Hamburg. Das Wetter fährt weiter Achterbahn: Tief “Eugen“ zieht über Hamburg und Norddeutschland. Kurz darauf könnte es vorsommerlich werden.

Vom Wonne-Monat Mai ist in Norddeutschland derzeit nichts zu spüren. Statt der Sonne zieht Sturmtief "Eugen" übers Land. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für Dienstag und Mittwoch für Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern eine amtliche Warnung vor Sturmböen herausgegeben. "Ein Herbststurm im Mai", sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net.

Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 85 km/h aus südwestlicher Richtung ziehen über Hamburg. "In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit schweren Sturmböen bis 100 km/h gerechnet werden", teilte der DWD mit. Gerade bei stark belaubten Bäume bestehe die Gefahr, dass etwa Äste abbrechen.

Sturm "Eugen" beschert Hamburger Feuerwehr 81 Einsätze

„Wir haben alle Hände voll zu tun“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Dienstag. Bis zum frühen Abend zählte die Feuerwehr 62 Einsätze wegen umgestürzter Bäume und loser Fassadenteile, Menschen wurden nicht verletzt. Bis Mitternacht kamen 19 weitere Einsätze hinzu. Im Stadtteil Wellingsbüttel stürzte eine 20 Meter hohe Birke auf die Fahrbahn. Der Baum musste mit einem Kran gesichert und zersägt werden.

Sturm „Eugen“ beeinträchtigte auch den Schienenverkehr. Auf der Strecke zwischen den Haltestellen Lattenkamp und Alsterdorf stürzte um 16.53 Uhr ein Baum von gut 50 Zentimeter Durchmesser auf die Gleise. Ein Zug der Linie U1 kam noch vor dem Baum zum Stehen. Verletzte gab es nach ersten Angaben nicht, die Feuerwehr zerteilte und entfernte den Baum. Der Schienenverkehr musste unterbrochen werden. In Kiel stürzte während einer kurzen, aber heftigen Gewitterzelle ein Baukran auf ein Gebäude – verletzt wurde niemand, aber es entstand erheblicher Sachschaden.

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Auf der Strecke der S3 im Süden Hamburgs war es kein Baum, der die Gleise blockierte: Ein Trampolin war von einem benachbarten Grundstück auf die Strecke kurz vor dem Bahnhof Horneburg geweht worden. Ein Zugführer konnte gerade noch rechtzeitig bremsen.

Wetter in Hamburg: Nach dem Sturm 21 Grad möglich

Schon am Donnerstag soll der Wind in Hamburg Geschichte sein. Das Wetter bleibt bis zum Wochenende jedoch wechselhaft bei 9 bis 10 Grad Höchsttemperatur. Danach legt das Wetter dann eine 180-Grad-Drehung hin. "Es bleibt trocken, am Sonnabend steigt das Thermometer auf voraussichtlich 15, am Sonntag sogar auf vorsommerliche 21 Grad", sagt Jung. "Beim Frühlingswetter geht es in diesem Jahr zu wie auf einer Achterbahn."

Sturm in Norddeutschland – DWD bei Twitter:

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Infos rund um das Thema Wind und Sturm:

  • Starker Wind (Äste schwanken, Regenschirme sind nur schwer zu halten): 40 bis 45 km/h
  • Stürmischer Wind (Zweige brechen von Bäumen, erschwert erheblich das Gehen im Freien): 65 bis 70 km/h
  • Sturm (Äste brechen von Bäumen, kleinere Schäden an Häusern): 75 bis 85 km/h
  • Schwerer Sturm (Wind bricht Bäume, größere Schäden an Häusern): 90 bis 100 km/h
  • Orkanartiger Sturm (Wind entwurzelt Bäume, verbreitet Sturmschäden): 105 bis 115 km/h