Hamburg. Im Hybridstudio Hamburg fand die Film-Premiere von „Time to Live“ statt – persönlich, aber mit Abstand. Was noch in Hamburg passierte.
Was Handball-Ikone Pascal „Pommes“ Hens, unter anderem Welt- und Europameister mit der Nationalmannschaft und deutscher Meister und Champions-League-Gewinner mit dem HSV Handball, freitagabends macht, verriet er jetzt bei der „Hamburger Sportgala #digital“: Er schaut „Let’s Dance“ und drückt „Mister Tagesschau“ Jan Hofer die Daumen.
„Ich ziehe auf jeden Fall meinen Hut vor ihm. Ich weiß, wie hart das Training ist, und er ist ja nicht mehr der jüngste Teilnehmer“, sagte Hens, der den RTL-Tanzwettbewerb 2019 gewann. „Es wird schwierig für ihn, das Ding zu holen, aber er hat mit Christina Luft eine ganz tolle Trainerin und Partnerin.“
Hamburger Sporttalente bei Gala ausgezeichnet
Allerdings sei es schon eine „echte Herausforderung“, beispielsweise gegen Rúrik Gíslason anzutanzen. „Der ist Ex-Fußballprofi und natürlich extrem fit.“ Letzteres trifft auch auf die Preisträger Noma Noha Akugue (Tennis), Philipp Buhl (Segeln) und die Hockeydamen vom Club an der Alster zu, die bei der von Abendblatt-Sportchef Alexander Laux und Abendblatt-Redakteurin Vanessa Seifert moderierten Gala ausgezeichnet wurden.
Sportsenator Andy Grote (SPD) vergab den „Active City Award“ an die Balkonsport-Initiative der Saga Unternehmensgruppe und sagte: „Ich selbst habe keinen Balkon, aber Terrassensport kann ich machen.“
Göttlich machte HSV-Trainer einen Vorschlag
Als Gesprächspartner zugeschaltet war auch Segelheld Boris Herrmann, der verriet, dass er langsam wieder im Leben an Land angekommen ist und sich nach 80 Tagen auf dem Meer immer noch jeden Morgen über Brötchen und frischen Kaffee freut.
Der Präsident des FC St. Pauli, Oke Göttlich, machte HSV-Trainer Daniel Thioune, der sich selbst zuvor als „kleinen Zocker“ bezeichnet hatte, einen Vorschlag: Man könne doch die Stadtmeisterschaft an der Konsole im Fußball-Simulationsspiel „Fifa 21“ ausspielen. Das wird mindestens so spannend wie eine neue Folge „Let’s Dance“…
Reales Treffen im Hybridstudio Hamburg
Dass sich Menschen in diesen Zeiten auf einer Veranstaltung begegnen, ist kaum zu glauben. Doch im Hybridstudio Hamburg in der Alten Hagenbeck’schen Dressurhalle gab es tatsächlich wieder ein Treffen, natürlich mit Abstand. Die Unternehmerinnen Katrin Pietsch und Maike Grimpe von Hipulse Events hatten eingeladen, um dort die Film-Premiere von „Time to Live“ zu präsentieren. Der Kurzfilm sollte zeigen, welche Möglichkeiten es für hybride Veranstaltungen gibt.
Hunderte verfolgten die Liveübertragung von zu Hause aus, aber 20 handverlesene Gäste kamen in der Dressurhalle zusammen. Darunter Stephan von Bülow, Chef der Block Gruppe, der sagte: „Es ist so schön, heute mal wieder einen persönlichen Austausch mit anderen Menschen zu haben und nicht immer nur über verzerrte Bilder in Videokonferenzen.“
Stacklies und Strehlitz eröffnen Schnelltestzentren
Auch Klaus Gerresheim, der die Dressurhalle betreibt, freute sich, „dass wir hier im kleinen Rahmen eine Veranstaltung ausrichten können“. In „normalen Zeiten“ hätten bis zu 600 Personen in der Halle Platz. Gerresheim wirkte total entspannt. Kein Wunder. Der Unternehmer war drei Wochen mit seiner Frau Marlies Head, Eigentümerin vom The Madison Hotel am Michel, auf Teneriffa zum Golfspielen.
Durch den Abend führte Moderator Philipp Pägler, er diskutierte unter anderen mit Fischauktionshallen-Betreiber Jens Stacklies und Gastronom Axel Strehlitz über die aktuelle Situation der Branche. Die beiden haben das Beste aus der Krise gemacht und betreiben jetzt Corona-Schnelltestzentren. Auch bei der Filmpremiere dabei waren der amtierende Dehoga-Präsident Niklaus Kaiser von Rosenburg, Wolfgang Raike, Vorsitzender vom Tourismusverband Hamburg, und Hamburg-Tourismus-Kommunikationschef Sascha Albertsen.
