Hamburg. Innerhalb weniger Stunden musste die Bundespolizei wegen betrunkener Wildpinkler einschreiten. Männer reagierten uneinsichtig.

Äußerst dreist: Am Bahnhof Altona ist es am Sonnabend gleich zu zwei Urin-Vorfällen gekommen, bei denen Bundespolizisten einschreiten mussten – zwei Beamte wurden sogar verletzt. Zunächst hatte ein betrunkener 32-Jähriger gegen einen Wagen der Bundespolizei gepinkelt. Nur wenige Stunden später versuchte ein volltrunkener 41-Jähriger im Schnellrestaurant KFC auf den Boden zu urinieren.

Der Mann suchte nicht die Toilette im Kentucky-Fried-Chicken-Restaurant auf, sondern versuchte direkt in den Räumlichkeiten seine Notdurft zu verrichten, wie Bundespolizeisprecher Rüdiger Carstens am Sonntag mitteilte. "Ein Mitarbeiter des KFC konnte diese grob ungehörige Handlung verhindern."

Bahnhof Altona: Mann will mit 3,76 Promille gegen KFC-Wand pinkeln

Doch anschließend versuchte der 41-Jährige im Außenbereich an die Wand des Restaurants zu pinkeln. Als der KFC-Mitarbeiter ihn erneut auf sein Fehlverhalten hinwies, versuchte der Betrunkene auf diesen einzutreten. "Auf zwischenzeitlich alarmierte Bundespolizisten reagierte der Mann umgehend aggressiv", so Carstens. Als der stark alkoholisierte Mann aufgefordert wurde, einen Mindestabstand gegenüber den Polizeibeamten einzuhalten, ignorierte er dies.

"Im weiteren Verlauf holte der Mann mit einem Arm aus und versuchte einen Bundespolizisten durch einen Ellenbogenschlag zu verletzen", sagte Carstens. Doch der Angriff konnte abgewehrt werden. "Der Beschuldigte wurde kontrolliert zu Boden gebracht, gefesselt und unter Widerstandshandlungen zum Bundespolizeirevier gebracht." Zwei Bundespolizisten erlitten dabei leichte Verletzungen, konnten aber ihren Dienst weiter fortsetzen.

Ein Atemalkoholtest bei dem 41-Jährigen ergab einen Wert von 3,76 Promille. Der Mann bekam in einer Zelle laut Bundespolizei ausreichend Gelegenheit zur Ausnüchterung und wurde später wieder "verkehrsfähig" entlassen. Gegen ihn wurden entsprechende Strafverfahren eingeleitet.

Betrunkener pinkelt gegen Streifenwagen am Bahnhof Altona

Kurz zuvor, am frühen Sonnabendmorgen, hatte ein 32-jähriger Mann am Bahnhof Altona sein Geschlechtsteil entblößt und gegen einen Wagen der Bundespolizei uriniert. Er hatte sich offenbar ganz bewusst dazu entschieden, öffentlich die Hosen runterzulassen – nur etwa 80 Meter weiter hätte er eine öffentliche Toilette nutzen können, wie die Bundespolizei mitteilt.

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Die Bundespolizisten seien von vorbeigehende Personen auf den Mann aufmerksam gemacht worden. Die Beamten sprachen den Mann an. Dieser soll jedoch "völlig uneinsichtig" reagiert und lautstark gelacht haben. "Der Mann wurde daraufhin zum Bundespolizeirevier gebracht; ein durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,47 Promille", sagt Rüdiger Carstens, Sprecher der Bundespolizei in Hamburg. Gegen den 32-Jährigen wurde ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet.

Betrunkene Personen sorgen am Bahnhof Altona für Unruhe

Bereits am Freitagmorgen gegen 8.45 Uhr hatte ein laut Bundespolizei "völlig betrunkener Mann" am Bahnhof Altona für Unruhe gesorgt. Die Polizisten wurden auf den 46-Jährigen aufmerksam, da dieser mehrfach Reisende im Eingangsbereich des Bahnhofes anrempelte. Der Mann habe sich kaum mehr auf seinen Beinen halten können. Ein durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,92 Promille. Er wurde in eine Ausnüchterungszelle gebracht und nach einigen Stunden wieder entlassen.

Die Bundespolizeiinspektion Hamburg warnt in dem Zusammenhang vor den Gefahren an Bahnanlagen. "Insbesondere eine hohe Alkoholisierung geht häufig mit leichtsinnigen Verhalten einher und kann zu schweren Unfällen im Bahnbereich führen", heißt es in einer Mitteilung. Die betrunkenen Personen gefährdeten nicht nur sich, sondern auch Helfer und Reisende.