcenter, Bibliotheken und Einkaufszentren Schutzimpfungen an:

Auch in vielen Krankenhäusern können Impfwillige eine Corona-Schutzimpfung erhalten, hier allerdings nur mit einem Termin. Die Terminvereinbarung erfolgt jedoch nicht über das Krankenhaus, sondern telefonisch (040-428284000) oder online.

Darüber hinaus verabreichen auch viele Arztpraxen Impfungen gegen das Coronavirus.

UKE-Mediziner Kluge: "Gehe davon aus, dass OPs verschoben werden"

Der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Prof. Stefan Kluge, fürchtet mit Blick auf die stetig steigenden Corona-Fälle, dass geplante Eingriffe in Kliniken bald vermehrt abgesagt werden könnten. „Im Moment ist das bei uns noch nicht so, aber wenn ich mir die Zahlen anschaue, gehe ich davon aus, dass auch in Hamburg in den kommenden Wochen OPs verschoben werden“, sagte der Mediziner der „taz“ (Donnerstag) in Hamburg.

Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin im UKE (Archivbild).
Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin im UKE (Archivbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Mit der Corona-Inzidenz werde auch die Zahl der Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen steigen. In den meisten Fällen seien die derzeit ungeimpft und gelten aufgrund von Alter, Gewicht oder Vorerkrankungen als Risikopatienten. „Viele haben eine Sprachbarriere.“

Kluge ist davon überzeugt, dass die Impfkampagne noch immer nicht alle Menschen erreicht hat. „Wir haben bei uns immer mal einzelne Impfgegner auf der Intensivstation liegen. Die anderen, die nicht geimpft sind, würde ich als Impfzauderer bezeichnen. Diese Menschen sind nicht abgeholt, nicht ausreichend informiert worden.“ Seiner Meinung nach brauche es deshalb beispielsweise mehr mobile, mehrsprachige Impfteams. Zudem appellierte er, weiter Masken zu tragen, Abstand zu halten und zu testen. „Es muss darum gehen, diese Dinge aufrecht zu erhalten.“

Covid-19: Lebenserwartung in den meisten Industriestaaten gesunken

Wegen der Corona-Pandemie ist die Lebenserwartung in den meisten Industriestaaten im vergangenen Jahr gesunken. Ein Demografen-Team habe errechnet, dass die Lebenserwartung in 31 der 37 untersuchten Länder zurückging, teilte das Max-Planck-Institut für demografische Forschung am Donnerstag in Rostock mit. Insgesamt seien dort rund 28 Millionen Lebensjahre mehr verloren gegangen als zu erwarten gewesen wäre. Das seien fünfmal so viele Lebensjahre wie bei der Grippe-Epidemie 2015. Die Studie wurde im medizinisch-wissenschaftlichen Fachjournal „BMJ“ veröffentlicht.

Den Angaben zufolge sank am stärksten die Lebenserwartung mit 2,33 Jahren für Männer in Russland. Für Frauen in Russland ging sie um 2,14 Jahre zurück. An zweiter Stelle lagen die USA, wo die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer um 2,27 Jahre und der Frauen um 1,61 Jahre fiel. In Bulgarien sank sie für Männer um 1,96 Jahre und für Frauen um 1,37 Jahre.

Hingegen sei die Lebenserwartung in Neuseeland, Taiwan und Norwegen gestiegen, während sie sich in Dänemark, Island und Südkorea im vergangenen Jahr nicht veränderte. Das könne wohl auf die erfolgreiche Pandemie-Bekämpfung in diesen Ländern zurückgeführt werden, sagte Dmitri Jdanov, Leiter des Arbeitsbereichs Demografische Daten.

Inzidenz steigt drastisch: 568 neue Corona-Fälle in Hamburg

Am Donnerstag hat die Hamburger Sozialbehörde 568 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 185 Fälle mehr als am Vortag (383) und 158 mehr als am Donnerstag vor einer Woche (410). Damit steigt die Inzidenz deutlich an auf nun 133,2 (Vortag 124,9). Ähnlich viele Neuinfektionen hatte es zuletzt am 31. März mit 590 neuen Corona-Fällen gegeben.

Weiterhin werden in Hamburg jeden Tag zahlreiche Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild).
Weiterhin werden in Hamburg jeden Tag zahlreiche Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild). © imago/Addictive Stock | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 100.292 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 92.500 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.377.457 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.337.075 Personen sind vollständig geimpft.

In Hamburger Krankenhäusern werden 150 Corona-Patienten behandelt, das sind elf mehr als am Vortag (139). 43 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1826 Menschen gestorben.

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Flensburger Krankenhaus schafft Kapazitäten für Corona-Patienten

Der Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Flensburg hat Auswirkungen auf die Arbeit des St. Franziskus-Hospitals. „Wir sind angefangen, die reguläre Versorgung zu reduzieren“, sagte Geschäftsführer Klaus Deitmaring am Donnerstag. Für eine sich wieder deutlich erhöhende Corona-Versorgung müssten mehr Personal und Kapazität bereitgestellt werden. Das laufe nicht hektisch ab, es gebe aber Kapazitätsengpässe. Die Belegungsrate betrage 98 Prozent, „also faktisch voll“. Das Krankenhaus versorge aktuell sechs Corona-Patienten, bei vier weiteren bestehe ein entsprechender Verdacht. Die Kapazitätsgrenze des Hauses liege bei 42 Corona-Fällen.

Im Diako Krankenhaus seien derzeit fast zwei Drittel der neu aufgenommenen Patienten nicht geimpft, sagte Geschäftsführerin Friederike Hohmann. Pläne, die reguläre Versorgung einzuschränken, gebe es dort aber nicht.

Die Inzidenz lag in Flensburg am Mittwoch bei 100,1. Am Donnerstag wurden nach Angaben der Stadt bislang elf neue Fälle gemeldet, darunter ein Kind aus einer Kita und vier Schulkinder. Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) zeigte sich angesichts des diffusen Infektionsgeschehens „wieder etwas besorgter“ und forderte, wieder kostenlose Testmöglichkeiten anzubieten.

Mit Blick auf die Landesregierung sagte Lange, die sogenannte 2G-Regel, bei der nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu Veranstaltungen oder ins Restaurant erhalten, sei derzeit im Norden nur über das Hausrecht möglich. „Wir können es nicht flächendeckend für die gesamte Stadt einfach durch Kommunalverfügung anordnen. Dafür fehlen uns in Schleswig-Holstein die Rechtsgrundlagen.“

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Hohe Impfbereitschaft bei Mitarbeitern im Hamburger Strafvollzug

Unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Strafvollzug in Hamburg gibt es eine überdurchschnittlich hohe Bereitschaft, sich gegen Corona impfen zu lassen. Nach einer Auswertung der Justizbehörde sind rund 88 Prozent vollständig geimpft. Nur rund zehn Prozent der Bediensteten sind bisher ungeimpft. Zwei Prozent der Beschäftigten machten dazu keine Angaben.

„Die Bediensteten schützen nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern zeigen mit ihrer hohen Impfbereitschaft auch große Verantwortung für die Gesundheit der Gefangenen“, sagte Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne). „Der Justizvollzug ist ein sensibler Bereich, viele Gefangene gehören Risikogruppen an.“

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Unter den Gefangenen liegt die Impfquote in Hamburg laut Behörde bei rund 61 Prozent. Tatsächlich sei dort aber mehr geimpft worden. Es gebe eine große Fluktuation. Es würden regelmäßig geimpfte und genesene Gefangene entlassen, während neue Gefangene aufgenommen würden, die noch nicht vollständig geimpft seien. Es werde laufend weiter geimpft.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind 74,3 Prozent der Menschen in Hamburg mindestens einmal geimpft. 72,1 Prozent haben einen vollständigen Impfschutz.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Studie: Medien- und Spielsucht während Corona bei Kindern gestiegen

Krankhaftes Computerspielverhalten und Social-Media-Sucht haben bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie einer Studie zufolge zugenommen. Das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) kommt in einer Untersuchung im Auftrag der Krankenkasse DAK zu dem Schluss, dass bei mehr als vier Prozent der 10- bis 17-Jährigen in Deutschland ein sogenanntes pathologisches Nutzungsverhalten vorliegt.

Eine krankhafte oder pathologische Nutzung sehen die Experten, wenn bei Betroffenen ein Kontrollverlust, eine „Priorisierung gegenüber anderen Aktivitäten“ und eine Fortsetzung der Nutzung trotz negativer Konsequenzen zu beobachten ist.

„Der Anstieg der Mediensucht ist vor allem auf die wachsende Zahl pathologischer Nutzer unter den Jungen zurückzuführen“, sagte Studienleiter Rainer Thomasius vom DZSKJ des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Er warnte vor den Folgen durch die Vernachlässigung von Aktivitäten, Familie, Freunden und einen verschobenen Tag-Nacht-Rhythmus. „Da persönliche, familiäre und schulische Ziele in den Hintergrund treten, werden alterstypische Entwicklungsaufgaben nicht angemessen gelöst. Ein Stillstand in der psychosozialen Reifung ist die Folge.“ Thomasius warb für eine „kontinuierliche wissenschaftliche Erfassung“ und Präventiv- und Therapieangebote.

