Hamburg. Großeinsatz mit Hubschrauber am frühen Sonntagabend in Winterhude. Passanten wollten Hilfeschreie gehört haben. Vor Ort dann die Überraschung.

Das Naturbad hat zwar noch nicht geöffnet, genutzt wird der Stadtparksee in Hamburg-Winterhude aber jetzt schon. Am Sonntagabend gegen 18.54 Uhr kamen die Besucher allerdings nicht mit Sonnenbrille und Badeschlappen, sondern einem Hubschrauber, Rettungswagen und 40 Einsatzkräften der Feuerwehr Hamburg.

Passanten hatten wohl Hilfeschreie vernommen und gesehen, wie eine Person von einem „Paddelboot“ ins Wasser gefallen war. Ihrer Einschätzung nach, drohte die Person zu versinken, woraufhin sie den Notruf gewählt hatten, wie ein Feuerwehrsprecher gegenüber dem Abendblatt sagte. Die Beamten waren bereits in voller Montur, als sich der Einsatz als Fehlalarm entpuppte.

Feuerwehr Hamburg rückt zum Großeinsatz am Stadtparksee aus

Ein Hubschrauber sowie fünf Boote und ein Großaufgebot an Einsatzkräften wurden mobilisiert, als die Meldung über eine Person im Wasser bekannt wurde. Bei besagtem „Mann über Bord“ soll es sich dann aber um einen Jugendlichen gehandelt haben, der mit drei weiteren Personen, zu dessen Alter und Geschlecht keine Angaben vorliegen, eine Bootstour auf dem Stadtparksee gemacht hatte.

Der Stadtparksee lockt im Sommer viele Hamburgerinnen und Hamburger im Paddelboot aufs Wasser. (Archivfoto)
Der Stadtparksee lockt im Sommer viele Hamburgerinnen und Hamburger im Paddelboot aufs Wasser. (Archivfoto) © HA | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Während die Beamten zum Einsatzort fuhren, soll das Boot gedreht und der Jugendliche wieder zurück an Bord geholt worden sein. Wohl nicht ahnend, dass wenig später ein Großaufgebot am Ufer auf ihn warten würde.

Großeinsatz am Stadtparksee entpuppt sich für Feuerwehr Hamburg als Fehlalarm

Auch, wenn letztendlich „grundlos“ angerückt, muss sich der Schwimmer wohl keine Gedanken um eine Kostenübernahme des Einsatzes machen. Denn: Nur, wenn sich herausstellt, dass aus Fahrlässigkeit oder aus Vorsatz ein Notruf-Missbrauch betrieben wurde, oder aber absichtlich um Hilfe gerufen wurde, ohne, dass ein Notfall bestanden hätte, könnte die Polizei ein Strafverfahren einleiten.

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Auf Abendblatt-Anfrage hieß es von einem Lagedienstsprecher der Polizei Hamburg, dass dieser Fall am Stadtparksee wohl nicht eintreten dürfte. „Wenn jemand herumalbert und ein anderer vom Ufer aus das Ganze falsch interpretiert, kann man der Person im Wasser ja keinen Vorwurf machen.“