Hamburg. Der Hells-Angels-Fahrer hat Verbindungen ins Rotlicht- und Rockermilieu. Die Polizei erzielte mit dem Zugriff einen großen Erfolg.

Polizisten haben an der Behringstraße einen 34 Jahre alten mutmaßlichen Drogenhändler festgenommen. Mehr als 500 Kilo soll der Mann, der Verbindungen ins Rotlicht- und Rockermilieu haben soll, umgesetzt haben.

Die Festnahme ist ein erneuter Erfolg der Drogenfahndung und der Soko „HHammer“, die seit Monaten Chatverläufe aus dem von der niederländischen Polizei geknackten „EncroChat-Netzwerk“ auswerten.

Hamburger Drogenhändler hatte Kontakt zu Hells Angels

Es ist ein unauffälliges Mehrfamilienhaus mit Backsteinfassade, vor dem Beamte der Wasserschutzpolizei lauerten: Als Frederic L. vor die Tür trat, griffen die Beamten zu. Der 34-Jährige gilt als „dicker Fisch“. Er soll Kontakte zu den berüchtigten Hells Angels vom Charter „Hellport“ gehabt und sich dort als Fahrer eines Mitglieds („Full-Members“) verdingt haben. Auf dem Kiez gilt er als „Verantwortlicher“ für ein Etablissement, in dem es käuflichen Sex gibt.

In der Vergangenheit wurde wegen kleiner Delikte und wegen Landfriedensbruchs im Zusammenhang mit Fußballausschreitungen als HSV-Fan gegen ihn ermittelt. Jetzt geht es um Drogen. In rund einem Dutzend Fälle soll er mit Marihuana gedealt haben. Die Staatsanwaltschaft erwirkte nicht nur einen Haftbefehl, sondern auch Arrestbeschlüsse über knapp drei Millionen Euro. So viel Geld soll der Mann mit den Drogendeals gemacht haben. Als Frederic L. verhaftet wurde, hatte er mehrere Handys in der Tasche, darunter ein sogenanntes Kryptohandy, das als abhörsicher gilt.

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Weiterer Drogen- und Waffenhändler gefasst

In seiner Wohnung fand die Polizei rund 30.000 Euro in bar. Auch Taschen einer Luxusmarke und ein Mercedes GLC wurden eingezogen. Außerdem entdeckten die Beamten eine Geldzählmaschine. Sie ist ein Hinweis darauf, dass die illegalen Geschäfte gut liefen.

An der Kieler Straße verhafteten SEK-Beamte Orhan N. (30). Auch an ihn waren die Ermittler über Chatverläufe gekommen. Er soll rund 250 Kilo
Haschisch und Marihuana, aber auch Waffen verkauft haben.