Corona: Haus Hog’n Dor beklagt achtes Todesopfer

In dem Altenheim in Norderstedt starb eine 92-Jährige an einer Corona-Infektion. Damit hat der Ausbruch insgesamt acht Menschenleben gefordert. Mehr über den Situation im Hog'n Dor erfahren Sie hier.

Stormarn: 50 Prozent der Neuinfizierten sind vollständig geimpft

Das Gesundheitsamt des Kreises Stormarn hat von Dienstag- auf Mittwochnachmittag (Stand 14 Uhr) 38 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Unter den Infizierten sind viele Geimpfte – hier kommen Sie zum ausführlichen Bericht.

Ministerin: Ungeimpfte sorgen für volle Intensivstationen

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) hat die zentrale Bedeutung von Corona-Impfungen im Kampf gegen die Pandemie hervorgehoben. Die Situation in den Krankenhäusern sei schwierig, und sie verschlechtere sich derzeit. Dies lasse sich an den Daten klar feststellen, sagte sie der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ). Auf den Intensivstationen lägen zu mehr als 90 Prozent Nicht-Geimpfte.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) (Archivbild).
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) (Archivbild). © imago/Joachim Sielski | Unbekannt

„Man kann schlicht feststellen, dass die Ungeimpften dafür sorgen, dass die Intensivstationen volllaufen, dass Operationen möglicherweise wieder verschoben werden müssen, denn Schlaganfälle und Herzinfarkte müssen auch in Pandemiezeiten versorgt werden“, so Behrens. Darunter litten dann alle Betroffenen, unabhängig vom Impfstatus. „Für harte Impfgegner fehlt mir da schon das Verständnis und alle anderen wollen wir noch überzeugen, sich endlich impfen zu lassen.“

Vor der Gesundheitsministerkonferenz am Donnerstag kritisierte Niedersachsens Ressortchefin auch den 14-tägigen Vorlauf bei der Bestellung von Covid-Impfstoffen. „Das ist ein Zustand, den wir so nicht hinnehmen können“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister muss hier dringend neue und pragmatischere Vereinbarungen mit dem Arzneimittelgroßhandel treffen, die eine flexiblere Planung der Impfungen vor Ort ermöglichen“, sagte Behrens mit Blick auf Minister Jens Spahn (CDU).

Schleswig-Holstein: Inzidenz in drei Regionen über 100

Nach 346 neuen Corona-Fällen in Schleswig-Holstein ist die Inzidenz in drei Regionen auf mehr als 100 gelegen: Im Kreis Herzogtum-Lauenburg lag die Zahl neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche bei 113,4, in Nordfriesland bei 104,7 und in Flensburg bei 100,1. Landesweit liegt der Wert im Durchschnitt bei 71,2 und damit minimal unter dem Wert des Vortages (71,3). Am niedrigsten ist die Inzidenz weiterhin im Kreis Steinburg (38,3).

Die Zahl der Corona-Toten stieg um zwei auf 1737 Personen. In den Krankenhäusern werden nun 79 Covid-19-Patienten behandelt – drei mehr als am Vortag. Davon werden 23 auf Intensivstationen behandelt (+3). Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden – beträgt unverändert 2,23. Vergangenen Mittwoch hatte sie 1,34 betragen.

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Zwölfjähriges Kind stirbt nach Corona-Impfung

Ein zwölfjähriges Kind aus dem Landkreis Cuxhaven ist kurz nach einer Corona-Impfung gestorben. Zwar liege noch kein abschließender Obduktionsbericht vor, doch lege bereits das vorläufige Obduktionsprotokoll nahe, dass der Tod des Kindes infolge der Impfung eingetreten sei, teilte der Landkreis am Mittwoch mit.

Ein zwölf Jahre altes Kind ist in Norddeutschland infolge einer Corona-Impfung gestorben.
Ein zwölf Jahre altes Kind ist in Norddeutschland infolge einer Corona-Impfung gestorben. © dpa-tmn | David Young

Mit Blick auf die Vorerkrankungen des Kindes könne allerdings laut dem Rechtmedizinischen Institut des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf vor Auswertung der feingeweblichen Untersuchungen eine mögliche andere Ursache noch nicht vollständig ausgeschlossen werden, hieß es.

„Wir sehen uns hier mit einem besonders tragischen Fall konfrontiert“, sagte der Leiter des Gesundheitsamtes, Kai Dehne. „Rein statistisch treten gravierende Impfnebenwirkungen mit Todesfolge extrem selten auf, aber die betroffene Familie trifft das mit aller Unbarmherzigkeit zu einhundert Prozent.“ Er sprach den Angehörigen sein tiefes Mitgefühl aus.

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Vortag