Hamburg. Mitte Januar hatte Kerstan seine Erkrankung öffentlich gemacht. Was in den kommenden Monaten für ihn und die Behörde ansteht.

Der an Krebs erkrankte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) hat seine Operation nach Angaben aus seiner Behörde gut überstanden. Mitte Januar hatte Kerstan seine Erkrankung und die bevorstehende Behandlung öffentlich gemacht. Kurz zuvor hatte er noch die neue „Jan-Fedder-Promenade“ am Hafen eingeweiht.

Derzeit unterzieht sich der 55-Jährige einer mehrwöchigen Rehabilitationsmaßnahme. Da der Krebs sehr frühzeitig erkannt worden sei, werde er sich weder einer Bestrahlungs- noch einer Chemotherapie unterziehen müssen, sagte seine Sprecherin Renate Pinzke. Man rechne damit, dass der Senator voraussichtlich im März seine Arbeit wieder aufnehmen könne. Näheres über die Erkrankung teilte die Behörde nicht mit.

Jens Kerstan: Umweltsenator wird von Stadtentwicklungssenatorin vertreten

Nach den Vertretungsregelungen des Senates wird Kerstan während seiner Abwesenheit formal von Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) vertreten. In der fachlichen Arbeit und innerhalb der Behörde übernimmt derzeit Umweltstaatsrat Michael Pollmann (Grüne) Kerstans Aufgaben.

In diesem Jahr stehen zahlreiche wegweisende Entscheidungen in der Umwelt- und Klimapolitik an. Im März soll mit dem Bau der Fernwärmeleitung unter der Elbe begonnen werden, durch die der Hamburger Westen künftig mit Wärme aus dem neue Energiepark Hafen versorgt werden soll, so dass das Kohlekraftwerk Wedel abgeschaltet werden kann. Zudem laufen erste Bohrungen in Wilhelmsburg für das Projekt der Tiefengeothermie (Erdwärme) und die EU-Entscheidung zur Förderung der geplanten Wasserstoffproduktion in Moorburg wird erwartet.

Klimaplan und Klimagesetz sollen überarbeitet werden

Darüber hinaus soll das Grundstück des ehemaligen Kohlekraftwerks von Vattenfall zurückgekauft werden. Von weitreichender Bedeutung ist auch die anstehende Überarbeitung von Klimaplan und Klimagesetz, in denen neue, strengere Ziele und konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes festgeschrieben werden sollen. Auch während Kerstans Abwesenheit würden all diese Themen natürlich weiterbewegt, es werde keinen Stillstand geben, hatte Behördensprecherin Pinzke Mitte Januar versichert. So wie es jetzt aussieht, kann der Grünenpolitiker sich schon bald wieder persönlich um diese zentralen Themen im Senat kümmern.

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Jens Kerstan ist seit April 2015 Umweltsenator und damit eines der dienstältesten Senatsmitglieder. Zuvor hatte der Bergedorfer Volkswirt fast sieben Jahre lang die Bürgerschaftsfraktion der Grünen geführt. Von 1995 bis 2011 war Kerstan Vorsitzender des Naturschutzverbandes „Gesellschaft für ökologische Planung e.V.“ (GÖP). Er gilt als einer der streitbarsten Hamburger Grünen.