Hamburg. Vor 17 Jahren eröffneten Stephan Hippe und Boris Krivec in Ottensen ihre legendäre Brasserie. Nun der sehr emotionale Abschied.

Als Stephan Hippe und Boris Krivec 2005 ihre Brasserie La Provence an der Eulenstraße eröffneten, da war Ottensen, wie sie sagen, noch "gastronomisch verschlafen". Seitdem ist in dem Stadtteil viel passiert – und in dem Restaurant. Siebenmal wurde die Brasserie zum besten Franzosen Hamburgs gewählt. "Unverschämt lecker" sei das Essen in dem "Lokal, in dem man sich sofort zu Hause fühlt", wie das Abendblatt einmal schwärmte.

Doch nun, da es nach 17 Jahren fast das Erwachsenenalter erreicht hat, verlassen die beiden "Patrons" ihr Baby. Es sei an der Zeit, Auf Wiedersehen zu sagen, schreiben sie in einer emotionalen Mail. "Wir waren dabei, als Menschen sich fanden und Paare sich trennten, wenn Freundschaften gefeiert und Geschäftsabschlüsse begossen wurden. Und so manches Kind haben wir heranwachsen sehen. Es ist uns eine große Freude, Teil Eurer Lebensfreude gewesen zu sein. Die Erinnerung daran wird uns ein Leben lang begleiten."

Chefs übergeben Brasserie La Provence in neue Hände

Viele Tausend Menschen habe man bewirtet und Dutzende beschäftigt. "Dass ein Restaurant von zwei Quereinsteigern 17 Jahre lang in Hamburg überlebt und gedeiht, ist eine Leistung, auf die wir wirklich stolz sind", heißt es weiter. Hippe war einst Schauspieler und Sänger, Krivec arbeitete als Rechtsanwalt, bevor die beiden gemeinsam ihre Leidenschaft für gutes französisches Essen zum Beruf machten.

Ende März steigen sie aus der Brasserie aus – und übergeben das Restaurant in neue Hände. Die künftige Führung werde "in Kürze" präsentiert. Bis dahin wollen Hippe und Krivec noch einmal ihre beliebtesten Menüs anbieten.

Der Haute Cuisine werden sie danach mit ihrem neuen Projekt verbunden bleiben: Le Grand Bordel. Das biete "kleine, aber feine Events rund um die französische Lebensfreude". Mehr verraten sie noch nicht.