Hamburg. Wer versucht, online einen Termin zu buchen, erhält zu Daten bis Ende April keine Auskunft. So reagiert die Sozialbehörde.

Für die Impfangebote der Stadt Hamburg sind keinerlei Termine mehr zu bekommen. Wer auf der Seite hamburg.de/corona-impfung/ versucht, online einen Termin zu buchen, erhält zu Daten bis Ende April die Auskunft: "Leider wurde für Ihre Auswahl kein freier Termin gefunden." Sozialsenatorin Melanie Leonhard hatte noch am Freitag ausdrücklich auf dieses Angebot verwiesen, ihre Behörde wirbt damit in ihrem "3-Schritte-Weg" zu einer Impfung.

Auf ihrer Internetseite heißt es weiterhin: Wer die Auffrischungsimpfung nach Ablauf von sechs Monaten seit der Grundimmunisierung benötigt, aber nicht in einer Arztpraxis erhalten kann, kann auf die zusätzlichen Angebote der Stadt Hamburg zurückgreifen. Die städtischen Impfangebote zum Beispiel in Krankenhäusern sowie im Zentrum für Impfmedizin des Instituts für Hygiene und Umwelt werden erheblich ausgeweitet. Um Wartezeiten zu vermeiden, wird empfohlen, grundsätzlich einen Termin online zu buchen.

Corona Hamburg: Sämtliche Impfangebote der Stadt ausgebucht

Doch auch wenn man dort alle Wochentage als Präferenz anklickt und im maximal verfügbaren Zeitfenster von 7 bis 19 Uhr sucht, gibt es dort keine freien Termine. Bis Ende April probierte das Abendblatt es durch, für Mai und Juni stichprobenartig – es ist nichts frei.

Coronavirus: Hamburgs Impfstellen

Die Hamburger Sozialbehörde von Senatorin Melanie Leonhard (SPD) verweist darauf, dass weitere städtische Impfangebote noch im Aufbau seien. Zudem sollten Impfwillige im ersten Schritt versuchen, einen Termin bei ihrem Hausarzt zu machen und im zweiten Schritt einen der Ärzte zu kontaktieren, die auch andere als ihre eigenen Patienten impfen. Allerdings berichten Leser, dass auch bei Letzteren derzeit kaum ein Termin zu bekommen sei.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Hier geht es zum aktuellen Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden