Hamburg. Jetzt geht es um schmutzige Details. Bei diesem Thema kann viel Porzellan zerschlagen werden.

Man soll ja nicht den Teufel an die Wand malen. Nicht sofort das Schlimmste annehmen, den GAU gewissermaßen. Aber es erscheint bei diesem Thema erfahrungsgemäß schon sinnvoll, sich mit der möglichen Konsequenz zu beschäftigen, die am Ende einer langen Eskalationsspirale warten könnte: die Scheidung.

Wirklich? So schlimm? Ja! Wenn man der Statistik folgt, dann gehören Treulosigkeit und Affären zu den häufigsten Scheidungsgründen. Aber eben auch fehlende Gemeinsamkeiten mit dem Partner. Und hier wird es häufig schmutzig. Denn es geht um die Spülmaschine. Insbesondere beim Einräumen derselben können sich innerhalb eines Ehepaares, innerhalb einer Familie unüberbrückbare Differenzen offenbaren.

Korb oder Schublade – wie räumt man die Spülmaschine richtig ein?

Das beginnt schon beim Kauf des Geräts: lieber mit Besteckkorb unten, oder mit flacher Besteckschublade oben? Und wenn die Entscheidung gefallen ist, schließen sich die nächsten ungeklärten Fragen an, die sich zu einem handfesten Konflikt steigern können.

Fallvariante Besteckkorb: Werden Messer, Gabeln und Löffel kopfüber reingesteckt? Das geht schneller, kann aber – glauben Verfechter der Gegenseite – das Spülergebnis negativ beeinträchtigen. Das Problem der Griff-nach-unten-Einsortierer wiederum, sagen die radikalen Kopfüber-Reinstecker: Wenn man dabei nicht die richtige Technik anwendet und das Besteck einem Dartpfeil gleich zielsicher in den Korb wirft, hat man den ganzen Schmierkram an den Fingern. Und der taucht dann kurz darauf flächenmäßig an Küchenschubladen und Hosen wieder auf.

Wie man seine Beziehung doch noch retten kann

Nicht weniger kritisch ist die Fallvariante Besteckschublade: Der ihr nachgesagte Vorteil ist, dass man das Besteck schön sortieren kann, so beim Ausräumen schneller ist und die Sauberkeit überzeugt. Aber wer macht das schon richtig in dieser Familie? Stattdessen herrschen dort oben Zustände wie nach einem mittelschweren Erdbeben. Nach oben offen ist nicht nur die Richterskala, sondern genau so liegen dort vor allem Löffel gern wie ein Käfer auf dem Rücken und dienen als Auffangbehälter für die trübe Spülplörre.

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Unüberbrückbare Differenzen also bei diesem Drecksthema? Die einfachste Lösung: Wenn der Rest der Familie gegen 23 Uhr schlafen gegangen ist, wird die Spülmaschine komplett entkernt und nach den persönlichen Präferenzen wieder eingeräumt. Damit das am nächsten Morgen niemandem auffällt, muss man allerdings den Eco-Waschgang mit satten 3 Stunden und 36 Minuten abwarten und dann das Teil kurz vor dem Morgengrauen wieder ausräumen. Aber dann sind jedenfalls alle glücklich, das Besteck ist sauber im Schrank – und die Beziehung ist gerettet.