Claudia Midolo Gründerin von Hamburger Agentur
Seit Claudia Midolo vor 26 Jahren ihre Agentur Modelwerk an der Rothenbaumchaussee gründete, konnte sie in jedem Jahr mehr Erfolge verbuchen. Durch die Pandemie erlebte Midolo einen Stillstand, nichts tat sich mehr in der Modebranche. „Es war eine Schockstarre“, sagt die Hamburgerin, die Supermodel Toni Garrn entdeckte. „Doch die Kunden haben zügig gemerkt, dass sie andere Wege finden müssen, um nicht unterzugehen.“
Bedeutet: „Es finden viel mehr Fotoshootings in Deutschland statt, alles wendet sich ab vom Globalen. Zum Beispiel werden keine Models mehr wie früher aus Brasilien oder New York eingeflogen, sondern höchstens reist jemand aus Europa an.“ Grundsätzlich sei Corona ein „unheimlicher Beschleuniger“ gewesen, der die Digitalisierung auch rasant vorangetrieben habe. „Die Social-Media-Präsenz unserer Models ist unheimlich bedeutend geworden, Instagram ersetzt persönliche Treffen, diese Plattform ist für die Models zu ihrem ersten Modelportfolio geworden.“
Richtiger Umgang mit den sozialen Medien
Castings fänden digital statt, wenn ein Kunde ein Model besser kennenlernen wolle, dann sehe er sich Videos auf Tiktok oder YouTube an. „Deshalb ist es enorm wichtig, wie man sich darstellt, und vor allem, welche Follower man hat“, so Agenturchefin Midolo. „Ein Bikinifoto bringt nicht immer die richtigen Follower. In unserer Modelwerk Academy bringen wir den Models deshalb bei, wie man richtig mit den sozialen Medien umgeht.“
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Wie wichtig ihr es ist, den Zeitgeist zu spüren und aufzunehmen, zeigte Midolo, indem sie ihre Website umbaute und auf die gängige Kategorisierung der Models verzichtete. „Es kommt auf mehr an als das Aussehen. Wir wollen die Leute motivieren, vermeintliche Makel wie Narben und Sommersprossen zu akzeptieren, und haben auch kleinere und ältere Models jeder Größe in unserer Kartei, die eben keiner Schublade entsprechen.“
Hamburger-Hafen-Empfang abgesagt
Der jährliche Hamburger-Hafen-Empfang muss wegen Corona leider abgesagt werden. Das dazugehörige Magazin, herausgebracht von Klaus Schümann, wird in diesen Tagen dennoch erscheinen.
In dem Jahresband „Hafen 2021“ melden sich bekannte Namen aus Wirtschaft und Politik zu Wort, unter anderem Wirtschaftssenator Michael Westhagemann, Handelskammer-Präses Norbert Aust, Klaus Borgschulte von der Lürssen-Werft, Jens Meier von der HPA,
Klaus-Michael Kühne, Michael Eggenschwiler, Geschäftsführer des Flughafens, der ehemalige Senator Ian Karan, Volker Tschirch vom AGA und Angela Titzrath von der HHLA. Das 100 Seite dicke Werk ist ab sofort im Handel erhältlich.
Gamecity Hamburg bekommt Unterstützung
Das Team von Gamecity Hamburg bekommt mit PR-Manager Johannes Klockenbring und Projektassistentin Helen Krüger zwei neue Kollegen, um die Kommunikation zu verstärken. Die Standortinitiative unterstützt die Branche in der Hansestadt unter anderem mit Veranstaltungen und Netzwerkaktivitäten.
Im Fokus von Gamecity Hamburg steht in diesem Jahr zudem die Entwicklung von digitalen Möglichkeiten, um sich austauschen zu können. „Ich freue mich, im Team von Gamecity Hamburg der Spielebranche und den Möglichkeiten, die Hamburg für sie bietet, mehr Sichtbarkeit zu verschaffen“, sagt Klockenbring.
Diana Kinnert stellt „Die neue Einsamkeit“ vor
Einsam und alt? Eher allein und jung. Denn Einsamkeit betreffe auch zunehmend Menschen unter 35 Jahren, wie CDU-Politikerin Diana Kinnert den Mitgliedern des Clubs europäischer Unternehmerinnen (CeU) berichtete. In einem virtuellen Zusammentreffen auf Einladung von Präsidentin Kristina Tröger stellte die 30-Jährige ihr aktuelles Buch „Die neue Einsamkeit“ vor.
„Das Problem hat sich durch die Pandemie noch weiter verschärft“, so die Publizistin. Auch die Digitalisierung trage dazu bei, dass sich immer mehr junge Menschen einsam fühlten. Unter den 60 Teilnehmerinnen, die im Anschluss an den Vortrag noch diskutierten, waren PR-Profi Alexandra von Rehlingen mit Tochter Antonia, Journalistin und Moderatorin Sabrina Staubitz sowie Katja Kleffmann (Lufthansa).
Hamburger Frauen engagieren sich für Jugendliche
Seit mehr als 25 Jahren engagieren sich Hamburger Frauen im Verein Licht im Schatten für junge Menschen im „Come In!“, einer Fachklinik in Moorfleet. Mithilfe von Therapeuten und Pädagogen erhalten Jugendliche einen beschützten Raum, um nach dem Entzug ein selbstbestimmtes Leben ohne Drogen zu finden.
Der Verein, der von Stefanie Stoltzenberg-Spies geführt wird, ermöglicht den Jugendlichen sonst kreative Workshops und Kulturveranstaltungen – das war wegen Corona nicht möglich. Doch als kleinen Ausgleich unterstützte der Verein das „Come In!“ bei der Anschaffung eines neuen Fußbodens für die Sporthalle und eines neuen Herds.
Betreiber von Hamburger Bar bringt Gin auf den Markt
Bereits seit 2011 betreibt Antonio Fabrizi den Club 20457 – die Bar an der Osakaallee ist die älteste Kneipe in der noch immer jungen HafenCity. Nach zehn Jahren bringt Gastronom „Toni“ nun einen eigenen Gin auf den Markt, den „Club 20457 Gin“ mit 44 Volumenprozent und natürlichen Zitrusnoten. Mehr als zwei Jahre lang haben Fabrizi und sein Kollege Christian Niese Geschmacksrichtungen getestet. „
Wir wollten das Lebensgefühl der HafenCity sowie der benachbarten Speicherstadt einfangen und dann auch abfüllen: hanseatisch, maritim und norddeutsch gemixt mit lebendigem und urbanem Flair“, sagt Fabrizi. Hergestellt wird das Destillat im Familienbetrieb von Georg Glitz-Ehringhausen in Werne.