Hamburg. Der Kapitän steht im Verdacht, belastetes Ballastwasser in die Elbe eingeleitet zu haben. Es geht um 3150 Kubikmeter.
Im Rahmen einer Routinekontrolle hat die Wasserschutzpolizei am Mittwoch einen unter Schweizer Flagge fahrenden Frachter im Hamburger Hafen überführt. Wie ein Polizeisprecher am Donnerstag mitteilte, steht das Containerschiff im Verdacht, schädliche Erreger in die Elbe eingeschleppt zu haben. Wegen umweltrechtlicher Verstöße hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) für die Ordnungswidrigkeit Sicherheitsleistungen in Höhe von insgesamt 100.000 Euro gegen die Verantwortlichen verhängt.
Leitete Frachter schädliche Erreger in die Elbe ein?
Bei der Erklärung für den Regelverstoß wird es kompliziert. Nach Angaben der Polizei soll der 190 Meter lange und 32 Meter breite Frachter mehr als 3150 Kubikmeter unbehandeltes Ballastwasser in die Elbe eingeleitet haben. Ein illegaler Vorgang, der offenbar nicht konform mit den Bestimmungen des Ballastwasserübereinkommens in Deutschland ist.
Hinzu kommt, dass die Wasserschutzpolizisten an Bord eine zertifizierte Ballastwasserbehandlungsanlage entdeckten, die von dem 48 Jahre alten Kapitän sowie dem Leitenden Offizier (36) allerdings nicht benutzt wurde. Beide philippinische Staatsbürger müssen nun je 50.000 Euro für eventuelle Forderungen der Behörden hinterlegen.
Wie Polizeisprecher Daniel Ritterskamp mitteilte, könne „die Einleitung von unbehandeltem Ballastwasser zum Einschleppen von schädlichen Wasserorganismen und Krankheitserregern führen, was Risiken für die Umwelt, die menschliche Gesundheit, Sachwerte und Ressourcen“ bedeute.
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Die Wasserschutzpolizei führt immer wieder Schiffskontrollen zur Steigerung der Einhaltung der umweltrechtlichen Vorschriften durch. Dabei regelmäßig Verstöße festgestellt – und wie im Fall des Schweizer Frachters auch geahndet.