Hamburg. Zehntausende Menschen wollen bei der EM durch Hamburg kommen. Die Stadt setzt dabei auf Park and ride – mit digitaler Unterstützung.

Mit einem normalen HSV-Spiel haben die Spieltage der EM 2024 in Hamburg nicht nur sportlich wenig zu tun. Denn neben den jeweils etwa 50.000 Menschen im Volksparkstadion – 7000 weniger, als bei Ligaspielen eingelassen würden – halten sich während des Turniers viele Tausend weitere Fußballfans aus der ganzen Welt in der Stadt auf. Allein beim offiziellen Fanfest auf dem Heiligengeistfeld können bis zu 50.000 Menschen die Spiele beim Public Viewing verfolgen.

Dass sie alle schnell und sicher durch die Stadt kommen, soll ein Mobilitätskonzept sicherstellen. Parkpätze gibt es am Stadion und an der Fanzone keine. Die Verkehrsbehörde setzt voll auf den ÖPNV: Wer ein EM-Ticket hat, erhält zusätzlich ein kostenloses 36-Stunden-Ticket, das im gesamten HVV gültig ist. An den Spieltagen soll der Schienenverkehr zum Volksparkstadion und zum Fanfest „deutlich ausgeweitet“ werden. Zudem verkehre vom S-Bahnhof Othmarschen ein Busshuttle zum Stadion – der eigentliche Arena-Shuttle ab Stellingen (Linie 380) müsse wegen der von der UEFA festgelegten Sicherheitszone entfallen.

EM 2024 in Hamburg: Verkehrsbehörde will Autos auf P+R-Anlagen lotsen

Rund um das Stadion wird das Angebot von Fahrradstellplätzen um 300 auf 750 erweitert. Am Heiligengeistfeld stehe eine bewachte Fahrradgarderobe für 1000 Räder zur Verfügung. Damit die Gehwege frei bleiben, würden rund um Stadion und Fanzone Parkverbotszonen für E-Scooter geschaffen.

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Wer mit dem Auto kommt, möge das Park-and-ride-Sytem nutzen. Die nächstgelegene freie P+R-Anlage und die Zahl der freien Parkplätze wird dabei entlang den Straßen auf digitalen Medienträgern von Ströer angezeigt. Sie würden „erstmals als Verkehrsleitsystem mit Echtzeitdaten eingesetzt und Informationen zur Anreise mit dem ÖPNV, dem Radverkehr und dem Pkw ausgespielt“, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. Seien weniger als zehn Prozent der Parkplätze frei, würden auf den Bildschirmen automatisiert Hinweise zur nächsten verfügbaren P+R-Anlage in der jeweiligen Rangfolge angezeigt.

Geeignete Stationen stehen laut Verkehrsbehörde an folgenden Standorten zur Verfügung.

  • Bahrenfeld
  • Bergedorf Parkhaus
  • Bergedorf Parkpalette
  • Elbgaustraße
  • Harburg (Hörstener Straße)
  • Steinfurther Allee
  • Klein Flottbek
  • Nettelnburg Ost
  • Nettelnburg West
  • Nettelnburg Nord
  • Neugraben (Ackerweg)
  • Veddel Parkhaus
  • Veddel Parkplatz
  • Pinneberg Rockvillstraße
  • Pinneberg Thesdorf

Für die Navigation zu den P+R-Anlagen könne auch die kostenlose App „Nunav“ genutzt werden. Sie leitet automatisch zur HVV-Website weiter, um anschließend die beste ÖPNV-Verbindung zu finden. An den Haltestellen und Bahnhöfen stehen zudem temporäre Wegweiser sowie insgesamt etwa 1600 Volunteers als Ansprechpartner bereit.