Hamburg. Die 52-jährige Meryem Celikkol starb nach einer mehrstündigen Not-OP im UKE. Tschentscher: “Sie hinterlässt eine große Lücke.“
Politisch kämpferisch, mutig, eine starke Persönlichkeit: So wird die Hamburger SPD-Politikerin Meryem Celikkol häufig beschrieben, die am Donnerstag überraschend gestorben ist. Am Mittwochabend sollte die 52-Jährige die Sitzung der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte leiten, auf der Ralf Neubauer zum neuen Bezirksamtsleiter und Nachfolger von Falko Droßmann (beide SPD) gewählt wurde. Doch kurz zuvor wurde Celikkol von zu Hause mit dem Rettungswagen ins UKE gebracht.
Laut Bild-Zeitung war eine Hauptschlagader direkt am Herzen gerissen und die Politikerin musste über mehrere Stunden notoperiert werden – die Ärzte konnten Celikkol jedoch nicht mehr retten. Die Präsidentin der Bezirksversammlung Mitte verstarb im Krankenhaus. Auf den plötzlichen Tod der 52-Jährigen, die vor zwei Jahren der damaligen Grünen-Landeschefin Anna Gallina wegen fälschlicher Islamismus-Vorwürfe die Stirn bot, reagierten viele Hamburger Politiker und Weggefährten mit großer Trauer und Bestürzung.
Hamburger SPD-Politikerin verstorben – "Der Schock sitzt tief"
„Wir stehen alle unter Schock, es ist unbegreiflich. Die Bezirksversammlung hätte am Donnerstag getagt, aber wir haben die Sitzung abgesagt“, sagte SPD-Fraktionschef Tobias Piekatz dem Abendblatt.
Hamburgs Zweite Bürgermeistern Katharina Fegebank (Grüne) äußerte sich bei Twitter zum plötzlichen Tod von Meryem Celikkol. "Noch am Sonntag haben wir uns beim Volkstrauertag getroffen, jetzt bist Du nicht mehr da", schrieb Fegebank am Donnerstagmittag in einem Beitrag. "Das ist so traurig, der Schock sitzt tief."
Tschentscher: Meryem Celikkol hinterlässt eine große Lücke
Auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sprach der Familie und den Angehörigen sein Beileid aus. "Sie hinterlässt eine große Lücke in der Politik ihres Bezirks Hamburg-Mitte und in der Hamburger Politik insgesamt", schrieb er in einem Twitter-Beitrag.
Aydan Özoğuz erinnert an Meryem Celikkol
Die Hamburger SPD-Politikerin Aydan Özoğuz, jüngst zur Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags ernannt, erinnert sich in Trauer an Celikkol. "Ich kann es gar nicht fassen. Wir kennen uns schon so lange, damals als du dein Praktikum bei mir in der Körber-Stiftung gemacht hast, haben wir wohl beide nicht gedacht, dass wir uns später mal in der Politik wiedersehen würden", schreibt Özoğuz auf Facebook. "Und jetzt wurdest du so plötzlich rausgerissen. Das ist kaum zu begreifen. Ich wünsche deiner Familie sehr viel Kraft."
Michael Gwosdz: "Geplante Aussprache holen wir im Jenseits nach"
Jenny Jasberg, Vorsitzende der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, beschreibt Meryem Celikkol als einen "politisch-kämpferischen Mensch", der fehlen wird.
Der Grünen-Bürgerschaftsabgeordnete Michael Gwosdz twitterte: "Mir fehlen die Worte, die ich sonst so oft habe. Ruhe in Frieden, liebe Meryem Celikkol. Die geplante Aussprache holen wir im Jenseits nach."