Hamburg. Stundenlang warteten Hamburger am Montag vor den Messehallen auf den Coronaschutz. Die Kassenärztliche Vereinigung klärt auf.

Einmal um den kompletten Schanzenpark wand sich die Schlange, die sich am Montag vor dem Hamburger Impfzentrum gebildet hatte. Wartezeit: Bis zu drei Stunden. Bis 21.50 Uhr wurde in den Messehallen Biontech verabreicht.

10.599 Hamburger bekamen den Coronaschutz – ein Rekord. Geplant war das jedoch nicht. Im Gegenteil: Es ist einiges schiefgelaufen an jenem Tag des unfreiwilligen Impfrekords. Die Kassenärztliche Vereinigung hatte massiv „überbucht“, wie man es von Fluglinien kennt. Und einige Hamburger, die gar keinen Termin hatten, waren auch gekommen.

Impfpanne: 3000 Termine neu freigeschaltet plus "Impfschwänzer"

Die Impfpanne hat eine Vorgeschichte. Am Donnerstag (Himmelfahrt), Freitag, Sonnabend und Sonntag waren viele Hamburger nicht zur terminierten Impfung erschienen. Insgesamt 5800 Bürger ließen nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH) ihren Termin einfach sausen, ohne abzusagen.

Die Schlange vor dem Hamburger Impfzentrum in den Messehallen staute sich am Montag bis zum S-Bahnhof Sternschanze. Die Wartezeit betrug bis zu drei Stunden.
Die Schlange vor dem Hamburger Impfzentrum in den Messehallen staute sich am Montag bis zum S-Bahnhof Sternschanze. Die Wartezeit betrug bis zu drei Stunden. © Michael Arning | Unbekannt

Darauf entschieden die Leitung des Impfzentrums und Walter Plassmann, der KVH-Vorsitzende, am späten Sonntagnachmittag, für den Montag weitere 3000 Termine freischalten zu lassen. Und die waren offenbar im Nu ausgebucht.

Also kamen am Montag nicht nur diejenigen, die schon seit längerem einen Termin an diesem Tag hatten, sondern 3000 frisch vermittelte Hamburger. Dazu reihten sich rund 300 „Impfschwänzer“ ein, die ihren Termin an den Tagen zuvor nicht wahrgenommen hatten, und 300 weitere Hamburger, die erst in den kommenden Tagen und Wochen einen Termin hatten. Letztere wurden abgewiesen. Alle anderen wurden bedient – bis um 21.50 Uhr die Schlange abgearbeitet war.

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Kassenärztliche Vereinigung: Impftermine einhalten!

Die KV appelliert nun an alle Hamburgerinnen und Hamburger, zugesagte Impftermine auch einzuhalten. Wenn dies nicht möglich sei, sollte er unbedingt abgesagt werden. Das unangekündigte Fernbleiben im Impfzentrum oder in den Praxen verursache große Probleme, sagte KVH-Chef Plassmann. „Impfdosen und Termine sind aufeinander abgestimmt.“

 Er erinnerte daran, dass das Zentrum nur auf 7000 Impfungen täglich ausgelegt sei: „Wir dürfen die Einrichtung und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht überfordern.“ Das wichtigste sei Termintreue. „Dann sind wir auch nicht mehr gezwungen zu überbuchen“, so Plassmann.