Hamburg. Anwohner wünschten sich eine Umgestaltung leerstehender Parkplätze am Valentinskamp. Doch das ist nicht erwünscht.
"Sind wir im Bezirk Mitte Bürger zweiter Klasse?" Das fragte sich ein Bewohner des Valentinskamps, nachdem er eine Antwort des zuständigen Bezirksamts auf seinen Antrag für ein Parklet – ganz nach dem Vorbild aus Eimsbüttel – erhalten hatte.
Da drei ausgewiesene Parkplätze vor seiner Haustür überwiegend leer blieben und auch andere Bewohner und Ladeninhaber sich ein Parklet zum Verweilen mit Sitzmöglichkeiten wie in Eimsbüttel wünschten, stellte ein Bewohner des Valentinskamps beim Bezirksamt Mitte einen Antrag auf ein solches. Die Antwort, die er darauf erhielt, ließ ihn jedoch verständnislos zurück.
"Bürger zweiter Klasse?" Kein Parklet für Hamburg-Mitte
So heißt es in der Antwort, die dem Abendblatt vorliegt, kurz und knapp: "Eine Umwandlung von Parkständen in Parklets ist im Bezirksamtsbereich Hamburg-Mitte im Gegensatz zum Bezirk Eimsbüttel nicht gewünscht. Ihrem Anliegen kann daher nicht entsprochen werden."
Auf Nachfrage des Abendblatts zeigte sich Bezirksamtssprecherin Sorina Weiland jedoch überrascht. Diese Antwort sei "unsensibel", zumal es "fachliche Gründe" gebe, die derzeit gegen ein Parklet im Valentinskamp sprechen.
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"Vor dem Hintergrund der derzeitigen Bautätigkeiten (Hochbau, Leitungsbau, Veloroutenausbau) im Valentinskamp und der Umsetzung des Handlungskonzeptes Innenstadt, das aus gesamtstädtischer Sicht die Notwendigkeit von Stellplätzen in zentralen Lagen untersucht, sehen wir derzeit keinen Raum für einen solchen Versuch im Valentinskamp", so die Sprecherin. Dass diese kurze Antwort auf den angebrachten Wunsch Unverständnis auslöse, könne Weiland nachvollziehen. Die Sprecherin entschuldigte sich.